Sollte die Schule um 11 Uhr beginnen dass man gemütlich ausschlafen und frühstücken kann?

13 Antworten

Es dürfte überhaupt keine einheitliche Anfangszeit geben. Jeder sollte selbst entscheiden, wann er in die Schule geht. Und nicht nur das. Selbstverständlich sollte auch jeder selbst festlegen, womit er sich dort beschäftigt.

Das Lernen müsste wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Nicht der Lehrende stellt die Fragen, sondern der Lernende.

DAS entspricht allerdings nicht der Funktion der Schule. Dafür ist sie nicht konzipiert. Ihr Zweck ist Erziehung und das Mittel zur Erreichung dieses Zwecks ist die Beschäftigung mit beliebigem Wissen. Was man davon lernt, ist irrelevant. Hauptsache man tut, was einem gesagt wird.

Gruß Matti


Wechselfreund  24.12.2022, 23:29

Es dürfte überhaupt keine einheitliche Anfangszeit geben. Jeder sollte selbst entscheiden, wann er in die Schule geht. Und nicht nur das. Selbstverständlich sollte auch jeder selbst festlegen, womit er sich dort beschäftigt.

Das möchte ich sehen, wie das läuft!

Jedem Schüler seinen Lehrer mit seinem Gebiet. Oder jeder erarbeitet sich selbsständig, was er möchte? Und wenn er Schulstoff gar nicht mag? Nichts gegen Utopie, aber ein gewisser Bezug zur Realität sollte doch vorhanden sein...

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Wechselfreund  25.12.2022, 11:00
@Kuhlmann26

Wenn soetwas läuft, dann wohl mit handverlesener Schüler- und Elternschaft. Die Eltern, die ihre Kinder dort anmelden, haben selbst ein Auge auf die "Motivation" ihrer Kinder. Und natürlich wird die Schule selbst sich positiv darstellen (eine typische Eigenheit von "Pädagogen"). Man brauchte Erfahrungsberichte der Schüler selbst.

Es gibt eine Phase, die nennt sich Pubertät. Und da wird ein Schüler selbstbestimmt sich mit anderen Dingen als dem Lernen von schulischen Inhalten beschäftigen, deren Sinn er im Moment nicht einsieht. Sicher sind in heutigen Lehrplänen Bereiche, über die man unterschiedlicher Meinung sein kann. Aber Missstände abbauen indem man ins Chaos stürzt ist auch keine Lösung.

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Kuhlmann26  25.12.2022, 11:41
@Wechselfreund

Die Sudbury Valley School gibt es seit 54 Jahren. Ich habe ein Buch des Gründers gelesen. Hier ein Video, wo man einen kleinen Eindruck bekommt.

https://youtu.be/LnIl0Bigrw0

An dem Teich, der ab Minute 1:23 zu sehen ist, hat ein Schüler vom 10. bis zum 15. Lebensjahr jeden Tag geangelt. Siehe das Foto in meiner Antwort

https://www.gutefrage.net/frage/wie-kann-ich-meine-faulheit-ueberwinden-und-alle-hausaufgaben-machen

Hier ein dreiteiliges Video über demokratische Schulen (es gibt ja nicht nur das Sudbury-Modell), übrigens von einem Lehrer gemacht. Teil 1:

https://youtu.be/S3X3FgOd_bU

Aber Missstände abbauen indem man ins Chaos stürzt ist auch keine Lösung.

Solche realitätsfernen Behauptungen begegnen mir hier seit 13 Jahren. Sie sind das Ergebnis unseres Schulsystems, welches nichts anderes als Zwangsbeschulung zulässt. Wie will man da erfahren, dass Lernen ganz anders funktioniert, als es in den Erziehungsanstalten praktiziert wird?

Genauer gesagt: Was an unseren Schulen passiert, hat mit Lernen nichts zu tun.

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Wechselfreund  25.12.2022, 14:29
@Kuhlmann26

Wie will man da erfahren, dass Lernen ganz anders funktioniert, als es in den Erziehungsanstalten praktiziert wird?

Wie sagte man dem Menschen, dem glauben gemacht wurde, fliegen zu können und der nach dem Sprung aus dem Fenster hart auf dem Boden aufschlug: Du bist nur nicht hoch genug abgesprungen...

Was an unseren Schulen passiert, hat mit Lernen nichts zu tun.

Fast alle Schüler, die ich ausgebildet habe, haben erfolgreich ihren Platz im Berufsleben gefunden. Aber das ist für dich sicher noch ein Zeichen dafür, dass schulisches Lernen verfehlt ist.

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Kuhlmann26  25.12.2022, 23:59
@Wechselfreund
Fast alle Schüler, die ich ausgebildet habe, haben erfolgreich ihren Platz im Berufsleben gefunden.

Man muss eigentlich nur verstehen, dass sie das ohne schulische Ausbildung auch geschafft hätten. Wenn es aber nur Beschulung gibt und der Abschluss noch dazu zur Voraussetzung gemacht wird, damit man einen beruflichen Weg einschlagen kann, entsteht der Eindruck, als sei die Schule eine zwingende Voraussetzung und diejenigen, die dort arbeiten, schreiben sich das als Erfolg auf ihre Fahnen.

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Wechselfreund  26.12.2022, 10:51
@Kuhlmann26

Ich denke zumindest, dass einige, die bei mir die Grundlagen der Mathematik und Physik gelernt haben, bei einem Einstieg nach "Selbsstudium" den universitären Weg nicht gemeinster hätten.

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Kuhlmann26  26.12.2022, 11:26
@Wechselfreund

Es ist ja nichts Schlechtes daran, wenn eine Person von einer anderen etwas lernt, nur bin ich der Meinung, dass dies genau umgekehrt zu der schulischen Methode geschehen sollte. Der Lernende fragt den Lehrenden und nicht umgekehrt.

In dem Buch, in dem vom Angeln die Rede ist, sind weitere Beispiele dafür, wie Menschen lernen, wenn man sie lässt. Davon zwei unterschiedliche die Mathematik betreffend.

  • Ein Schüler geht zum Lehrer und bittet ihn um ein Mathematikbuch. Der Lehrer gibt ihm eins mit der Bemerkung, wenn Du Fragen hast, komm jeder Zeit zu mir. In den Wochen, in denen der Schüler sich mit dem Buch beschäftigte, kam er genau einmal zum Lehrer. Die Frage wurde beantwortet, das war‘s.
  • Ein Duzend Neun- bis Zwölfjährige kamen zum (gleichen) Lehrer und wollten in Mathematik unterrichtet werden. Er zweifelte zunächst daran und versicherte sich ihrer Bereitschaft. Nach der Bekräftigung des Wunsches wurde klassischer Schulunterricht vereinbart. Neben der Zeit, und der Pflicht zur Pünktlichkeit - der Unterricht begann um 11:00 Uhr - wurden auch Hausaufgaben aufgegeben. Nur Noten gab es keine. Das Ergebnis: Nach 20 Wochen mit je einer Stunde Unterricht hatten die Schüler die gesamte Arithmetik aus 6 Schuljahren gelernt.

Das Buch «Endlich frei! Leben und Lernen an der Sudbury Valley Schule», Autor Daniel Greenberg, wurde 20 Jahre nach der Schulgründung geschrieben, also Ende der 1980er Jahre. Erstveröffentlichung 1987

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LuClRa  24.12.2022, 23:44

Was ein Schwachsinn.

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11 Uhr halte ich persönlich schon für zu spät. Vor allem würde man dann ja auch dementsprechend länger in der Schule verbringen und hätte somit viel weniger bis gar keine Freizeit.

9 Uhr fände ich persönlich aber gut, anstatt um 8 Uhr.

In manchen Ländern gibt es diesen Schulbeginn von 9 Uhr tatsächlich auch schon


Sniffyz12  24.12.2022, 22:44

Der Tag bleibt gleich und auch seine Länge. Es verschiebt sich halt nur zeitlich alles ein wenig.

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Wechselfreund  24.12.2022, 23:31

In manchen Ländern gibt es diesen Schulbeginn von 9 Uhr tatsächlich auch schon

Auch bei uns, im Vergleich zur Sommerzeit. Habe nicht den Eindruck, dass die Schüler dadurch wacher sind.

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ZoeyPauk  24.12.2022, 23:32
@Wechselfreund

Ok. Dachte das es evtl einen Vorteil hat, die Schule um 9 anzufangen. Hab ich zumindestens mal gelesen.

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Das würde bedeuten, dass man drei Stunden länger in der Schule am Ende bleibt. Dies ist für die Lehrer auch teilweise nicht machbar, da diese kleine Kinder haben (IGS oder Gym)

Als nächste Problematik hast du dann noch junge Kinder im Grundschulalter. Allein Zuhause bleiben ist nicht drin, Eltern fangen aber um acht an. Was ist mit denen.

Als Frühaufsteher hast du am Ende mehr vom Tag. Was bringt mir das lange ausschlafen, wenn ich's nicht mache. Bedeutet, statt 15.00 Feierabend hab ich 18 Uhr Feierabend. Dann noch Hausaufgaben.

Nein weil man dann erst spät abends nachhause kommen würde. Finde es sollte jeder selbst entscheiden wann er seine Stunden dort absitzt und von zuhause aus mitmachen können.

Nein, fände ich wenig sinnhaft, vor allem in den höheren Klassenstufen, bei denen man schon mitunter Schulbeginn um 8 Uhr erst abends um 17/18 Uhr zu Hause ist, die Zeit, die man in der Schule sein müsste wird dadurch ja nicht kürzer und ich hätte lieber etwas von meinem Nachmittag, stehe dafür aber früher auf, als jeden Tag ausschlafen zu können, dafür aber keinen restlichen Tag zu haben (einige sind recht nachtaktiv, jene Leute hätten durchaus Vorteile, doch ich nicht wirklich).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung