Sind eure Eltern auch so anhänglich?

8 Antworten

Und Leute ich finde das sooo schrecklich. Versteht ihr, für mich füllt sich das so an, als ob ich nur deren Marionette bin und sie mein ganzes Leben bestimmen. Jetzt mal übertrieben gesagt. Und das hasse ich so sehr. Wisst ihr, ich möchte, dass mein Leben mir gehört. Wenn ich gut in der Schule bin, dann möchte ich, dass es allein mein Erfolg ist. Wenn ich schlecht in der Schule bin, dann ist es auch allein meine Schuld und ich trage die Verantwortung dafür. Aber ich will nicht, dass meine Eltern sie ganze Zeit denken, dass alles wäre irgendwie ihre Aufgabe und sie sind dafür zuständig.

Ok jetzt ein anderer Punkt, ich bin in der Oberstufe G8. Man muss bei uns wirklich viel lernen, um gut zu sein. Vor allem, weil wir viel Stoff wegen Corona irgendwie verpasst haben (während der Coronavirus Zeit musste man bei uns iwi gar nichts für die Schule machen). Und ich habe wirklich tolle Freunde, mit denen ich in der Schule die meiste Zeit verbringe, immer am lachen bin und wir wirklich immer über die persönlichsten Dinge und unsere Problem sprechen. Das sind also wirklich Freunde von mir und nicht einfach nur Schulkameraden. Da ich aber nachmittags immer so viel für die Schule lernen muss (unsere Schule endet meistens um 15 Uhr) und manchmal noch Ballett habe, habe oft keine Zeit mich mit meinen Freunden zu treffen. Oft bin ich auch müde nach der Schule und ruhe mich lieber aus. Vielen meiner Freunde geht es ähnlich, auch sie haben wenig Zeit. Jedenfalls behaupten meine Eltern, das ich wirklich gar keine Freunde habe und machen mir da voll Druck. Das stimmt halt aber ehrlich nicht. Mit meiner besten Freundin Ennie, machen wir in der Schule von 7:50 bis 15 Uhr wirklich alles zusammen, niemand kennt mich so gut wie sie und niemand weiß soviel Persönliches über mich wie sie. Wir reden und lachen den ganzen Schultag. Meine Eltern nerven mich aber mit dem Thema, dass ich mich auch nach der Schule mit Freunden treffen soll. Sie versuchen mir die ganze Zeit etwas zu organisieren. Meine Mutter will ständig, dass wir bei uns zu Hause vielleicht mal eine Party organisieren und ich ganz viele Leute einlade. Ich möchte das aber nicht und das nervt mich total.

Sorry, das musste einfach mal alles raus. Ich liebe meine Eltern, aber das ganze ist einfach so anstrengend.

Ellaschmitt 
Fragesteller
 18.02.2023, 18:20

Es gibt noch einen Punkt, der mir wichtig ist, damit ihr euch in meine Lage hineinversetzen könnt. Meine größte Leidenschaft ist Ballett. Ich liebe es über alles und selbst, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich später Tänzerin werden will, ist es mein größter Traum, sehr gut darin zu sein. Ich möchte mein Potenzial so gut es geht entfalten und die beste Tänzerin werden, die ich sein kann. Also die beste Version von mir selbst. Ich habe sehr spät mit Ballett angefangen (mit 10), weshalb ich vieles nachholen musste, da man Ballet eigentlich schon im Kindesalter anfangen sollte. Und seit meiner ersten Ballettstunde wusste ich, dass ich wirklich hart trainieren will. Am liebsten würde ich jeden Tag mehrere Stunden Ballett Training haben, da ich es so liebe. Aber meine Eltern haben mir nie erlaubt mehr als 3 mal die Woche Ballett zu haben. Sie haben Angst, dass die Schule sonst darunter leidet. Und ich finde, dass sie da wieder ihre Messlatte zu hoch setzen. Denn ich bin schon gut in der Schule und sie wollen ständig, dass ich noch mehr aus mir raushole und immer besser und besser werde. Meinen Traum vom Ballett, ordnen sie völlig unter. Trotzdem habe ich es geschafft an einer sehr guten Ballettakademie aufgenommen zu werden. Und ich bin oft sehr traurig, weil die Mädchen dort alle viel besser sind als ich. Und es macht mich nicht traurig, dass sie einfach besser sind, sondern, dass sie besser sind, weil sie alle 5 mal die Woche Training haben. 

Ich finde, man kann sich immer verbessern in der Schule selbst, wenn man schon gut ist. Das stimmt, aber irgendwann reicht es einfach, man muss es nicht übertreiben. Das Leben besteht nicht NUR aus Schule! Bei meinen Eltern aber leider schon. Und meine Wünsche Träume spielen dabei keine Rolle. Und das finde ich schlimm. Wie du es schon richtig formuliert hast, man kann nicht dagegen tun bis man 18 ist. Den bis dahin ist man von seinen Eltern ABHÄNGIG und das finde ich traurig.

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Also, ich könnte vom Alter her deine Mutter sein. Daher kann ich dir versprechen, dass die Anhänglichkeit deiner Eltern erst noch kommt, und zwar wenn sie erstmal alt und gebrechlich sind. Dann sind sie am meisten auf die Kinder angewiesen.

Was jetzt läuft, kannst du als Vorstufe dazu sehen. Zeige dich hilfsbereit. Greif deinen Eltern mal spontan unter die Arme, im Haushalt zum Beispiel. Je mehr du ihnen dein Erwachsensein vorlebst, desto mehr werden sie dir vertrauen. Und Erwachsensein bedeutet eben Verantwortung übernehmen, nicht nur für sich, sondern notfalls auch für andere.

Kapselst du dich hingegen ab, dann entgleitest du ihnen und sie werden dir mehr und mehr nachrennen. Das ist übrigens auch ein guter Vorgeschmack aufs spätere Berufsleben. Auch da wird man dich nicht einfach dein Ding machen lassen, sondern mit Anforderungen an dich herantreten, denen du emotional und intellektuell gewachsen sein musst

Ellaschmitt 
Fragesteller
 18.02.2023, 16:44

Okay, dankeschön

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Meine Eltern sind auch sehr anhänglich, aber eigentlich finde ich es sehr schön. Sie mischen sich aber nie ein oder so. Ich bin ihnen unendlich dankbar. Ich bin mit einer sehr starken Sehschwäche zur Welt gekommen und fühlte mich immer gut behütet, auch wenn es mich manchmal genervt hat. Warum sollte man sie nicht weiter an meinem bzw. unserem Leben teilhaben lassen?

DEIN Leben und das Recht, selbst zu bestimmen, was Du wann tust, hast Du erst, wenn Du nicht mehr von Deinen Eltern abhängig bist. Was Du da für Ansagen gegenüber Deinen Eltern bringst, ist total pubertär[wie auch die Beschreibung Deiner Situation] und in Deinem Alter nicht besonders überraschend.

Und ja, Deine Eltern sind für Dich noch voll verantwortlich, on DIR das passt, oder nicht.

Dirndlschneider  18.02.2023, 17:08

Verantwortlich zu sein heißt aber nicht , jemanden quasi zu entmündigen. Zur Erziehung gehört Vertrauen, erst dann kann ein Mensch reifen .

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Sterntaler927  18.02.2023, 17:49
@Dirndlschneider

Richtig! Ich habe selbst drei Kinder und zwei Enkelkinder großgezogen. Zwangsläufig habe ich auch viele andere Kinder kennen gelernt; auch in diesem Alter - und daher weiss ich, wieviel in der Regel auf solche Situationsbeschreibungen zu geben ist. - Zie 75% an Wahrheitsgehalt von dieser Erzählung ab und Du kommst der Realität näher: die Eltern sind in der Erziehung weniger lax als andere und sind hinterher, dass die Hausaufgaben nicht erst am späten Abend erledigt werden.

Das stört hier und das wirkliche Handicap liegt darin, dass man sich mit all seiner 16jaehrigen Naivität bereits sehr erwachsen fühlt. Deshalb ist das genau das Alter, in welchem die Eltern schwierig werden. 😁

Dass man dann in solchen Klageliedern mit der Wahrheit - na, sagen wir mal, etwas großzügig umgeht - gehört dazu. Das ist quasi ein Naturgesetz. Da helfen nur Langmut und stahlharte Nerven. Vielleicht auch, sich ab und zu mal daran zu erinnern, wie unmöglich aber dennoch überzeugt von sich selbst man in diesem Alter selbst war.

Die Eltern sind an allem schuld; insbesondere aber die Mütter; das steht fest. Aber das verwächst sich in den meisten Fällen gottseidank ja wieder. 🙂

Man sollte da, insbesondere als Außenstehender nichts überbewerten.

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Ellaschmitt 
Fragesteller
 18.02.2023, 17:42

Ich wollte noch etwas ergänzen, da viele Ja sagen, dass es normal ist, dass die Eltern für einen verantwortlich sind. Das stimmt, aber das Entscheidende sind doch Grenzen, also wann es halt zu viel ist. Wenn ich später ein Kind habe, dann würde ich auch die Hausaufgaben kontrollieren und es zum Lernen zwingen und versuchen ihm Disziplin beizubringen, wenn es gar kein Bock auf Schule hätte. Und wenn es schlechte Noten schreiben würde und nichts unter Kontrolle hätte. Aber ich bin ja sehr gut in der Schule und habe vieles unter Kontrolle. Ich verstehe deshalb nicht wieso meine Eltern trotz meinem Schulerfolg noch versuchen sich da einzumischen und mich ständig zum Lernen zwingen und mich auffordern meine HA‘s genau dann zu machen, wann sie es sagen.

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Ellaschmitt 
Fragesteller
 18.02.2023, 18:10

Es gibt noch einen Punkt, der mir wichtig ist, damit ihr euch in meine Lage hineinversetzen könnt. Meine größte Leidenschaft ist Ballett. Ich liebe es über alles und selbst, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich später Tänzerin werden will, ist es mein größter Traum, sehr gut darin zu sein. Ich möchte mein Potenzial so gut es geht entfalten und die beste Tänzerin werden, die ich sein kann. Also die beste Version von mir selbst. Ich habe sehr spät mit Ballett angefangen (mit 10), weshalb ich vieles nachholen musste, da man Ballet eigentlich schon im Kindesalter anfangen sollte. Und seit meiner ersten Ballettstunde wusste ich, dass ich wirklich hart trainieren will. Am liebsten würde ich jeden Tag mehrere Stunden Ballett Training haben, da ich es so liebe. Aber meine Eltern haben mir nie erlaubt mehr als 3 mal die Woche Ballett zu haben. Sie haben Angst, dass die Schule sonst darunter leidet. Und ich finde, dass sie da wieder ihre Messlatte zu hoch setzen. Denn ich bin schon gut in der Schule und sie wollen ständig, dass ich noch mehr aus mir raushole und immer besser und besser werde. Meinen Traum vom Ballett, ordnen sie völlig unter. Trotzdem habe ich es geschafft an einer sehr guten Ballettakademie aufgenommen zu werden. Und ich bin oft sehr traurig, weil die Mädchen dort alle viel besser sind als ich. Und es macht mich nicht traurig, dass sie einfach besser sind, sondern, dass sie besser sind, weil sie alle 5 mal die Woche Training haben.

Ich finde, man kann sich immer verbessern in der Schule selbst, wenn man schon gut ist. Das stimmt, aber irgendwann reicht es einfach, man muss es nicht übertreiben. Das Leben besteht nicht NUR aus Schule! Bei meinen Eltern aber leider schon. Und meine Wünsche Träume spielen dabei keine Rolle. Und das finde ich schlimm. Wie du es schon richtig formuliert hast, man kann nicht dagegen tun bis man 18 ist. Den bis dahin ist man von seinen Eltern ABHÄNGIG und das finde ich traurig.

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Die Sache ist, alle Eltern sind so und das dein ganzes Leben lang. Die mussten schließlich seit deiner Geburt auf dich aufpassen und tun sich dann schwer damit, wenn du plötzlich selbstständig bist.

So doof es klingt, du musst es einfach aushalten, den bei solchen Themen stößt man da auch auf taube Ohren. Ich bin Mitte 20 und meine Eltern nerven mich immer noch, aber es ich höre einfach nicht zu.

Sterntaler927  18.02.2023, 17:56

Mit 16 ist man keineswegs "plötzlich selbstständig", sondern in der Pubertät. Und das bedeutet, dass weder der davon Betroffene, noch die Eltern, noch das uebrige Umfeld wissen, was da mal aus dem Kokon schlüpft, wenn diese Zeit vorüber ist

Eine Zerreißprobe für ALLE Beteiligten.

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