Schlechtes Gewissen nach kleinem Unfall?
Erstmal hallo an alle!
Als ich heute von der Schule mit Fahrrad nach Hause gefahren bin, habe ich einen Unfall gebaut. Es war so, dass ich geradeaus auf eine Wegkreuzung zugefahren bin und vor mir fuhr ein älterer Herr, ebenfalls auf einem Fahrrad. Ich wollte ihn schnell vor der Kurve überholen, da er sehr langsam gefahren ist. Also habe ich geklingelt und er ist ein Stück zur Seite gefahren, deshalb dachte ich er hätte mich gehört. Hat er anscheinend nicht, denn genau in dem Moment als ich an ihm vorbeifahren wollte, ist er eingebogen, direkt in mein Fahrrad gefahren und mit seinem Fahrrad umgefallen. Eigentlich hatte ich genug Platz gelassen aber er ist eben so plötzlich abgebogen.
Ich bin natürlich sofort abgestiegen und hab ihn gefragt ob alles oke sei. Er sagte irgendetwas (er hatte einen starken Akzent, schätzungsweise einen Russischen, außerdem lallte er ziemlich doll) und hielt sich kurz die Schulter. Er wirkte wütend, kann ich auch verstehen, immerhin hab ich ihm ja auch die „Vorfahrt“ genommen und bin Schuld dass er hingefallen ist. Das ganze tat mir schrecklich leid, also habe ihm ihm seine Wasserflaschen, seine Tasche und seine Bierflaschen wieder in den Korb gelegt und ihn natürlich gefragt ob er einen Krankenwagen braucht. Er winkte ab. Er redete irgendwas, alles was ich verstehen konnte war dass er heute schon 3-mal hingefallen war und dass ich doch aufpassen muss. Ich entschuldigte mich tausend mal und fragte immer wieder ob es ihm gut ginge, doch er sagte immer wieder, dass von gut nicht die Rede sein könne. Aber er wollte auch keinen Krankenwagen.
Dann fragte ich ob ich ihm das Fahrrad irgendwo hinschieben soll oder so, weil er sagte dass er so nicht mehr fahren könne. Insgesamt schien er irgendwie etwas betrunken, da er ,als ich fragte ob ich seine Tasche überhaupt anfassen dürfe wegen des Coronavirus, fragte wer Corona sei. Generell hörte er sehr schlecht und Egl wollte ich ihm noch meine Kontaktdaten geben, doch er begann schon loszuschieben. Ich fragte ihn erneut ob wirklich alles gut sei, da er sehr schlecht gehen konnte, aber (obwohl er nur einige Meter weg war) er hörte es nicht mehr. Aber auch vorm Unfall sah er schon sehr gequält aus.
Ich habe jetzt ein furchtbar schlechtes Gewissen und ärgere mich, dass ich ihm nicht doch meine Kontaktdaten gegeben habe. Ich bin erst 16. Ist hier jemandem schonmal was ähnliches passiert? Was mache ich denn jetzt?
6 Antworten
Hallo Bouble,
Ich denke du kannst ganz beruhigt sein. Denn deinen Schilderungen entnehme ich das du dich da echt vorbildlich verhalten hast.
Du hast angehalten, ihm geholfen, ihm einen Krankenwagen angboten und deine Kontaktdaten. Mehr kannst du nicht machen.
Das er betrunken war und deine Hilfe nicht wollte oder dich verstehen konnte ist nicht deine Schuld. Wer säuft sollte halt kein Rad mehr fahren.
Also alles gut und sogar mehr als gut gemacht. Dafür muss man dich loben. Viele in deinem Alter oder Erwachsene wären einfach abgehauen. Also ich finde ein schlechtes Gewissen ist hier vollkommen fehl am Platz.
Nochmal, hast du gut gemacht.
Gruß Chris
ahhh...abhacken. Der war blau, Du hast ihm geholfen und dich erkenntlich gezeigt. Punkt.
Du hast ja jetzt hier alles aufgeschrieben. Ich empfehle Dir - leider - bei sowas Unfall , Streit mit Beleidigung usw. etc. - IMMER alles aufzuschreiben. Mit dem Pc einen schönen Ordner anlegen und alles aufschreiben, so wie Du es hier heute getan hast. nach 8 Wochen kommt dann irgendwann von irgendwem ein Brief oder ein Anwaltsbrief, den Sachverhalt kriegst Du dann ohne Deine Notizen nicht mehr zusammen. Hast Du heute gut gemacht.
Heute musst Du dir keine Sorgen machen, der hat ja keine Daten von Dir und Du hast alles gut gemacht. Du solltest aber grundsätzlich mit dem Fahrrad wie mit dem Auto links überholen, Hand raus, Seitenblick.....ich hab das in jungen Jahren immer so gemacht als würde ich Auto fahren auf dem Fahrrad, hat mir immer gut geholfen schon viel zu können.
Erstmal, ganz ruhig. So wie du den Mann beschrieben hast, wirkt er mir etwas betrunken. Oder zumindest angetrunken. Du hast ihm geholfen und bist nicht weiter gefahren. Du hast ihm noch weitere Hilfe angeboten. Du hast deinen Job getan.
Du brauchst dir keine Vorwürfe machen , denn du hast alles richtig gemacht .
Der Mann hätte das Abbiegen anzeigen müssen , er hätte betrunken nicht fahren dürfen und du hast ihm jede mögliche Hilfe angeboten.
warum schlechtes Gewissen? der Typ war besoffen und hätte nicht mit dem Fahrrad fahren können. Besser wäre es gewesen die Blauen zu holen