Sind Deutsche eigentlich stolz auf ihre Sprache?
Damit meine ich - ist es Ihnen wichtig sie zu pflegen, auf ihre korrekte Grammatik zu achten 🤔 finden sie es schlecht, wenn Muttersprachler schlechte Sätze formulieren? Möchten sie, dass die Sprache dableibt etc. ?
Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen
16 Antworten
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Es gibt Leute, die kriegen beim Gendern Fußpilz, finden Anglizismen gruselig oder bestehen auf dem "einzig wahren Hochdeutsch". Es gibt Menschen, die betreiben leidenschaftlich Brauchtumspflege, wozu auch der eigene Dialekt gehört und es gibt Mensch wie mich, die sehen Sprache als das, was sie ist und schon immer war: lebendig - und somit auch sich entwickelnd.
Aber ja, auch ich bekomme Zustände, wenn oftmals die einfachsten Rechtschreibregeln (im Schriftlichen) unbeachtet bleiben und/oder das, was gesagt werden soll, durch schlechte Grammatik untergeht. Für mich ist "richtiges" Sprechen eine Sache der Höflichkeit und des Respekts. Und das sollte, meiner Meinung nach, jeder nach seinen Möglichkeiten durchaus umsetzen.
Das Problem ist das du in deiner Überschrift und deinem Text was ganz anderes fragst.
Ich finde es wichtig sich korrekt aus zu drücken. Das heißt sowohl auf die Worte als auch die Satzstellung usw. zu achten.
Auch finde ich es wichtig das man die Lesbarkeit des Textes hoch hält. Selbst Legastheniker (jedenfalls leichte und mittlere Fälle) können Sätze erschaffen die leicht lesbar sind es ist eben "nur" Arbeitsaufwendig.
Wenn ich dann jemanden sehe der derartige Probleme offensichtlich NICHT hat und dennoch unlesbaren Unsinn schreibt, weil er keine Lust hat sich mühe zu geben, werde ich schon etwas sauer.
Das hat aber mit Stolz nichts zu tun.
Stolz bin ich nicht auf die Sprache - stolz wäre ich, wenn ich sie vollumfänglich beherrschen würde, also zu 99 % grammatikalisch fehlerfrei und frei von jeglichen Abweichungen zur hochdeutschen Sprache [warum, damit sich meine Ausführungen jeglicher Art relativ fehlerfrei übersetzen lassen können].
Mir rollt's die Fußnägel auf, wenn ich sehe ( und hier lese!), wie schlecht Deutsch gesprochen und geschrieben wird. Von jemandem, der nicht mal einfache Sätze fehlerlos auf die Rolle bekommt, erwarte ich auch nichts weiteres. Der spielt auch bei anderen Anforderungen in den untersten Ligen...
Bin jetzt zwar kein Deutscher, aber Deutsch ist einfach unnötig kompliziert. Besonders bei Zeitformen und dem zählen, vergleiche mal deutsch mit englisch, englisch ist um einiges einfacher.
Ich denke, dass Englisch nicht wirklich einfacher ist. Das sagen einfach immer alle, die schon Lange Kontakt mit Englisch haben, zum Beispiel durch Youtube.
Kannst du die englischen Vergangenheitsformen unterscheiden?
I did.
I was doing.
I have done.
I have been doing.
I had done.
I had been doing.
I used to do.
...
Englisch ist keineswegs eine einfache Sprache. Das sagen immer nur die, die sich mit einer mittelmäßigen Beherrschung der Sprache (oder noch weniger) zufriedengeben. Von Wortschatz und Idiomatik her ist es kaum möglich, als schon perfekt Englisch sprechender Ausländer an die Brillanz im Ausdruck heranzukommen, deren sich mancher sehr sprachgewandte und gebildete englische Muttersprachler rühmen kann. Im Deutschen dagegen ist das möglich. Ich kenne einige Ausländer, die hervorragend Deutsch sprechen, und zwar so ausgezeichnet, dass es ein ästhetisches Vergnügen ist, ihnen zuzuhören. Sir Peter Ustinov war solch ein begnadeter Mensch. Seine Aussprache, naja, da hörte man schon den Briten raus, ihm unterliefen auch mal, allerdings selten, kleine Endungsfehler bei den Adjektiven, aber sein Wortschatz war riesig: gehobenes Deutsch vom Feinsten, und wie der mit Worten jonglieren konnte, wow!
Englisch hat 12 Vergangenheitsformen.