Sind Nachbarn zur Grundstückspflege verpflichtet?

8 Antworten

Jein.

Habe ähnliches Problem mit nachbarlichem Dschungel, der durch und über meinen Zaun/ Grundstücksgrenze wächst. Allerdings sind das große Grundstücke (geteilter ehemaliger Bauernhof, Kuhkoppel) , deren Eigentümer durch Sanierung erstmal nicht an Grundstückspflege bis ans letzte Eck denken. Gräser, Disteln, Brennesseln, wilde Brombeeren........ von selbst ausgesamte bis 5 m hohe junge Bäume usw.

Vorteil: nahezu unberührte Natur mit relativ großen Artenreichtum an Singvögeln, Falter, Igel, Fuchs, Rehe, Dachs....... Windschutz.

Nachteil: Tw. Beschattung, mein Zaun wächst vollkommen ein.

Es ist immer ein Gesprächsthema mit den Nachbarn, dennoch wir pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Ich darf zu jeder Zeit wegmachen was mich stört und die Grundstücke betreten. Auf über 60 m lange Grundstücksgrenze, ist nur den Zaun halbwegs freizuhalten Plagerei. Gegen den Pollen- und Samenflug kann ich im Ländlichen am Ortausgang gelegen und im Anschluss Felder und Wiesen, eh nichts ausrichten. Will das auch gar nicht. Bin froh hier ein kleines Stück heile Welt gefunden zuhaben. Meine Nachbarn danken mir, dass ich ihnen ein wenig Arbeit abnehme, helfen mir als Handwerker an anderer Stelle.

Der Ton macht die Musik.

Waschbären haben wir jede Menge. Daran ist aber nicht der Dschungel Schuld, sondern eine alte, ruinöse, ungenutzte Scheune, die zu einem anderen ehemaligem Gehöft gehört. Um herrenlose Katzen haben sich bereits meine Vorgänger gekümmert, was ich mit Hilfe des Tierschutzes weiterführe. Es werden weniger Dank Kastrationsprogramm. Ihre Futterstelle bei mir, wird immer auch von Waschbären besucht. Was solls, sch.. auf das bissel Futter mehr, dafür lassen sie meinen Garten, meine Hühner und Singvogelnester in Ruhe. Igel werden auch vom Katzenfutter angezogen. Denke, das ist gelebter Tier- und Naturschutz und gute Nachbarschaft.

Gegen Pollenflug kannst du nichts machen. Das ist Natur. Wenn der Nachbar sein Grundstück nicht pflegt, also den Rasen nicht mäht und alles wachsen lässt, kannst du im Grunde auch nichts machen. Wenn Äste von seinem Grundstück über den Zaun wachsen, dann kannst du ihn auffordern die Äste abzuschneiden, oder er überlässt es dir.

Was du nicht dulden musst, wenn der Nachbar sein Grundstück als Abfallfläche verkommen lässt und Ratten sich dort ansiedeln. Gegen Katzen , Waschbären ect. die sich auf Nachbars Grundstück aufhalten kannst du rechtlich auch nichts machen.

Es darf jeder sein Grundstück so pflegen oder wild (naturbelassen) lassen wie er möchte.

So lange das nicht gegen irgendwelche Verordnungen oder Gesetze verstößt kann man nichts machen. Auch das Ordnungsamt nicht.

Es muss rechtlich nur die Grenze zum Nachbarn bzw. zum Gehweg vor dem Haus so weit sauber gehalten werden, dass es nicht unaufhaltsam rüber wuchert. Das einzuklagen macht aber wenig Sinn. Stattdessen ist es erlaubt, alles abzuschneiden, das über die Grenze wächst.

Am sinnvollsten ist das, das immer am sinnvollsten ist: Vernünftig mit den Leuten reden. Schildere das Pollenproblem und bitte darum, dass vor der Grasblüte wenigstens 1x die ganze Wiese gemäht wird. Außerdem kannst Du fragen, ob er vielleicht den Zaun von seiner Seite aus freihalten kann.

Die Alternative ist, den Nachbarn zu fragen, ob Du das Grundstück betreten darfst und dann selbst vorher abgesprochene Arbeiten machen kannst, wie 1-2x im Jahr die Wiese mähen oder am Zaun einen Streifen freischneiden. Klingt erstmal seltsam, weil es nicht Dir gehört. Aber Du bist auch der einzige, der einen Vorteil davon hat.

Gegen Tiere, die sich dort aufhalten, kannst Du nichts machen.

so viel wie ich weiß gibt es in manchen Bundesländern bestimmte Grundstücksgesetze. Es gibt Gebiete da müssen sogar die Dachpfannen die gleiche Farbe haben,also Einheitliche Dächer. Naturgarten ist aber nicht immer Naturgarten. Lässt jemand sein Grundstück so verwahrlosen das Ratten und Ungeziefer den Nachbarn stören oder lästig werden,so muss das Ordnungsamt einschreiten. Sollte er demnach noch irgendwelche Tiere dort nicht artgerecht halten,dann ist Ebbe im Schacht. So wie es Gesetze gibt bei Heckengrenzabstände,so gibt es auch in deinem Fall sicherlich etwas zu beachten zulasten des Nachbarn. Ich bin selber ein Naturmensch,habe hinter dem Haus ein "etwas ungepflegteres Stück",nur sollte man es nicht übertreiben denn ich lebe in einer Wohnsiedlung mit Eigentum. Wie dein Nachbar kann man hantieren wenn man hunderte Meter auseinander wohnt. Es sind Zeiten wo der Hahn nicht krähen darf und der nächste Tümpel wegen gequake geschlossen wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung