Schule abbrechen nach der 12. oder doch Abi durchziehen?
Hallo, ich bin momentan in der 12. Klasse und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich könnte nach der 12. Klasse abgehen und mein Fachabitur machen, aber dafür müsste ich entweder ein FSJ, ein Praktikum oder eine Ausbildung beginnen. Für eine Ausbildung ist es jetzt wohl schon zu spät, weil die Bewerbungsfristen abgelaufen sind.
Die andere Möglichkeit wäre, noch ein weiteres Jahr durchzuziehen und mein volles Abitur zu machen – aber ich mag Schule überhaupt nicht und weiß nicht, ob ich das noch länger aushalte. Ich habe soziale Angst und Depressionen, was den Schulalltag für mich besonders schwer macht. Ich denke, ein gutes Fachabitur wäre vielleicht besser als ein schlechtes Abitur, weil ich mich jetzt nochmal für das halbe Jahr richtig anstrengen könnte.
Ich hätte auch die Möglichkeit, ein FSJ an einer Grundschule zu machen, aber ich habe Angst und weiß nicht, ob ich das schaffen würde. Generell mache ich mir auch Sorgen, wie ich später mit Bewerbungen und dem Berufsleben klarkommen soll.
Hat jemand vielleicht einen Rat oder war in einer ähnlichen Situation? Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
3 Antworten
Sich richtig für den Rest des Schuljahres anzustrengen ist schon mal nicht falsch.
Aber das 13. Schuljahr ist das kürzeste aller Schuljahre und besteht in großen Teilen aus Wiederholung des Stoffes der Oberstufe. Ferner passieren normalerweise noch schöne Abschlusssachen, wie Abschlussfahrt, Schulsturm und jede Menge Abschiedsaktionen. Meistens endet es schon im April.
Wenn dir deine Noten Sorgen bereiten, könntest du dir Nachhilfe besorgen.
So kurz vorm Ziel abzubrechen wird immer an dir nagen. Im Hinterkopf wird immer die Frage rumgeistern: "Was, wenn ich es doch versucht hätte?" Selbst, wenn du scheitern solltest, so ist dann dein Kopf frei weil du es genau weißt.
Was wäre denn deine Alternative? Wirklich das FSJ?
Mit deinen Ängsten bist du nicht allein. Meine Tochter ist bereits im 5. Semester und noch immer hat sie ehemalige Mitschüler, die in der Findungsphase sind.
Geh alles der Reihe nach an. Mach erst einmal die 12. Klasse anständig zuende. In den Ferien kümmerst du dich um eine gute Nachhilfe (vielleicht ein älterer Schüler?) und dann versuchst du wenigstens das Abi.
Im Herbst beginnst du dich zu bewerben und erkundigst dich, ob Plan B ein Studium sein könnte.
Du musst nicht alles schon jetzt entscheiden. Ein Schritt schön nach dem nächsten.
Sorry, aber was lässt dich glauben, dass auf ein gutes Fachabi ein schlechtes Vollabi folgt? 1 + 1 ergibt bei mir immer noch 2 und nicht 5. Deiner Logik kann ich nicht ganz folgen.
Du bist schulmüde. Ok, das verstehe ich noch. Es geht nur noch um 8 Monate von 13 Jahren. Der leichtere Weg ist selten der bessere und die Frage: "Ob?" wird lebenslang an dir nagen.
Aber deiner Antwort entnehme ich, dass du dich schon längst entschieden hast, und das hier nur noch einmal bestätigt bekommen wolltest. An der Kohle kanns nicht liegen, das ist Schönrederei. Dafür ist es einfach zu wenig Geld, was dabei rumkommt.
Du hast vor dem Leben nach der Schule genauso viel Angst wie vor dem Leben in der Schule. Von daher ist es eigentlich egal.
Aber vielleicht ist es besser, doch das vollwertige Abi zu machen. So hast du erstmal ein Jahr gewonnen.
Aber findest du nicht das ein gutes bis sehr gutes Fachabitur besser ist als ein schlechtes Abitur? Beim Fachabitur muss ich keine Abschlussprüfungen schreiben und beim Abitur schon, das wird meinen Notendurchschnitt runter ziehen.
Kommt vielleicht auch drauf an, was du später mal beruflich vor hast.
Das stimmt, aber ich möchte nicht studieren
Ich glaube, du hast dir hier die Antwort schon gegeben. Dann geh den Weg mit gutem Fachabi und FSJ. Das nimmt dir den Druck raus und du schnupperst schon einmal etwas Berufsleben.
Und du glaubst in einer komplett neuen Umgebung wird's garantiert besser?! Arbeite lieber zusammen mit Profis an deinen Depressionen usw.
notting
Danke erstmal für die lange Antwort. Das Problem ist das ich mit einem schlechtem Abitur nicht wirklich gute Chancen habe für meine Zukunft. Ich habe schon einen 2,5 Realschulabschluss und kenne daher ein bisschen diese Abschlussprüfungsphase. Das Abitur ist ja nochmal eine Nummer größer und ich glaube nicht das ich das schaffe, auch wegen meinen psychischen Problemen. Deswegen dachte ich mir das ich mich nochmal richtig anstrenge für das Halbjahr und ich vielleicht mit einem guten Fachabitur Zeugnis die Schule verlasse um diesen schlimmen Schuldruck hinter mir zulassen. Klar das FSJ wird für mich am Anfang eine Herausforderung sein, weil alles neu ist und so viele fremde Menschen um mich herum sind, aber das überlebe ich irgendwie. Da ist der Vorteil das ich ein bisschen Geld verdiene und keine Schule mehr habe die mich echt sehr stresst und unglücklich macht. Und ja ich glaube vielleicht auch das ich es bereuen werde kein Abitur gemacht zu haben, aber ich bin mir einfach so unsicher.