Seid ihr für oder gegen Verbrennermotoren in der Zukunft?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Dafür 73%
Dagegen 27%

8 Antworten

Dafür

Die Frage, was Zukunft ist, ist sehr schwammig! Die einen meinen das Kommende Jahrhundert, andere die Ewigkeit. Ich denke da lieber nur an die kommeneden 10 Jahre und wünsche mir weiterhin den seit über hundert Jahren beliebten und stets weiterentwickelten kostengünstigen Verbrenner der Erfinder Otto und Diesel.

Denke da an die Umweltbelastung und Gefahrenlage: Strom wird immer noch und leider wieder über 50% aus Kohle- und Gasverbrennung hergestellt oder als Import aus dem tschechischen Atomkraftwerk 50 km von der bayerischen Grenze entfernt geliefert. Polen plant und realiesiert mehrere neue Kraftwerke auf Kohle- und Atombasis, u.a. um die in Deutschland fahrenden E-Autos zu betanken. Die weltweite Umweltbelastung wegen der Gewinnung und Herstellung der Batterierohstoffe ist grausam, zumal auch Kinderarbeit im Spiele ist. Nein, der herkömmliche Verbrenner sollte zielstrebig weiterentwickelt werden bis grundsätzlich andere Alternativen gefunden werden.

So ein Verbrennungsmotor mit seinen unzähligen Einzelteilen ist schon ein faszinierendes Stück Technik ich bin absolut dafür mir so ein Ding stundenlang und immer wieder im Museum anzuschauen. So einen Oldtimer in Aktion zu sehen und zu hören ist auch immer wieder ein Erlebnis für das ich gerne zu haben bin.

Tagtäglich fahren möchte ich sowas heute nicht mehr. Ich bin gerade 14 Tage einen Verbrenner gefahren (gezwungenermaßen) und freue mich ab morgen endlich wieder ein modernes Auto fahren zu dürfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.
Dagegen

Gibt kaum noch sachliche Gründe, die für einen Verbrenner sprechen. Es ist das tote Pferd, das immer noch geritten wird und man die eigene Realität meist versucht so anzupassen, dass man weiterhin so träge sein kann und den Wechsel nicht vollzieht.

Entwicklungen im Bereich der Verbrenner finden nur noch homöopathisch statt, sie werden bereits mit Batterien und Elektromotoren reanimiert.

Neu sollte sich keiner mehr einen Verbrenner per se anschaffen sondern real einmal bewerten, wie sinnig das Vorhaben im echten Vergleich zu einem Elektroauto ist.

Es gibt nix besseres

„Den Verbrennungsmotor nicht verbieten, sondern klimatauglich machen“

Schon 2014 hat der Europäische Rat angeregt, den Straßenverkehr in den europäischen Emissionshandel aufzunehmen. Dies wäre ein sinnvoller Weg, den Treibhausgasausstoß vergleichsweise kostengünstig zu senken. Bis heute ist der Vorschlag jedoch nicht umgesetzt. Stattdessen den Verbrennungsmotor zu verbieten, wäre kurzsichtig und nicht zielführend. Zwar würde sich in Ballungsgebieten die Luftqualität vor allem durch ein schnelles Aus für den Dieselmotor verbessern. Dem Klimaschutz wäre damit aber weniger gedient. Denn erst, wenn Elektroautos zu 100 Prozent mit Grünstrom laufen, ist eine solche Maßnahme sinnvoll – aber das wird sicher noch länger dauern als bis 2030. So lange, dass wir auch den Verbrennungsmotor weiterentwickeln sollten – und vor allem die Kraftstoffe.

Während an den Motoren nahezu alles technisch Mögliche optimiert wurde, gelten für Benzin und Diesel noch die Normen von vor 100 Jahren. Inzwischen gibt es jedoch auch synthetische Kraftstoffe und Kraftstoffkomponenten. Die meistversprechenden darunter sind für den Dieselmotor Oxymethylenether. Diese Verbindungen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff sind effizient und nahezu emissionsfrei. Ihr hoher Sauerstoffgehalt unterbindet die Schadstoffbildung bereits während der Verbrennung.

Im BMBF-geförderten Kopernikus-Projekt P2X testen Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterschiedliche Möglichkeiten, wie man solche „E-Fuels“ aus Kohlendioxid, Wasser und erneuerbarem Strom herstellen kann. Eine weitere Quelle können Hüttengase sein, wie bei der vor kurzem gestarteten Initiative Carbon2Chem

E-Fuels enthalten zwar auch Kohlenstoff. Da aber zu ihrer Herstellung CO2 verwendet wird, sind sie in der Bilanz klimaneutral: Durch ihren Einsatz wird eine äquivalente Menge fossilen Erdöls eingespart. Eine Kombination optimal entwickelter Verbrennungsmotoren, E-Fuels und einem batterieelektrischen Antrieb vereint also die Vorteile beider Welten: Sie sind lokal emissionsfrei und haben keine Reichweitenprobleme bei moderaten Batteriegrößen.

Schwerlastwagen, Schiffe und Flugzeuge, aber auch Baumaschinen brauchen in jedem Fall weiterhin Verbrennungsmotoren. Hier wird es aber darauf ankommen, was man oben hineintut und was hinten herausrauskommt. Neue Treibstoffe und Verfahren zur Abgasreinigung bieten genügend Möglichkeiten, um allen Anforderungen für Klimaschutz und saubere Luft weitestgehend gerecht zu werden. Also: Den Verbrennungsmotor nicht verbieten, sondern ihn klimatauglich machen! Keine Feindschaften zwischen Elektro- und Verbrennungsmotoren aufbauen, sondern ihre Stärken vernetzen – dies hilft der Einführung eines nachhaltigen Energiesystems mehr als international nicht umsetzbare Forderungen nach Abschaffung bewährter Technologien.

https://energiesysteme-zukunft.de/themen/debatte/fuer-und-wider-den-verbrennungsmotor/

Woher ich das weiß:Recherche
tamari23  25.02.2024, 11:31

Schon der erste Satz im Artikel spricht die Wahrheit aus!

Alles weiter Geschriebene zeugt von einer hohen Kompetenz des Verfassers. Ich denke nicht, dass unsere "grünen" Politiker nur ansatzweise über dieses Fachwissen verfügen.

2
MaxSensibel  25.02.2024, 19:03
@tamari23

Dann mal kompetent das Thema Produktion, Versorgung, Verteilung mit einbeziehen, dann ist das Thema e-fuels schnell am realen Ende für den Massenverkehr.

0
Dagegen

Der Zukunft gehört die Elektromobilität, daran führt langfristig kein Weg vorbei, allein schon aufgrund der Problematik der Luftverpestung durch Verbrenner, die Krankheiten bis hin zum Lungenkrebs begünstigt.

Es ist eine Schande, dass die bundesdeutsche Automobilindustrie hier zunächst den Anschluß verpasst hat. Aber nun ist sie dabei, den Vorsprung der US-Amerikaner und Ostasiaten aufzuholen.

mooric  25.02.2024, 11:11

Die Luftverpestung, die du meinst, wird nur umgelagert von der Öffnung deiner Autoabgasanlage zum entfernt liegenden Abgasschlot des nächsten Kohlekraftwerkes. Überlege dann bitte, ob du lieber kein Rindfleisch mehr essen solltest, um die Umwelt vor der riesigen Menge Methangasaustöße zu bewahren!

0
Daedalus723  25.02.2024, 11:24
@mooric

Erstens sind fossile Kraftwerke zu weit von den Innenstädten entfernt, so daß deren Emissionen in der Luft schon viel zu stark verteilt sind, als daß ihre Konzentration für den Menschen in gleichen Maße bedenklich ist wie die von Automobilen in Innenstädten für Fußgänger und Radfahrer.

Zweitens bin ich selbst auch gar nicht für solche Kraftwerke, sondern vielmehr für Kernkraft.

Drittens esse ich ohnehin faktisch kein Rindfleisch (höchstens mal etwas mit, wenn ich wo zum Essen eingeladen bin), sondern lebe privat vegetarisch. Ob die Methanausstöße von Kühen wirklich so schädlich für die Atmosphäre sind, ist allerdings auch eine umstrittene Theorie. Aber wir sind uns sicher einig darin, daß die jetzige Massentierhaltung ein Irrweg der kapitalistischen Entwicklung ist. Fleischnahrung sollte nur eine periphere Rolle in der Ernährung spielen und vor allem durch die natürlichste und ursprünglichste Form, die Jagd, gewonnen werden.

1
tamari23  25.02.2024, 11:27

Betrachte doch nicht nur die Automobilindustrie, du meinst bestimmt die PKW-Produktion. Pkw's gibt es zwar als Massenstückzahl, aber die fahren nur einen Bruchteil ihrer Lebenszeit und das wegen echt erforderlicher Personentransporte zum Arbeitsplatz und stehen die meiste Zeit abgasfrei zum Parken oder in der Garage, während die Brummiflotte täglich auf den Autobahnen mit Mengenlasten unterwegs ist. Oder denke an die Flotte der Ozeane, glaubst du da an Elektroantriebe? Mir kommt da immer das Grauen, wenn ich Berichte, Filme oder Bilder über Kreuzfahrschiffe sehe, die selbst im Hafen liegend Tag und Nacht ihren Dieselmotor zur Erzeugung des Bordnetzstromes laufen lassen, damit sich die Superreichen amüsieren können.

Also, ich stehe weiterhin auf meine kleine preisgünstige rollende Kiste mit dem Superbenzinmotor!

2
Daedalus723  29.04.2024, 16:24
@tamari23

PKWs sind aus meiner Sicht dennoch das Hauptproblem allein deshalb, weil sie direkt die Innenstädte mit Schmutzluft und Lärm verpesten, also dem Menschen direkt schaden. Zudem zerstören sie das Stadtbild, da alles mit ihnen vollgeparkt ist.

Du meinst, die Leute würden ihre Autos brauchen, um zur Arbeit zu kommen? Alles eine infrastrukturelle Frage und die hängt von der Politik ab. Es wäre theoretisch ein Leichtes, die öffentlichen Verkehrsmittel auszubauen (Busse und Kleinbusse / Taxis mit Elektroantrieb, Straßenbahn, S-Bahn, Bahn usw.) sowie Elektroräder, Fährräder usw. weiter zu verbreiten. In China sind die Leute noch vor wenigen Jahrzehnten fast durchwegs mit dem Rad zur Arbeit gefahren oder zu Fuß gegangen.

Und wenn Autos, wieso dann Autos mit zwei Sitzen und einer quasi dreisitzigen Rückbank, wenn dieses Auto in 90% aller Fahrten nur von einer Person genutzt wird? Der Autofahrer kutscht so immer das Gewicht dieser Sitze, des Kofferraums und der entsprechend großen Karosserie sinnlos mit zur Arbeit und jeder Fahrt überhaupt, die er alleine fährt.

Man könnte doch wenigstens Singlemobile entwickeln, also schmale und kleine Einsitzer-Autos, wie es Rennwagen auch sind. Wäre eine Alternative zu Motorrädern und würden weniger Treibstoff und weniger Ressourcen bei der Herstellung benötigen als die üblichen 5-Sitz-PKWs.

Daß Derartiges nie entwickelt wurde (abgesehen von den Kabinenrollern der 50er vielleicht, die aber eine vorübergehende Erscheinung blieben), zeigt für mich das Ausmaß des gesellschaftlichen Wahnes um den Automobilismus herum an. Ich habe nie ein Auto gefahren und will das auch nicht, da es ungesund ist, Bewegungsmangel fördern, Stress erzeugt und allgemein Mensch und Umwelt ohne großen Nutzen schadet.

Okay, hab gerade gegoogelt, es gibt tatsächlich wieder Kabinenroller zu kaufen und zwar zum Glück auch mit Elektro-Antrieb Nicht direkt das, an das ich dachte (hatte eher so etwas wie kleine, überdachte Buggys im Kopf), aber immerhin ein Anfang. Sowas wäre für mich eher vertretbar als ein „normales“ 5-Sitze-Auto für eine Person.

1
tamari23  29.04.2024, 23:16
@Daedalus723

Das sind uralte Gedanken, alles mit dem ÖPNV erledigen zu können. Das Ende meiner täglichen Arbeitszeit ist immer flexibel und nicht vorhersehbar. Zum Zeitpunkt meines Feierabend stehen keine Busse und Bahnen in der Warteschleife vor meinem Büro. Und wenn schon, meist habe ich unterwegs noch einige Dinge zu erledigen, den Friseur oder einen Supermarkt zu besuchen, und dort hält meinetwegen kein Massenverkehrsmittel. Und wie soll ich dann meine reichlich schweren gekauften Lebensmittel nach Hause bringen, hilft mir da etwa der Busfahrer dabei? - - Top Eins bleibt eben immer wieder das beliebte Automobil, welches nicht umsonst so heißt: auto (lateinisch) = selbst und mobile (englisch) = beweglich sein!

0