Selbstkühlendes Bierfass mit flüssigen Co2?
Hallo meine Frage baut auf eine sehr ähnliche Frage auf welche ich vor kurzen gestellt habe. Ich frage mich ob die Kühlung im selbstkühlenden Bierfass auch mit flüssigen Co2 anstatt mit Wasser in der Watte um die Fassblase funktionieren würde? Was müsste man am Fass ändern? Wie müsste der Vorgang aussehen um das ganze reversibel zu machen? Kann man ein selbstkühlendes Bierfass (mit Wasser oder Co2) stark verkleinern, sodass es die Größe einer Trinkflasche mit z.B. 300ml Inhalt hat?
4 Antworten
Du hast einen Denkfehler: es gibt unter normalen Bedingungen kein flüssiges CO2
Co2 wird zwar beim AUstritt -78 Grad kalt, eine erhebliche Kühlleistung bei 5 Liter Bier erreichst Du mit einer Patrone - 300 gramm oder so, allerdings nicht.
Kannst du das ein bisschen ausgührlicher erläutern bitte
Die genaue Menge kann ich nicht sagen. In meinem Gedankenexperiment möchte ich ca 300ml einer Flüssigkeit(z.B. Wasser) von Zimmertemperatur innerhalb von ein paar Minuten auf mindestens 10 Grad Celcius herunterkühlen. Ich weiß nicht wie viel C02 ich dafür benötige.
Das ist dann so´n pseudo flüssiger Zustand, der bei Raumtemperatur ca. 100 Bar beträgt. Das hält kein Bierfass aus. Selbst wenn, dann könntest du nach´m kühlen im Sommer dein Bier lutschen. :)
Um diese Frage zu beantworten brauchen wir zunächst einen Ausflug in die Physik (Thermodynamik). Um "Kälte" zu "erzeugen" muß man Vorgänge suchen, die freiwillig ablaufen und Wärme verbrauchen. Das sind meistens Vorgänge mit Phasenübergängen oder Volumenvergrößerungen.
Zum Einen ist das beim Verdampfen von unter Druck verflüssigten Gasen gegeben. Zum Beispiel bei CO2. Dazu kommt noch der Joule-Tompson-Effekt beim Expandieren von Gasen unter Druck.
Zum Zweiten sind das Schmelz- und Lösungswärmen, wenn man leicht lösliche Stoffe auflöst oder Eis mit Salzen "auftaut". Da müssen dann Schmelzwärmen und/oder Gitterenergien zugeführt werden. Man könnte Harnstoff in Wasser lösen, um dadurch an "Kälte" zu kommen, wenn man kein Eis zur Verfügung hat.
Um eine Bierdose zu kühlen müßte man einen Beutel mit Harnstoffgranulat und einen zweiten Gefäß mit Wasser so "bearbeiten", daß sich beide Komponenten mischen. Der Harnstoff löst sich im Wasser und verbraucht dabei die Energie, die gebraucht wird, um sein Kristallgitter zu zerlegen. Davon muß man die Hydratationswärme abziehen, die dabei frei wird.
Jetzt muß man das Ganze nur noch in ein Produkt einbauen und verkaufen. Ein Patent wird nicht mehr drin sein, weil es bereits Kältekompressen nach diesem Prinziep im Handel giebt.
Warum ist die Kühlleistung so viel schlechter als bei Wasser?