Sind Arbeitslose selbst schuld, dass sie arbeitslos sind?

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Frage lässt sich nicht mit einem pauschalen Ja oder Nein beantworten. Es gibt Arbeitslose die ihre Arbeitslosigkeit selber verschuldet habe, genauso gibt es aber auch genügend Menschen, die ohne Eigenverschulden ihre Arbeit verlieren.

Ich habe in meinem bisherigen Berufsleben bereits zwei insolvente Arbeitgeber und zuletzt eine betriebsbedingte Kündigung mitgemacht. Aufgrund dessen war ich zwischendurch selber kurzzeitig als arbeitslos gemeldet. Selbst verschuldet habe ich dies jedoch nicht. Trotz dieser Rückschläge, habe ich mich stets selbst um einen neuen Arbeitsplatz gekümmert. Ich mag es halt nicht, faul herumzusitzen.

Es gibt aber leider Gottes auch genügend asoziale Menschen, die gar nicht die Absicht haben arbeiten zu gehen. Sprich jene die ihren A#sch nicht hochkriegen und sich auf Kosten anderer mit durchfüttern lassen. Wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, ist es etwas anderes. Ich meine damit lediglich diejenigen, die zwar können aber nicht wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Es ist doch eine ganz einfache Rechnung. Die Arbeitslosenquote beträgt z.Zt. ca. 6% in absoluten Zahlen also 2,5 - 3 Millionen Menschen. Offene Stellen z.Zt. etwas mehr als 600.000. Das bedeutet, dass es für ca. 2 Millionen Menschen keine Stelle geben kann.
Bedeutet das, dass 2 Mio Menschen Drückeberger und selbst schuld an ihrer Arbeitslosigkeit sind?
Die Situation erinnert an das Kinderspiel "Ein Stuhl zu wenig". Es gibt einen Stuhl weniger als Kinder. Die Musik spielt und wenn sie abbricht, muss sich jeder schnell einen Stuhl suchen und sich draufsetzen. Da es einen Stuhl zu wenig gibt, bleibt notwendigerweise ein Kind übrig, das keinen Stuhl abkriegt.

Frage: ist dieses Kind selbst schuld, wenn es ihm nicht gelingt einen Stuhl zu ergattern?

Ich denke, so pauschal kann man das nicht beantworten. "Selbst schuld" hört sich auch ziemlich wertend an.

Ich würde es so ausdrücken: In sehr vielen Fällen ist Arbeitslosigkeit die Folge persönlicher Entscheidungen und Versäumnisse.

Überproportionale Arbeitslosigkeit findet man vor allem bei Menschen mit niedrigem Bildungsstand und bei Alleinerziehenden.

wieso sollten Arbeitslose an ihrem traurigen Los auch noch schuldig sein. Was ist denn das nur für eine Frage ? Es fehlen zahlreiche Stellen, so dass es zwangsläufig etliche Arbeitslose folglich gibt. Zieht die Konjunktur an, verringert sich dann merklich die Arbeitslosigkeit, wenn der Laden boomt. Kein Jobcenter würde dann die Arbeitslosen in Ruhe lassen, sondern diese fix aufscheuchen und sie rasch vermitteln, andernfalls wäre der Geldhan sehr rasch zu. Dann kann wohl ein bürgerliches Hirn sich offenkundig nicht vorstellen, dass Armut gerade mal nicht ine gemütliche Angelegenheit ist und die in dieser stecken, sehr gut darauf pfeifen möchten. Niemand will nämlich arm sein, auch wenn so ein verbeamtetes Mittelschichten Hirn, genannt Lehrperson, sich dies offensichtlich nicht vorstellen kann. Gleichzeitig ist es zudem so, dass jedwede Gelüste Arbeitslose auf die Anklagebank zu ziehen, nur dazu dient Arbeitgeber, also die Kapitalisten, als Verursacher der Arbeitslosigkeit zu entlasten und die Misere den Opfern in die Schuhe zu schieben. Ein ganz mieses Unterfangen ist das, wozu auch gehört den Leistungsbeziehern große Faulheit zu unterstellen. Wer natürlich so gestrickt ist, ist an keinen Sozialverbesserungen interessiert, macht sich auch keinerlei Gedanken wie man eine Vollbeschäftigung herstellen könnte.

Von Fall zu Fall muss das gesehen werden, eine Pauschalierung ist da nicht moeglich.

Das kapitalistische System ist bei 5 % Arbeitslosen Statistisch gesehen raus , denn 5 % werden ueberall als unschaedlich gesehen. Trotzdem ist es eine ruhende Reserve um bei Bedarf nachfassen zu koennen.

In der DDR gab es deshalb keine Arbeitslosen, weil jeder gesunde Mensch seinen Lebensunterhalt selber verdienen musste. Auf eine Arbeitsstelle hatte jeder nicht nur einen Anspruch, er bekam auch eine.

Hoehnisch wurde von der verdeckten Arbeitslosigkeit gesprochen, somit kann man es niemanden Recht machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fernrohr303  16.12.2020, 09:38

Der Marxismus nennt die bewußt in Kauf genommenen Arbeitslosen "industrielle Reservearmee."