Sollte ich das Jugendamt informieren?
Situation ist folgende:
Meine Freundin hat eine zwei Jahre alte Tochter. Sie hat mich zur Patentante ernannt. Wohnt auch nur paar Minuten von mir entfernt weswegen sie sich oft an mich wendet.
Sie hat finanzielle Probleme und meisten schon gegen Mitte des Monats kein Geld mehr. Muss sich auch ständig was bei Freunden leihen. Es kam eigentlich bisher jeden Monat vor das sie , unter anderen mich, fragt, ob ich ihr Geld leihen kann. (Wobei das Geld eher Geschenkt ist, da man es auch nicht zurück kriegt)
Von ihrem Freund, Vater des Kindes, ist sie getrennt. Die kleine lebt bei ihr. Vater schickt ihr auch kein Geld zur Hilfe und hat viel mit der Arbeit zutun.
Sie ist mental auch vorbelastet und hatte es selbst im Leben nicht leicht.
Seit Monaten höre ich immer wieder von ihr, dass sie nicht mehr kann. Ihr alles zu viel wird und sie nicht mehr will. In letzter Zeit sogar häufiger als davor. Und ich spreche nicht nur von Mal eben so daher gesagt. Sie hat richtige Breakdowns. Während ich auf der Arbeit bin habe ich auch schon vermehrt Anrufe gekriegt, wo sie heulend dran ist und davon spricht das sie nicht mehr kann. Und so gern ich will, ich selbst kann ich nicht helfen. Egal was für Hilfe Möglichkeiten ich anbiete(abgesehen von Geld leihen), sie will sie nicht annehmen. Nicht von mir und auch nicht von anderen.
Ebenso ist sie mit ihrem Ex (bzw. Seiner Freundin) nicht wirklich gut. Sie spricht Sie vor der kleinen schlecht. Auch wenn sie erst zwei kriegt, kann ich mir gut vorstellen das dennoch etwas hängen bleibt. (Ausdrücke wie "Schl*mpe" fallen häufig)
Dazu rauchst sie auch. Also sie k*fft auch. Erst nur wenn die Kleine nicht da war, also gar nicht im Gebäude war. Inzwischen aber auch abends wenn die Kleine schläft (im Schlafzimmer) oder wenn jemand da ist(wie z.B. ich) der ein Auge dann auf die kleine haben kann.
Das ist alles schon nicht gut, doch durch diesen einen Vorfall den Sie mir erzählt habe, habe ich extrem das Gefühl ich muss was tun, da sie einfach überfordert ist.
Diese Woche hat sie mir in einer Sprachnachricht erzählt, dass sie eine Zigarette neben sich gelegt hat und die Kleine sie genommen hat. Die kleine wollte sich die Zigarette auch in den Mund stecken. Und diese war an. Woraufhin sie, aus Reflex wir sie meint, die kleine Geschlagen hat. Also, wirklich eine geknallt. Wobei dies, meiner Meinung nach, absolut ihre Schuld ist, da sie nicht rauchen sollte, wenn die Kleine in der Nähe ist. Und erst Recht nicht so hinlegen sollte, dass die kleine dran kommt.
Sie ist keine schlechte Person oder Mutter. Ich glaube sie ist einfach extrem überfordert.
Sie will auch bald eine Ausbildung anfangen, doch glaub ich nicht das sie es alleine schafft, ohne weiter daran kaputt zu gehen.
Wahrscheinlich weiß ich die Antwort selber auch. Doch fühle ich mich schlecht nichts zu tun und wenn ich JA informieren würde.
Mal abgesehen davon, dass ich gar nicht wirklich weiß, wie ich JA am besten informiere.
6 Antworten
Das Jugendamt kann deiner Freundin bestimmt helfen, aber du solltest diese Informationen nicht ohne ihr Wissen ans JA geben (bzw. nicht ohne ihr Einverständnis oder noch besser, mit ihr zusammen zum JA gehen), sonst wäre das ein zu großer Vertrauensbruch und sie erzählt dir gar nichts mehr oder eure Freundschaft gerät ins Wanken.
Versuche ihr, in ihrer Lebenslage zu helfen. Sie braucht dich jetzt ganz dringend, auch wenn sie es momentan nicht einsieht. Sie triftet immer mehr ab, so sehe ich das, sie schafft es nicht mehr alleine, aus ihrer Situation herauszukommen.
Da muss zuerst der Unterhalt für das Kind geklärt werden. Dann das Umgangsrecht, es ist auch wichtig, dass die Vater-Kind- Beziehung bestehen bleibt, bzw. dass der Vater sich auch um das Kind kümmert, so dass deine Freundin auch mal durchatmen kann und ein WE frei hat.
Eine Ausbildung ist das A und O, das geht aber nur, wenn das Kind betreut wird. Hier kannst du sie vielleicht überzeugen, mit dem JA in Kontakt zu treten. Es gibt Maßnahmen, das JA ist da behilflich, auch finanziell und hat alle möglichen Mittel.
Alleine mit Kindergarten und so, bekommt sie das nicht auf die Reihe. Sie braucht eine zuverlässige Betreuung für das Kind, evtl. auch einen Betriebskindergarten, das wäre ideal. Viele Firmen bieten das heute an.
Ermutige und motoviere sie, eine Ausbildung zu machen, unterstütze und helfe ihr bei den Bewerbungen, rede dabei nicht um den heißen Brei herum, sondern Klartext.
Das Kiffen sollte sie sein lassen, damit sie Welt wieder klarer sieht.
Ich kenne viele alleinerziehende Mütter, die das schaffen. (Ich arbeite im Kiga und bekomme das mit.) Notfalls holt eine Nachbarin das Kind vom Kiga ab, das geht alles, sie sollte sich mit allen Leuten, die zur Verfügung stehen, gut stellen, dann ist jeder bereit ihr zu helfen.
Baue sie auf, unterstüze sie, auch dem Kind zuliebe. Es gibt auch Personen vom JA, die diese Aufgabe übernehmen, wenn es dir zu viel wird oderwenn du lieber Abstand haben möchtest, meine Kollegin macht so was.
Zunächst mal MUSS der Vater zahlen - du schreibst, er arbeitet viel...
Sobald deine Freundin ihre Tochter in irgendeiner Weise gefährdet, MUSST du das Jugendamt einschalten...
Dieser Tatbestand ist für mich schon gegeben - siehe Zigarette, kiffen, rauchen, Suizidabsichten etc...
Hier kann immer eine Kurzschlusshandlung geschehen - könntest du dir das verzeihen ?
Jugendamt bedeutet nicht gleich, dass sie das Kind wegnehmen - aber sie werden die Situation prüfen und (mindestens) eine Unterstützung im Haushalt und mit der Kleinen anbieten...
Tu es nicht hinter dem Rücken deiner Freundin - aber mache ihr die Notwendigkeit dieses Schrittes deutlich...
Es geht nicht nur um IHR Leben !
Alles Gute - für alle Beteiligten...;)
Schreibe ihr sonst einen Brief. Wo du zu Beginn, sie für all das Gute lobst, um dann über zu gehen, dass sie sich Unterstützung holen sollte.
Und zwar nun, wo sie noch Kraft hat aber sich aufbauen sollte, damit sie ihren Plan von der Ausbildung auch umsetzen kann.
Du sie gerne zu einem Beratungsgespräch begleitest, einfach um zu hören, welche Möglichkeiten es gibt, eben auch finanzieller Natur oder dass jemand ihr einmal in der Woche zur Hand geht. Also eine Familienhilfe, die sie etwas entlastet.
Einfach damit sie wieder zu Kräften kommt und sich ausgeglichener fühlt. Dass dies eben Prävention ist, damit sie nicht irgendwann mal zusammenbricht und dann tatsächlich, die Behörde von sich aus tätig wird.
So aber hat sie das Ganze selbst in der Hand und kann wieder in ihre Balance zurück finden.
Sei einfach sehr behutsam und sorgfältig in der Wortwahl. Klage nichts an, sondern erkläre es ihr so, dass dies jedem so gehen würde, da es eben Kräfte zehrend ist, mit wenig Geld und Unterstützung vom eigenen Umfeld, das Ganze zu managen.
Es von daher nur vernünftig ist, die Angebote, die es gibt, für eine Weile zu nutzen und sich selbst darum zu kümmern, weil man spürt, dass man unter der Bürde langsam aber sicher selbst erdrückt wird und damit zu wenig Energie hat, in jeder Situation gelassen zu bleiben. Was aber für ein Kind wichtig ist.
Ich hoffe, du kannst sie so abholen, so dass sie doch Hilfe annehmen kann, nur so viel wie sie braucht um sich selbst wieder erholen zu können. Denn eben, sie macht es ja gut.
In dem Sinne viel Glück.
Du solltest ihr erst mal dabei helfen, dass der Vater der Kleinen Unterhalt zahlt. Nicht für sie sondern für die Kleine.
Ein Fachanwalt für Familienrecht kümmert sich darum - auch das Jugendamt kann dies einfordern...
Ich weiß das klingt hart, aber da ist glaub ich mal ne Ansage fällig. Sie soll sich helfen lassen. Sie ist überfordert, das muss sie einsehen. Da musst du hart dran bleiben, immer. Das es wichtig ist, dass sie sich helfen läßt für die Kleine. Sonst wird das den Bach runter gehen. Wie will sie denn da ne Ausbildung anfangen ? Ohne Unterstützung…..das halte ich für Gelaber.
Und wie soll ich da helfen? Ernstgemeinte Frage, soll nicht schnippisch oder so klingen. Den ich habe keine Ahnung was ich tun soll. Egal was ich Vorschläge, welche Optionen ich auch nenne (egal bei was) will sie es nicht