Sohn kann keine Wörter buchstabieren - 1. Klasse
Mein Sohn ist jetzt gerade 7 Jahre alt geworden und geht seit September in die 1. Klasse. Der Klassenlehrer hat schon häufig ins Hausaufgaben'heft' geschrieben, dass er Lesen üben soll. Das ist für mich aber schwer zu realisieren da ich 1. ganztags berufstätig bin und wenn wir um 16:15 Uhr nach Hause kommen die Luft so gut wie raus ist bei meinem Kind, 2. kann mein Kind nicht gut mit "Kritik" meinerseits umgehen, ist SOFORT eingeschnappt wenn ich ihn verbessere. Die OGS bekommt es leider auch nicht hin mit ihm zu üben. Der Lehrer macht mich wahnsinnig. Er sagt er wäre Förderlehrer im Bereich "Legasthenie" und 'LRS' und er hat den Verdacht, dass mein Sohn so etwas hat. Erst sagte er, dass wir bis Februar warten (fand ich sehr kurz so Sept. - Februar), jetzt sagt er, dass er an seine Grenzen käme und er es merken würde und wir warten jetzt mal bis März/April bevor er in die Diagnostik käme.
Was mir aufgefallen ist: er kann einigermaßen lesen, verwechselt aber einige Buchstaben manchmal. Wenn ich ihm im Auto sage, er soll mal BUS buchstabieren (er hat noch nicht alle Buchstaben durch), kommt z. B. "B" "O" "T" "T" dabei raus. Beim 2. Versuch macht er daraus dann "B" "N" "T".
Lesen geht wie gesagt einigermaßen. Er ist mit der Schlechteste in Deutsch aus seiner Klasse, sein Papa hat auch nicht gerade die besten Rechtschreibkenntnisse und lt. Deutschlehrer ist Legasthenie durchaus vererbbar. Damals gab es aber so eine Diagnostik ja noch nicht!
Hat jemand hier vielleicht Erfahrungen?
Vielen Dank.
7 Antworten
es kann viele gründe haben, warum er nicht Buchstabieren kann. Also ich habe auch LRS und kann naja zwar buchstabieren aber es dauert bei mir lange. Er geht seit September in die 1 klasse ich finde das noch zu früh um genau was zu sagen. vor allem hat er ja noch nicht mals alle Buchstaben durch. Aber es würde nicht schaden wenn man mit ihn etwas übt. Wenn dein Sohn allerdings nicht mit übt wird das nichts. Den erzwingen kann man das nicht. Und nicht das man ihn überfordert oder unter druck setzt. (machen Lehrer gerne, die denken immer fördern fördern fördern manchmal braucht man einfach nur länger als die andern das ist nicht so schlimm) Abwarten wie er sich entwickelt kann alles noch kommen.
"Damals gab es aber so eine Diagnostik ja noch nicht!" ?? doch so was konnte man schon testen. Mein Vater ist 45 Jahre und war als er in der Grundschule war in einer Legasthenie Grundschule. (in Bonn oder so) Also konnte man das schon damals testen.
Der Lehrer scheint ein bisschen übersensibel zu sein…
Ich kenne mich mit „Regelschulen“ und deren Tempo heute nicht mehr aus, da meine Kinder an die Waldorfschule gehen… jaaaaaaaaaa… die Meinungen gehen auseinander… :o)
Aber ich kann Dir berichten, dass mein nun 8jähriger jetzt in der 2. Klasse so fleißig am Entziffern ist (Lesen – geschweige denn flüssig - möchte man das DOCH noch nicht nennen!), dass ich da eigentlich keine Eile in der 1. Klasse erkennen kann.
Ich finde es super, wenn man das beobachtet, aber auf der anderen Seite sollte man auch nicht zu viel Druck aufbauen und den Teufel an die Wand malen.
Versuch, Zeit zu finden. Wenn nicht unter der Woche, dann eben am Wochenende (kenne Deine Planung da ja nicht). Ich kenne das Dilemma „keine Zeit“, auch ich bin ganztags berufstätig und habe 7 Kinder :o)
Aber Papa kann ihn auch ohne Rechtschreibung beim Lesen unterstützen. Das wird er doch wohl können ;o) Wenn er’s nicht tut (das kann ja auch noch sein, dass er’s einfach nicht macht…), musst Du wohl oder übel… vllt gemeinsam eine Gute-Nacht-Geschichte entziffern?… müssen ja keine 3 Seiten sein :o) Ein Absatz sollte mehr als genug sein.
Ach, so, ja! Die Kritik! Ja, da habe ich auch so 2 bis 3 Kandidaten dabei, die sofort blocken, wenn man was .. ach, noch nicht mal kritisiert!
Da kann man dann eigentlich nicht wirklich viel machen... man muss immer wieder ansetzen und sehen, WANN er damit leben kann. Gegen einen verdrehten Willen an arbeiten tut beiden nicht gut.
Wie gesagt: vllt hilft es, die Gegebenheiten anders zu gestalten, dass es nicht Schul-/Hausaufgabe ist, sondern irgendwie was Schönes... beim Lesen geht das ja sicherlich besser, als bei Rechenaufgaben :o)
Versucht da so früh wie möglich einen Förderlehrer oder dergleichen zu finden. Umso länger ihr wartet umso schwerer hat er es später. Ich z.B. habe LRS, was man mir nicht anmerkt, weil ich viele Jahre in einem Lehrinstitut für Ortographie und Schreibtechnik (LOS) war. Dort haben wir Grammatik regeln gelernt und Wörter mit einem Computerprogramm auswendig gelernt. Aber das ist nur realisierbar, wenn man als Elternteil in der Lage ist ein paar Hunderter dafür zu Opfern. Ansonsten seht euch nach günstigerem um, aber da muss gegen angegangen werden. Sonst kommt dein Kind hinterher noch auf eine niedrigere Schule obwohl er ansonsten vielleicht sogar Abitur machen könnte. Ich kenne einen LRS "kranken", der musste 4 Jahre auf die Förderschule deswegen und ansonsten war er eigentlich ein ziemlich cleverer Bursche.
Hallo, das mit dem Buchstabieren finde ich jetzt nicht so wichtig. Wichtig ist aber lesen üben und zwar die Texte in der Fibel. Wenn dein Sohn Texte aus irgendwelchen büchern zusammenstückeln muss , ist er nur frustriert. Damit er Spaß am Lesen findet sollte man ihm zu Erfolg verhelfen. Deshalb besser nur den halben Fibeltext mehrfach üben (wenn möglich dies mit dem Lehrer absprechen) VG
Hm LRS kann schon sein, ist aber kein Weltuntergang ;) in der ersten Klasse die Diagnose zu stellen erscheint mir schon fast ein bisschen voreilig. Bei meiner kleinen Schwester würde das in der 2ten oder 3ten festgestellt.(später wollte man ihr sogar noch legasthenie anhängen ...) Durch viel Übung und Ehrgeiz kann man das aber ausgleichen! Meine Schwester ist mittlerweile auf der Realschule, strebt gymasium an und ist eine der besten ihrer Klasse in Deutsch! Unda was die rhetorisch schon in der dritten drauf hatte war echt Hammer... Also keine Panik und fleißig üben wann immer es nur geht :)
Hallo Wiralle, danke für Deine Antwort. Vom Vater meiner Kinder bin ich getrennt und seit 7 Jahren alleinerziehend. Der Vater lernt alle 2 Wochen leider größtenteils nur mit unserem Großen und selten mit dem Kleinen obwohl der das viel nötiger hätte. Die Frage ist ja auch wie man es dem Kleinen beibringt mit meiner Kritik umzugehen. Verbessern muss ich ihn ja.....
Leider hat er auch bereits Angst vor Deutsch, das hat auch mit diversen Äußerungen des Lehrers zu tun.
Der Vater meiner Kinder und ich haben mal um ein Gespräch mit Klassen- und Deutschlehrer gebeten, leider ist das scheinbar in Vergessenheit geraten, so dass ich hier noch einmal nachhaken muss.
Danke für Deine Antwort (und alle anderen Antworten auch),