Sohn (17) macht ins Bett, isst nicht, hat Schlafprobleme. Was kann ich tun?

5 Antworten

Ich vermute, dass er mit seinem Leben überfordert ist.

Prüfe mal ernsthaft, ob er sich geliebt fühlt, auch wenn er keine guten Noten und andere respektablen Leistungen vorweisen kann. Er will den starken Mann vorspielen, der er vermutlich gar nicht in dem Umfang ist. Als Kleinkind nässt man sich ein. Dieses Alter hat auch den Vorteil, dass man mit Pflichten nur gering oder gar nicht konfrontiert wird. Das Kind ist anerkannt, einfach so, ohne Leistungen.

Die Kommunikation mit Euch scheint nahe dem Nullpunkt zu sein. Das ist schlimm, denn die Qualität der Kommunikation spiegelt die Qualität der Beziehung wider.

Wie ist die Weltanschauung der Eltern?

In jedem Fall benötigt er einen Therapeuten - und ihr einen guten Berater, der Euer Familienleben durchleuchtet. Denn krank wurde der Junge, in Eurer Familie.

Dein Sohn braucht therapeutische Hilfe. Wahrscheinlich sogar stationär. Dabei wird auch seine selbstgewählte Überforderung zur Sprache kommen müssen. Wobei das Einnässen auch eine unbewusste Reaktion auf die völlige Überforderung sein könnte. Sprich´ mal (zuerst ohne ihn) mit eurem Hausarzt. Gemeinsam könntet ihr einen möglichen Hilfsansatz finden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich habe mit dem Thema Einnässen schon viele Jahre beruflich zu tun. Ihr Text bereitet mir Sorgen.

Ein ziemlich leistungsorientierter junger Mann, der sich gerade ein wenig an seinen Grenzen bewegt. Es wäre wichtig mit ihm darüber zu sprechen, ob er einige seiner Aktivitäten vielleicht ein wenig herunterschrauben könnte, bis er die Schule beendet hat. Er denkt, dass er mit 17 das alles selbst einschätzen kann, kann er aber nicht. Da musst Du regulierend eingreifen.

Auch wenn Du denkst, dass es nichts Körperliches ist würde ein Arztbesuch nichts schaden. Einen Therapeuten kann man hinzuziehen, wenn er sich darauf einlassen kann. So wie es sich anhört, quälen ihn einige Sorgen, die er nicht einmal mit seinen Eltern teilen will. Er wirkt sehr verschlossen und in sich gekehrt.

Wegen des Bettnässens würde ich doch einmal das Thema Windeln ansprechen. Das entlastet alle, solange es andauert, nicht nur Dich, auch ihn. Man kann ja eine Vereinbarung mit ihm treffen, dass Du eine Tüte kaufst und er sie 14 Tage aufbrauchen soll und danach kann man weitersehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Erziehungswissenschaftler/Psychologe/Diplompädagoge

Hallo,

Wenn er Gespräche über sein bettnässen abblockt dann stelle doch einfach eine Packung Windeln in sein Zimmer, dann kann er selber entscheiden ob er sie anziehen will oder lieber das Bett neu bezieht.

Gerade weil er als Kind lange brauchte um nachts trocken zu werden , ist sein jetziges Bettnässen auch ein Zeichen das er überlastet ist.

Mehr Sorgen macht allerdings seine Appetitlosigkeit und seine starke Gewichtsabnahme. Es besteht die Möglichkeit das er Medikamente zur Leistungssteigerung nimmt, damit er sein Pensum überhaupt durchhalten kann.

Wenn er weiter die Gespräche abblockt, mache von Deiner Frage und von den Antworten , einen Ausdruck und bitte ihn sich das durchzulesen. Vielleicht begreift er dann das sich andere Sorgen machen und ihn nicht nerven wollen.

Viel Erfolg und gute Besserund für Deinen Sohn.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das schreit quasi nach "ab zum Arzt, herausfinden lassen ob es körperliche Ursache hat oder psychisch bedingt ist, oder eine Kombination aus beidem".

  • erhöhter Stress
  • der perfekte Sohn, Schüler, Mitmensch
  • voll ausgelastet (Sport, Musik, Schule, hilft wo er soll)
  • verminderte Nahrungsaufnahme
  • erhöhter Bewegungsdrang
  • deutlicher Gewichtsverlust
  • Blasenschwäche

Da nichts zu tun, einfach zuzuschauen und die ausufernden Folgen versuchen abzufedern.... hilft ihm doch auch nicht.

Der Arzt (erst mal der Hausarzt und dann sieht man von dort aus weiter) wird ihm eher helfen können. Das klingt alles ingesammt nicht nach "gesund".