Sind Schweizer in Österreich beliebt/Österreicher in der Schweiz beliebt?
Hi, die Frage ist für Österreicher und Schweizer. Es ist ja eher bekannt, dass Deutsche (speziell Norddeutsche) in der Schweiz/Österreich keinen so guten Ruf haben und auch nicht so beliebt sind. (Vielleicht auch weil so viele zum Arbeiten hinkommen und für den Urlaub? 🤷♂️)
Findet ihr, dass sich die Österreicher und die Schweizer rein von der Mentalität etc. näher sind?
LG ; )
PS an alle Deutschen: Bitte nicht beleidigt sein, ist nicht böse gemeint : )
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
4 Antworten

Bin selber Österreicherin und denke, dass wir mit den Schweizern besser klar kommen, als mit den Deutschen. Ist natürlich nicht bei allen so. Und natürlich kommt es auf den Menschen selbst an, aber trotz dem sind da die Klischees noch vorhanden.

Hmm, auf der anderen Seite dürften sich die meisten Münchner im Salzburger Land noch eher heimisch fühlen als im norddeutschen Niedersachsen — gilt umgekehrt für Österreicher in Bayern wahrscheinlich auch :D

Als Schweizerin komme ich mit den Österreichern tatsächlich etwas besser klar.
Das liegt zum einen an gewissen Vorurteilen, die ich hier und da etwas gegen die Deutschen hege und zum anderen daran, dass diejeniden Deutschen, DIE ich kenne (und das sind einige, ich wohne direkt an der Grenze) sich oftmals reichlich Mühe geben, mir diese Vorurteile dann auch zu bestätigen.
Im Gegenzug falle ich bestimmt auch nicht jedem positiv auf.

Ich kann da nur eine subjektive für mich geltende Antwort geben - aber das tue ich gern.
Tatsächlich ist es so, dass mir die Norddeutschen eher liegen. Sie wirken auf mich, als hätten sie ihr ganz eigenes Ding. Sind sie weg vom Norden, dann erinnert nur noch die Sprache an ihre Herkunft.
Ich mache hier in der Schweiz oft die Erfahrung, dass wir deutsche Personen bei uns einstellen und die sich dann recht schnell nicht mehr willkommen fühlen, weil sie nach ein paar Wochen merken, dass wir nicht zwingend nach ihrer Pfeife tanzen möchten. Mehr denn alle anderen Nationalitäten sind es Deutsche, die hier in die Firmen kommen und nach ganz kurzer Zeit der Meinung sind, der Konzern hätte nur auf sie gewartet und würde untergehen, wenn sie nicht mehr da sind. Sie wirken oft sehr belehrend und geben an, die Schweizer kämen mit ihrer direkten Art nicht klar. Das Gegenteil ist der Fall, denn die meisten haben das Gefühl, wir sind die niedlichen kleinen Brüder und warten auf Hilfe, wundern sich dann aber, wenn die direkte Art des Schweizers plötzlich auf sie zurück fällt. Daran stossen sich dann die meisten Deutschen in der Schweiz und nicht zu wenig hört man dann, der Schweizer wäre per se "deutschfeindlich" gesinnt.
Diese Erfahrungen führen dann zu meinen Vorurteilen: Einem Spanier will der Deutsche erklären, wie man eine richtige Paella macht, einem Franzosen, wie er ein Croissant zu backen hat, dem Schweizer, wie man das Zürcher Geschnetzelte zubereiten soll. Und nerven tut er sich, wenn er merkt, dass nicht die ganze Welt auf seine Currywurst wartet.
Groteskerweise ist mein Mann Deutscher und beweist mir jeden Tag, wie falsch ich liege. Und lustigerweise untermauert mein Schwiegervater ebenso fast täglich, wie recht ich doch habe, wenn er die Meinung vertritt, dass die Schweiz so viel falsch macht, wenn sie nicht der EU beitritt und nur bockt, weil sie dem "grossen Bruder" unterlegen wäre ;-)
Meine Schilderungen sind aber wie andere überspitze Beiträge auch: Es wird nie so heiss gegessen, wie gekocht wird. Insofern sollte man das, was ich gerade geschrieben habe, mit dem dazu nötigen Humor verstehen.

Danke für die Erklärung 🙂 Ja, dass Deutsche beim Arbeiten oft etwas übermotiviert sind, kann ich nachvollziehen. Auf der anderen Seite weiß ein Norddeutscher meistens nicht einmal, was mit einem „Velo“ oder einem „Gluggsi“ gemeint ist, jemandem aus Konstanz oder Lindau braucht ihr das nicht erklären. Das war jetzt eher so mein gedanklicher Ansatz.

Auf der anderen Seite weiß ein Norddeutscher meistens nicht einmal, was mit einem „Velo“ oder einem „Gluggsi“ gemeint ist,
Da hast du absolut recht - bloss versucht mir der Norddeutsche in der Regel nicht zu verklickern, DASS er es wüsste oder denkt mir beibringen zu können, dass man sowas nicht braucht, bloss, weil er nicht weiss, was es ist ;-) Der Norddeutsche ist in solchen Bezügen einfach viiiel lockerer drauf. Wo der Norddeutsche denkt "Ok, wusste ich nicht, dann nennt man das hier halt so - passt für mich." da denkt der Süddeutsche eher "Was? Ab jetzt nennen wir das Fahrrad und Schluckauf! Velo und Gluggsi sind doch keine richtigen Wörter!". Und daran stosse ich mich dann eben :-)

Also da kann ich dich beruhigen, kein Süddeutscher sagt Schluckauf, da wird das eher „Hecker“, „Schnaggler“ oder „Hickser“ genannt 😂

Gut gebrüllt, Löwin. Kein deinem ausführlichen Text nur zustimmen. 👍🏼 Grüsse aus Mostindien 😊

Ganz im Ernst: Das liegt nicht an dem Land, das liegt an dem Menschen selber.

Meinte ich eh : )
Ob sich Österreicher und Schweizer tendenziell untereinander besser verstehen als mit den Deutschen.
LG ; )

Und wenns Afroamerikaner mit Japanischen wurzeln sind ist mir das egal^^ Für mich zählt nur wie der Mensch drauf ist.
In der Schweiz gibt's sicher auch genug deppen, ebenso wie in Deutschland und ganz sicher bei uns in Österreich. Herkunft ist da irrelevant.

Bei uns klingts aber weitaus niedlicher, wenn wir jemanden beleidigen ^^

Ja gut das stimmt... :D
Aber es gibt sicher auch Situationen wo der Dialekt nicht so nice ist xD

Welche Vorurteile sind das denn zum Beispiel?
Ich kann mir allerdings durchaus vorstellen, dass rein auf die Mentalität bezogen jemand aus Norddeutschland bei euch in der Schweiz eher ins Fettnäpfchen tappt als jemand, der aus dem Allgäu vom anderen Ufer des Bodensees kommt, oder irre ich mich da?