Scheitert die Digitalisierung an der Akzeptanz der Ausweis-App?
Kürzlich zitierte Heise eine Ankündigung des Bundes, die wiederum eine Studie zitiert, die besagt, dass die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland deshalb ins Stocken gerate, weil die Akzeptanz der App zur Digitalisierung des Personalausweises stagniere. Dies rief in den Kommentaren Kritik seitens Informatiker:innen und Hobbyisten hervor, die argumentierten, die mangelnde Akzeptanz sei nicht Ursache, sondern folge verschleppter und dysfunktionaler Digitalisierungsversuche.
Laut dem aktuellen E-Government-Monitor ist eine der Hauptursachen, warum Deutschland beim E-Government hinterherhinkt, nach wie vor die mangelnde Akzeptanz des elektronischen Personalausweises: 14 Prozent der Bundesbürger haben die eID schon mindestens einmal genutzt.
Quelle: Heise
- Nach Redesign: Deutschlands AusweisApp2 2.0 heißt AusweisApp (8.11.2023)
- Der E-Perso stößt in der deutschen Bevölkerung bislang auf große Skepsis (15.10.2023)
Habt ihr die Ausweis App schon mal benutzt und wart ihr zufrieden?
Sehr ihr in ihr das größte Hindernis der Digitalisierung des öffentlichen Dienstes?
Haltet ihr eine solche Digitalisierung überhaupt für machbar und wünschenswert?
8 Antworten
Ich find den E-Ausweis sehr praktisch, hab ihn schon bei digitalen Amtssachen genutzt und zu Ident bei Banken.
Leider stelle ich aber auch fest, dass Ämter und Banken das gar nicht alle akzeptieren/ anbieten.
Eine APP brauchte ich bei denen, wo es gibg, übrigens nicht.
Auch scherzig: Grosse Banken (2) oder die Ämter einer 500k-Stadt akzeptieren es nicht alle.. aber wenn ich ne Geburtsurkunde aus nem 2k-Kaff brauche, da geht's. Erzähl mir einen vom Pferd.
Auch sehr lustig: ich brauche neuen Perso.. in besagter 500k-Stadt. Das ich geheiratet habe (in dieser Stadt) haben sie im System. Aber die Heiratsurkunde nicht, die muss ich in Papierform vorlegen. Soviel zum Thema effektive Digitalisierung.
Immerhin kann ich Termine online buchen.. hat aber auch mal nen Bug, da kriege ich Bestätigung Termin xy in Amt West.. und wenn ich dann da stehe, heissts nööö, Amt Süd. Auf Nachfrage, wieso? "Systemfehler, passiert immer mal wieder"
Es liegt nicht an der Akzeptanz- sondern die Umsetzung ist zu schlecht, dann braucht man die App auch nicht. Aber wer würde sich das schin eingestehen (ich hab in 2 Ämtern gearbeitet.. danach wundert nix mehr. Problem- statt lösungsorientiert, uneffektiv.. ich komm aus Projektmanagement / freie Wirtschaft. Würde man da so arbeiten, flöge man raus (ich hab gekündigt& mich selbständig gemacht, so'n Schmarrn braucht keiner).
Mit der Digitalisierung verhält es sich ähnlich wie mit dem Bargeld. Man will vom Analogen nicht loslassen. Weder die Bürger noch die Verwaltungen. Zudem machen irrsinnig viele Vorschriften die Digitalisierung zum Höllenritt.
An erster Stelle steht hier der Datenschutz, der der Digitalisierung oft diametral entgegensteht. Unter Datenschutz ist insbesondere der unbefugte Zugriff auf Bürgerdaten zu verstehen, was einen äußerst sensiblen Umgang mit dem Datenmaterial erfordert. Wer zudem weiß, wie sehr elektronische Geräte zu Ausfällen neigen, wird jetzt zustimmend nicken.
Mit jeder neuen Vorschrift, die zudem in den Ämtern eintrudelt, wird auch wieder eine Anpassung der Software eines digitalen Produkts erforderlich. Wer irgendwann ein Drittel seiner Arbeitszeit mit Updates verbringt, wird von der Digitalisierung nicht mehr so begeistert sein. Außerdem fehlt es vorne und hinten an IT-Fachanwendern, die sich für den öffentlichen Dienst nur schwer begeistern lassen, wo sie nach den jüngsten Tariferhöhungen kaum mehr verdienen als die Putzfrau.
Dass das Personal im öffentlichen Dienst auch altersmäig eher fortgeschritten ist, erhöht auch dessen Affinität für die digitale Welt nicht gerade.
Solange keine Vorschriften und Regelungen entstaubt werden, wird auch eine fortschreitende Digitalisierung keine Lösung der deutschen Probleme bringen.
Amtliche Anträge sind analog und digital einer Person zuzuordnen, aber Bargeld hat den Vor- und Nachteil, dass es anonyme Zahlungen erlaubt.
Natürlich habe ich die Ausweis App schon genutzt und sie ist auch sehr praktisch und spart viel Zeit. Sie funktioniert und ist auch relativ einfach zu bedienen. Ich wüsste nicht, was daran ein Hindernis zur Digitalisierung sein sollte.
Ich halte Digitalisierung sowohl für machbar als auch für absolut wünschenswert. Ich sehe in der AusweisApp aber überhaupt kein Hindernis für die Digitalisierung. Das Problem ist nicht die App sondern die Prozesse die dahinter in den Verwaltungen ablaufen.
Da wo man den Ausweis nutzen kann, finde ich es sehr praktisch. Bisher habe ich damit ein Konto eröffnet, mein Auto umgemeldet und ein Führungszeugnis beantragt.
Die Ausweis App hat nichts mit Akzeptanz zu tun.
Sie ist einfach technisch unmöglich
Aber mit Digitalisierung der Ämter und öffentlichen Einrichtungen hat dies gar kichts zu tun.
Dies könnte es genauso auch ohne Ausweis App geben.
Das sind nur vorgeschoben Gründe für ihr Versagen.
Z.b. werden bei Unis die Anträge... Online von den Stundenten gemacht.
Da die Unis intern nicht digitalisiert sind, werden Mitarbeiter von ihrer eigentlichen Arbeit abgehalten und müssen diese Ausdrucken!
Und danach herkömmlich analog bearbeiten