Seitdem ich nicht mehr Moslem bin fühle ich mich leer?
Erstmal als Warnung: Text unten beinhaltet kontroverse Meinungen über Religion
Ich war früher strenger Moslem aufgrund meiner Familie, aber habe im Alter von 9-10 meinen Glauben verloren wegen homophoben/sexistischen Meinungen usw. welche vom Islam vertretet werden, und weil es für mich keinen Sinn gemacht hat einem uralten Buch Wort für Wort zu glauben. Bin seitdem agnostisch und 16.
Bis zu dem Punkt war ich immer wöchentlich in der Moschee, habe täglich gebetet und das ganze Zeug
Bin der Meinung dass das klare Gehirnwäsche war, (Tägliche wiederholen von den selben Texten usw., das Versprechen von unendlichem Glück und Schutz vor bösem durch beten usw. hat mich sehr stark beeinflusst) und ich wurde leicht vom beten abhängig (Also sprich ich musste es tuen um mich sicher usw. zu fühlen)
Seitdem ich meinen Glauben aufgegeben habe kann ich sagen dass ich mich etwas leer fühle, als wäre ein sehr enges Familienmitglied gestorben oder ähnliches. Ich denke dass das eben an dieser "Gehirnwäsche" lag (Mir ist bewusst dass dieser Begriff etwas schwachsinnig wirkt, aber ich denke ihr versteht was ich damit meine), und dass mein Gehirn sich daran gewöhnt hat sich beim beten glücklich und sicher zu fühlen.
Religion gibt einem extreme spirituelle Sicherheit und das zu verlieren ist dann hart für die Psyche, und ich weiss nicht wirklich wie ich damit klarkommen soll. Gibt es evtl Alternativen die diese Lücke füllen?
Auch würde ich gerne wissen ob meine jetzige Lage normal ist und ob andere das selbe durchgemacht haben.
Lg
14 Antworten
Interessiert dich die Wahrheit?
Die Erkenntnis ist es:
Alles was ist, war und sein wird, welches im Universum sein mag oder auch nicht, hält streng genommen nichts bereit, mit dem sich dem Leben von uns Menschen ein Sinn geben lassen kann.
Demnach ist die Frage nach dem Sinn des Lebens, eine Frage dessen Antwort nicht nur durch den immateriellen Teil des Menschen beantwortet werden kann, sondern streng genommen, eine Frage, welcher jeder Mensch für sich selbst nur beantworten kann.
Was als das „Normale“ bezeichnet wird, ist nicht wirklich so banal und von sich aus selbstverständlich wie von viele erachtet und alles andere als wie individuell oder exklusiv!
Unter „Normal“, ist in erster Linie die Norm, wie die „DIN A4-Papier-Norm“ zu verstehen. (Lemminge!)
Religion gibt einem extreme spirituelle Sicherheit und das zu verlieren ist dann hart für die Psyche, und ich weiss nicht wirklich wie ich damit klarkommen soll. Gibt es evtl Alternativen die diese Lücke füllen?Das gibt es.
Der Sinn deines Lebens ist, alles das, dem du einen Sinn gibst!
Allem dem du Beachtung und somit Achtung gibst, kann das sein, was dir einen Sinn gibt.
Selbst wenn dein Gott gestorben ist, handle als ob es Gott gibt! I Act As If God Exists

Jeder Mensch hat seinen eigenen Glauben. Oder andere Menschen glauben an gar nichts. Aber davon abgesehen ein Mensch ist immer noch ein Mensch egal an was man glaubt und ist es nicht wichtig für einen Menschen eine Aufgabe in seinem Leben zu haben? z.B. Rechtschaffenheit ist eine gute Sache wenn sich ein Mensch vornimmt immer Rechtschaffen zu sein, dann steckt da schon einmal eine Aufgabe dahinter komplett egal an was man glaubt das ist Sache des Geistes. Aber wenn man Aufgaben im Leben hat die einen antreiben und man sich ein oder mehrere Ziele setzt, dann dürfte es doch keine Leere mehr geben oder sehe ich das falsch nach deiner Sicht?
Da fragt man sich, wenn du dich jetzt leer fühlst, ob es sich gelohnt hat, die Sicherheit aufzugeben.
Ich an deiner Stelle würde mich erst einmal mit dem Islam auseinandersetzen, der nicht die Version ist, die man Grundschulkindern erzählt. Denn jetzt bist du alt genug, um dir selbst Quellen zu suchen und eine eigene Meinung zu bilden.
Ich möchte dir aber auch mit auf den Weg geben, dass der Islam der Weg der Mitte ist. Lass dich nicht von den Extremen beeinflussen.
Hab die fragezeichen geschrieben weil dein kommentar davor bissl unnötig war
Mir ist klar dass mich niemand dazu zwingt, das war ja nie irgendwie eine Frage, aber die Person der ich geantwortet habe hat mich ohne Grund probiert zum Islam zu konvertieren
Was Du beschreibst, ist zumindest nicht aussergewöhnlich; es ist logisch und auch nicht selten.
"Gehirnwäsche" ist hier ein übrigens durchaus passender Begriff. In meinem Fall war es wohl lediglich deswegen anders, weil ich mich erst mit 10 für den Islam und mit 20 gegen ihn entschieden habe.
Ich finde, Du hast die Wirkmechanismen schon sehr gut durchschaut und musst Dir keine Sorgen machen. Was Du jedoch noch nicht weisst: Es gibt keine Lücke! Diese ist lediglich eingebildet. Es ist lediglich etwas nicht mehr da, das früher da war. Aber die Welt hat sich über dieser Lücke zusammengeschoben und sie geschlossen - mit DEINEM jetzigen Leben.
Mein TIPP: Wenn solche Gedanken kommen, begrüße sie als alte Bekannte und dann lass sie weiterziehen. Denn je mehr Du sie für ihre Existenz kritisierst oder gegen sie anzukämpfen versuchst, desto mehr fütterst Du sie.
Für den Alltag wäre sinnvolle Beschäftigung gut. Also vielleicht ein erfüllendes Hobby; Sport, Musik, Sprache etc.
Kann dir den Buddhismus als Alternative empfehlen. Das ist ein rein spiritueller Weg
Da glaubst du an dich und Götter werden grundsätzlich abgelehnt
Die Sache ist, dass es keine Entscheidung war/ist. Glaub mir, ich wäre liebend gern religiös, aber es geht nicht, z.B. eben wegen den genannten Gründen.