Sind 563 Euro Bürgergeld pro Person zu wenig?
15 Antworten
Kommt darauf an, wo man lebt und welche individuellen Grundbedürfnisse man hat.
Für eine Person mit chronischen Erkrankung oder Lebensmittelunverträglichkeiten in München oder Frankfurt wird das sehr wahrscheinlich nicht mal dann reichen, wenn sie jeden € zweimal umdreht, während eine kerngesunde Person irgendwo im Vogtlandkreis oder Görlitz auf dem Land damit sehr wahrscheinlich gut über die Runden kommen wird.
Es macht auch einen Unterschied, ob man eine 1,50 m große, zierliche Person ist, die wenig Kalorien braucht, oder ein 2,10 m großer Schrank, der einen sehr hohen Grundverbrauch hat. Oder ob man einen Körper hat, der Temperaturen gut regulieren kann oder eben nicht und dadurch im Winter viel heizen und im Sommer viel kühlen muss, um nicht zusammen zu klappen. Da sind sehr viele Faktoren, die die individuellen Bedürfnisse teils massiv beeinflussen können und damit auch die Basiskosten um menschenwürdig existieren zu können.
Richtig, kommt darauf an, jeder darf vorsorgen, jeder darf ein Haus bauen und im Alter mietkostenfrei wohnen, jeder darf, keinem wird hier etwas verboten.
Sogar selber vorsorgen darf jeder.
Ja, keine Ahnung wie man davon leben soll. Sollte auch einfacher werden Geld dazu zu verdienen und mehr Geld für Weiterbildungen zur Verfügung gestellt werden.
Die Summe geht vielleicht als Übergang aber wie soll z.B ein Kohlekumpel dessen Tagebau zugemacht hat im Ruhrgebiet mit 563€ zurück in die Gesellschaft finden? Absolut illusorisch.
Ich finde es auch absolut bezeichnend, wie immer gegen die Armsten gewittert wird, während Firmen wie Fresenius oder Adidas, Steuergelder in Milliardenhöhe unterschlagen.
Mich nervt es deutlich mehr 42% meiner Einkünfte direkt an Vater Staat zurück zu geben, während andere mit oft noch deutlich höheren Einkünften, ihr Geld sonst wie aus dem Land schleußen.
Okay und wer soll dann solche Jobs machen? Niemand?
Sollte heute jeder bei den Krankenkassen, bei den Ämtern, entry-level Coder usw. kündigen weil die im nächsten Jahrzehnt ggf. von KI ersetzt werden können?
Brauchten wir hier in Deutschland keine Kohle? Waren das einfach nur Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen?
Irgendwer muss Häuser bauen, die Kanalisation reinigen, Vieh halten oder eben Kohle aus dem Berg holen, auch wenn das keine glorreichen Jobs sind.
Der Sinn hinter einer funktionierenden Gesellschaft sollte es eigentlich sein, zusammen für ein besseres miteinander zu sorgen und nicht mit so einem Schwachsinn zu reagieren, als ob diese Leute nur Däumchen gedreht hätten und völlig nutzlos wären.
Viel ist es nicht.
Soll es aber auch grundsätzlich nicht sein.
563 € Bürgergeld pro Person ist natürlich wenig. Aber wenn die jeweilige Familie 4 oder mehr Personen hat, bekommt sie mehr Geld, als eine Familie, wo der Vater und die Mutter vollzeitig arbeiten.
Es geht. Man kommt schon gerade so über den Monat, wenn man außer dem Notwendigsten wie Nahrung oder Unterwäsche nichts ausgibt. Aber wer zum Mindestlohn arbeitet, hat einen bedeutend höheren Lebensstandard.
Unerwartete Kosten wie eine Stromnachzahlung oder defekte wichtige Haushaltsgeräte wie Kühlschrank oder Waschmaschine sind ein schweres und kaum lösbares Problem. Ich habe mal fast ein Jahr lang per Hand in der Badewanne meine Wäsche gemacht, bis ich endliche neue Maschine unter "Zu Verschenken" auftreiben konnte. Solche Lagen sind schwierig, man kriegt ja auch nichts angespart.
Merke, Augen auf bei der Berufswahl, was Du geschafft hast, kann jeder andere auch schaffen, oder übersehe ich etwas.