Sollte man eine Meditation wiederholen falls man zu oft in Gedanken war und sie allgemein sehr unkonzentriert verlaufen ist?

5 Antworten

Musst du nicht unbedingt - wenn du möchtest, kannst du das natürlich gerne.

Wichtig ist aber, wie auch schon meine Vorredner betonten, daraus keine Verbissenheit entstehen zu lassen. Wenn du das ehrliche Ansinnen hast, nochmal tiefer in die Meditation abzutauchen, kannst du eine erneute Meditation ausführen. Je länger man sitzt, desto eher beruhigt sich auch der Geist.

Allerdings finde ich, kommt es eher auf die längere Perspektive an. Sitz lieber jeden Tag als an einem Tag 2x. Natürlich kannst du auch beides machen.

Aber halte immer die Balance zwischen ehrlichem und fruchtbarem Streben, das durchaus seine Rolle im Buddhismus hat und Verlangen/Klammern an Resultaten, das kontraproduktiv ist.

Affenpupe  11.09.2022, 02:26

Danke vielmals! Obwohl schon mehrmals die gleiche Frage gestellt wurde (auch durch mich), antwortest du immer wieder gezielt, was ich gut finde! P.s. Kann es sein, dass du mal in der Nähe von Freiburg auf der Schule warst? :)

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LebenswerdungDE  11.09.2022, 15:49
@Affenpupe

Sehr gerne :) Freut mich, dass meine Antworten hilfreich sind! Nein, ich komme aus der Nähe von Frankfurt am Main.

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Sollte man eine Meditation wiederholen falls man zu oft in Gedanken war und sie allgemein sehr unkonzentriert verlaufen ist?

ich bin Soto-Zen-Buddhist und sehe das so:

Meditation ist das Gegenteil von Leistungsdenken.

Wenn du dir im Anschluss daran denkst: "Man, jetzt habe ich nicht das Maximum an Entspannung rausgeholt und ich bin noch nicht optimal leistungsfähig"

dann ist das alles mögliche...aber keine Meditation.

Meditation vergisst das Leistungsdenken vollkommen. Es geht nicht darum, "Fortschritte" zu machen, "besser" zu werden und sich selbst zu "optimieren".

Wer mit dieser Haltung an die Meditation herangeht, hat sie nicht verstanden, sondern sucht nach einer Art "Mentaltraining", ohne seine innere Haltung verändern zu wollen.

Eigent kann man Meditation nicht "machen", wie einen Sport, sondern man kann nur meditativ sein - als Zustand, der natürlich eintritt, wenn man es zulässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Das ginge ja so in Richtung verbissenes Dranbleiben. -Das find ich eher kontraproduktiv.

Besser wenn es beim Meditieren nicht so läuft, einfach abbrechen und 10-20 Minuten Pause machen. Die anfänglich bereits gewonnene meditative Konzentration bleibt in dieser Zeit erhalten und sichert einen besseren Neustart.

LebenswerdungDE  24.04.2022, 19:04

Kann man so oder so sehen. Finde ich aber eigentlich keinen guten Tipp.
Denn gerade wenn "es nicht so läuft" sind Meditationen besonders fruchtbar bzw. haben besonders das Potential, die eigene Denk- und Herangehensweise zu verändern. Gerade in diesen Situationen kommt es ja dann darauf an, einfach zu beobachten, es zuzulassen, was passiert und nur einzugreifen, wenn man muss (wenn die Aufmerksamkeit wandert).
Wenn man einen augewühlten Geist hat, stellt man eben fest, dass man einen aufgewühlten Geist hat. Das ist nicht schlecht, sondern einfach nur eine Beobachtung, bei der man bleiben kann und sollte.

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Meditieren ist ja dafür da, dass du dich entspannst und zu ruhe kommst. Wenn du noch so viele Gedanken hast kannst du es ja nochmal wiederholen.

Meine konkrete Erfahrung bezieht sich auf eine plötzliche Schlafattacke. Ansonsten stimme ich Dir auf ganzer Linie zu.

LebenswerdungDE  25.04.2022, 10:20

ok verstehe. wobei das aufstehen und aufhören die ultima ratio darstellen sollte. Buddha empfiehlt bei Müdigkeit eher erst einmal die Ohren zu reiben, die Körperhaltung zu straffen und weiteres. Aufstehen ist glaube ich, wenn überhaupt, das letzte der Mittel.

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