Scheidung wegen Uneinigkeit beim Thema Wohnort?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich sehe da nicht die rosige Zukunft.

Schon der Teil, wo er dich aus der Wohnung geschmissen hat, macht mich fassungslos...so was macht man doch nicht in einer Beziehung.

Ab da wäre mein Vertrauen weg gewesen (bzw. hätte sich viel ändern müssen, damit es wiederkommt). Aber geändert hat sich ja eigentlich nichts. Außer das er studiert hat und du quasi rund um die Uhr gearbeitet hast. Und in dem ganzen Stress noch die 3 Fehlgeburten.

Geborgen fühlst du dich in deiner Heimat. Ich glaube, du weißt auch schon, das der Wechsel in seine Heimatstadt dir nicht gut tun wird. Das liegt aber auch an deinem Mann. Ich glaube nämlich, das er dir auch nicht gut tut.

Wie stellst du dir das vor, wenn ihr mal Kinder habt? Du hast doch jetzt schon jahrelang Stress gehabt und er klingt sich dann auch wieder aus.

Er ist bald fertig und ich merke, dass ich nicht mit ihm mitgehen möchte, weil ich meine Familie brauche und ich dort vereinsamen werde. Seine Mutter ist 71 und seit ihrem Autounfall ist sie nicht mehr fit und wenn wir Kinder haben sollten, wird mich niemand unterstützen können. Er wird den ganzen Tag auf der Arbeit sein und und ich werde mich um alles kümmern müssen.

Du sprichst quasi schon aus, was dir eine Warnung sein sollte. Denn deine Gedanken kommen ja auch nicht von irgendwo und unbegründet.


HealthyLife1443 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 17:11

Da hast du vollkommen recht. Seit dem rausschmiss habe ich mir hier ein Leben aufgebaut und wollte für mich eine sichere Umgebung, sodass ich die Kontrolle habe und mir das nicht nochmal passiert aber das kam ihm dann gelegen, weil er sich schön ausruhen und studieren konnte.

Erst vor ein paar Tagen habe ich ihm gesagt, dass ich es mir mit ihm dort nicht vorstellen kann und niemals wegziehen werde aber er tut jetzt so, als hätten wir das Gespräch nie geführt und ignoriert meine Aussagen.

Ich weiß deshalb nicht mehr weiter und warte darauf, bis er sowieso von alleine in seine Heimat zieht.
Denn jedes mal, wenn ich ihm etwas sagen will streiten wir und am Ende passiert eigentlich nichts.

Matze19850706  15.12.2024, 17:15
@HealthyLife1443
bis er sowieso von alleine in seine Heimat zieht.

Und das würde er wirklich bringen?

Das würde zeigen, das eure Beziehung zueinander gar keinen nennenswerten Stellenwert für deinen Mann hat. Du liebst ihn, aber gilt das auch umgekehrt?

HealthyLife1443 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 17:24
@Matze19850706

Das weiß ich nicht aber denke ja. Vielleicht in der Hoffnung, dass ich irgendwann doch mitgehe.

Das könnte ich ihm zutrauen, gerade weil ich für ihn Kredite aufgenommen habe und er jedes mal meinte, dass es ja seine Schulden wären und wenn er fertig ist, er mir alles zurückzahlen wird. Dies könne er dann locker, weil er genug verdienen wird.

Matze19850706  15.12.2024, 17:43
@HealthyLife1443

Natürlich müssen auch die Schulden weg und das wird wohl leichter dort sein (?). Aber grundsätzlich seid ihr beide sehr unterschiedlich. Vielleicht zu sehr.

Ihr müsst darüber sprechen, aber dem entzieht er sich ja auch und ignoriert es. Es ist ja schon so weit, das du über das Thema "Scheidung" nachdenkst. Also müsst ihr offen darüber reden und er darf sich der Sache nicht entziehen.

Ihr seid an einem Wendepunkt. Eure Beziehung ist in akuter Gefahr.

Es geht nicht darum, wo euer Wohnort ist. Ihr passt schlicht nicht zusammen. Egal wie du es drehst und wendest. Eure Bedürfnisse waren und sind absolut nicht kompatibel.

Hättest du deine - verständlichen - Bedürfnisse nach einem ganz normalen zwischenmenschlichen leben mit Freunden Bekannten und Sozialleben durchgesetzt, wäre die Ehe schon längst im Eimer.

Die Frage ist also nicht, wo du wohnst, sondern mit wem du dein Leben weiterhin verbringen willst das dich weder erfüllt noch glücklich macht.

Ich glaube dir ist sehr wohl bewusst, dass das Leben dir nun eine weiche in eine andere Richtung setzt


HealthyLife1443 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 16:49

Danke für die Ehrliche Antwort. Bewusst ist mir das leider schon eine ganze Weile aber jedes Mal denke ich daran, wie hart ich dafür gekämpft habe und wie viel Energie, Geld und Zeit mich das alles gekostet hat und ob das alles umsonst war. Mein Leben dreht sich seit Jahren nur noch um die Arbeit und den Finanzen und ich musste viel zurückstecken. Sollte ich alles beenden, habe ich ihn eigentlich durch sein Studium finanziert und gehe mir leeren Händen aus. Dazu noch Lebenszeit verloren. Ich glaube das hat mich daran gehindert, die Ehe zu beenden. Dann kommen noch die Vorwürfe meines Mannes dazu und ich habe ein schlechtes Gewissen.

ewigsuzu  15.12.2024, 16:51
@HealthyLife1443

Und sich in vollem Bewusstsein weiterhin ausnutzen zu lassen wäre jetzt besser? Also schlechte Verträge beende ich.

kugel  15.12.2024, 17:04
@HealthyLife1443

Ach, das Leben läuft doch nicht immer glatt und reibungslos. Dein Verhalten, ihn zu unterstützen und "den Laden" am laufen zu halten macht dich zu einem Mensch.

Auch wenn es die so vorkommt, dass du dein Leben während der Ehe verschleudert hast war das doch deine Entscheidung. Die hast du ja auch nicht ohne Grund so getroffen.

Du hast in der Hoffnung gelebt, dass sich irgendwann alles bessert. Tat es nicht und wird es auch in Zukunft nicht tun.

Du hattest eine ehe. Du hattest deine Familie als tollen Background. Du hast alles getan um gut durch zu kommen. All das ist doch kein Verlust.

Du hast ihm alles mit auf den Weg gegeben. Also er ist wirklich der letzte, der sich zu beschweren hat.

Du bist jetzt an einem Punkt, an dem DU entscheiden kannst was DU willst und was DU eben nicht willst.

Nutze die Chance.

Du weißt, dass er sich mit dem erneuten Umzug in seine Heimat deine Befindlichkeiten und deine Bedürfnisse verschlechtern bzw er sich wie bisher nicht ändern wird.

Du kannst ihn auch nicht ändern. Nur du dich selbst

HealthyLife1443 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 17:20
@kugel

Ja da ist glaube ich der gute Wille aber manchmal darf man die Augen vor der Wahrheit nicht verschließen. Wie ich es getan habe. Vielleicht hast du recht und ich habe mit der Zeit hier auch gemerkt, was ich möchte und was nicht. Dafür muss man manche Dinge erleben, auch wenns sich am Ende nicht gelohnt hat.

Es ist mir nur auch sehr peinlich, dass mein Umfeld mir sagen wird, dass ich ihn einfach nur finanziert habe und er mich ausgenutzt hat aber auch da muss ich durch.

Thema Familienplanung hat es auch dazu getrieben, dass ich die Realität ausgeblendet habe, weil meine Uhr tickt aber in eine so wackelige Ehe möchte ich natürlich kein Kind auf die Welt setzen. Ich hatte eine tolle Kindheit und die würde ich meinem Kind auch wünschen.

kugel  15.12.2024, 17:35
@HealthyLife1443
Es ist mir nur auch sehr peinlich, dass mein Umfeld mir sagen wird, dass ich ihn einfach nur finanziert habe und er mich ausgenutzt hat aber auch da muss ich durch.

Da muss dir nix peinlich sein. Du hast doch genau das getan, was man als Partner macht: den anderen zu unterstützen. Mal trägt der eine die Verantwortung für den Laden auf der Schulter und mal der andere. Das ist doch in jeder Beziehung so.

Ihr habt die Entscheidung, dass er studiert und du derweil für den Lebensunterhalt aufkommst gemeinsam getroffen. Du hast doch genau das gemacht, was unzählige Paare und Familien machen. Nun von ausnutzen und finanziert zu sprechen ist schon sehr hm.

Ich glaube du verkennst ein bisschen drin Umfeld..mag sein, dass der ein oder andere der Meinung ist, dass du deine Zeit mit ihm verschleudert hast. Aber die, die dir nahe stehen möchten doch nur eines: dass du glücklich bist.

Liebe hin oder her dadurch ändert sich ein Mensch nicht, du kannst ihn ganz exakt so lieben wie er sich dir gegenüber gibt, oder nicht mit ihm zusammen sein.

Ganz einfache Konsequenz, da braucht man keinen Roman für weil du das entscheiden musst, da gibts auch keine sinnlosen Pro Kontra überlegungen.

Entweder will man so leben oder nicht. Manche Menschen passen eben nicht zusammen da kann man sich noch so sehr lieben.

Ihr müsst euch ja auch nicht hassen aber zusammen klappt halt ned, fertig.