Sie ist Yezidin, ich bin Alevite
Ich (23) bin mit einer Yezidin (22) zusammen. Da sie somit keinen andersgläubigen heiraten darf, ist es sehr schwierig. Wir können uns nicht einfach so sehen, Zeit miteinander verbringen usw. Ihre Eltern wissen nichts von mir. Daher läuft alles sehr geheim und schwierig ab. Meine Familie weiß jedenfalls davon und die haben kein Problem damit, dass sie Yezidin ist. Ich weiß aber, dass es ihr sehr wichtig ist was ihre Eltern und Großeltern davon halten. Und wir wissen nicht wirklich wie sie darauf reagieren werden. Wir meinen es vollkommen ernst; wir wollen heiraten aber diese Situation ist echt schwierig und macht ein fertig. Ich würde gerne wissen, ob es hier welche gibt die in der selben Situation oder einer ähnlichen Situation stecken/waren und wie es bei euch ist oder abgelaufen ist/was daraus geworden ist ?
6 Antworten
BORNIERT ist mal in erster Linie die Antwort von pfauser und die von Dummie42 ist auch nicht besser. Was für eine verständnislose Überheblichkeit. Die beiden jungen Leute hängen an ihrer Familie..sowas kennt ihr hier nicht mehr und das ist eigentlich ziemlich traurig und arm. Die Famili hat für sie so viel mehr Nestwärme und Rückhalt als ihr es euch nur im geringsten vorstellen könnt. Einen Bruch zu riskieren ist für Menschen, die in einem so festen Zusammenhalt geborgen sind, äußerst schmerzhaft. Stimmt der yezidische Glaube ist sehr tolerant und ganz sicher sind sie auch besonders den Aleviten wohlgesonnen, da sie ebenso immer wieder verfolgt wurden wie sie selbst. Aber man kann eben nur durch Geburt Yezide werden und das bedeutet für diese kleine Gemeinschaft, dass sie immer weiter schrumpft, wenn sie außerhalb heiraten. Die Gemeinschaft der Yeziden ist in großer Bedrängnis und deshalb ist ihnen das verständlicherweise sehr wichtig. Obwohl es unvermeidlich ist, dass es mit der Zeit zu immer mehr Mischehen kommt und sie sicher Kompromisse finden müssen. Verständlich ist die Angst, dass ihr Yezidentum eines Tages ausstirbt, zumal doch die meisten längst ihre Heimat verloren haben und in aller Welt verstreut sind. Vielleicht kann eure Familie dennoch über ihren Schatten springen und ihr lasst die Kinder Yeziden werden. Alles Gute euch beiden, wie immer es ausgehen mag.
Normalerweise wird den Yezidin Toleranz gegenüber anderen Glaubensbekenntnissen nachgesagt. Ihre vornehmliche Doktrin lautet doch: "Der Mensch ist in erster Linie selbst verantwortlich für sein Wirken."
Aus yezidischer Sicht hat Gott dem Menschen die Möglichkeit gegeben, zu sehen, zu hören und zu denken. Er hat ihm den Verstand gegeben und damit die Möglichkeit, für sich den richtigen Weg zu gehen. Weiterhin besagt der Glaube "dass ein Yezide ein guter Mensch sein kann, aber um ein guter Mensch zu sein, muss man nicht Yezide sein".
Auch die Aleviten sind doch eine tolerante Glaubensgemeinschaft - zumindest die, die ich kennenlernen durfte.
Wenn es Euch beiden also tatsächlich ernst damit ist, Euren weiteren Lebensweg gemeinsam zu beschreiten, dann solltet Ihr beide stark sein und der Familie gemeinsam gegenübertreten und für klare Fronten sorgen.
Bei uns in Deutschland ist es kein Problem eine Ehe zwischen Andersgläubigen zu schließen. Ihr beide seid volljährig und damit frei in Euren Handlungen. Also - nur Mut!
Vielleicht kann sich Deine Freundin ja hier Hilfe holen: http://www.yeziden.de/410.0.html
also wer so borniert ist, sich von nem Glauben vorschreiben läßt, was er zu tun oder zu lassen hat was erwartet der für Ratschläge ?
ein Igel "igelt" sich ein, wenn er Gefahr sieht hat seit Millionen Jahren funktioniert seit es Autos gibt eben nicht mehr .... der Vorteil beim Mensch der hat Verstand kann sich schneller anpassen
zumindest in der Theorie
einige leben immer noch in der Steinzeit lassen wir sie da
Ey,
ihr wollt heiraten, nicht euere Eltern und Großeltern und wenn ihr es tatsächlich ernst miteinander meint, dann seid ihr noch zusammen wenn euere Eltern und Großeltern längst nicht mehr sind, ergo lasst euch da nicht rein reden.
LG
Reality Check: Wir leben in einem Land, in dem jede/r denjenigen oder diejenige heiraten darf, den er will. Ihr seid beide volljährig. Wenn ihr heiraten wollt, dann macht das. Viel Glück für euch beide!
Ich glaube nicht, dass der Grund der Glaube ist. Das Problem sind die archaischen Vorstellungen von Gehorsam und Kontrolle, die bei yezidischen Familien oft vorherrschen. Eine junge Yezidin, die sich heraus nimmt selbst über ihr (Sexual)Leben zu bestimmen, lebt nicht ungefährlich.