Reitlehrer mit 17?

5 Antworten

Das solltest du so nicht tun. Dazu gehört nämlich einiges mehr als Reitkenntnisse. Als ich in deinem Alter war, habe ich Reitunterricht für Anfänger erteilt - allerdings fest angestellt im Auftrag eines entsprechenden Reitbetriebs. Was da alles an Versicherung, Rechtsschutz, Steuerrecht auf dich zu kommen könnte, ist nämlich recht heftig. Selbst „unter Freunden“ hört der Spaß nämlich ganz schnell auf, wenn das Pferd dem,Kind auch nur mal einen blauen Zehen verschafft, geschweige denn, wenn jemand zu einem dauerhaften Schaden kommt.

Investiere wenigstens in einen Kurs zum Trainerassistent und lass dich von einem Verein gegen Taschengeld beauftragen. Wenn du dich sozusagen selbstständig machen willst, solltest du zuvor zumindest einen Trainer C - Schein machen. Das ist recht aufwändig (und teuer) , aber bei den Kursen wirst du auch über all die Haftungsfragen belehrt.

Am besten gar nicht.

Selbst WENN du irgendwelche Eltern finden kannst denen es egal ist, dass du ihre Kinder ohne entsprechende Ausbildung unterrichten möchtest, haben die genau ab dem Zeitpunkt was dagegen, sobald sich Junior dabei mal auch nur einen blauen Fleck geholt hat und man drauf kommt, dass es doch geil gewesen wäre, da jemanden mit tatsächlicher Erfahrung UND gültiger Versicherung zu beauftragen.

Und wenn du damit dein "Pferd zur Verfügung" finanzieren möchtest: vergiss es bitte gleich. So was kann auch bei den Mietverträgen gleich ausgeschlossen werden - und das nicht grundlos.


schoschi06  07.10.2024, 13:12

Gewerbeschein mit Steuer id wäre allerdings auch nicht schlecht( Schwarzarbeit ) !

Hast du eigenes Pferd oder mehrere bzw. zur Verfügung, die dafür geeignet sind und mit denen du das machen kannst? Die musst du dann entsprechend als Schulpferd versichern und du selbst brauchst eine Reitlehrerhaftpflicht. Ach ja. Noch keine 18 - dann muss das jmd anderer für dich machen. Ebenso wie hieb- und stichfeste Verträge mit den Eltern - und sei gewiss, du bzw. dein vollj. Vertreter wirst trotzdem vor den Kadi gezogen, wenn der kleine Überflieger Jean-Lucca-Augustin, selbstverständlich der nächste Hans-Günter Winkler, oder die extremst talentierte Nachwuchsreiterin Dörte-Mia-Jennifer, safe bereits in zwei Jahren olympiareif, dann doch mal abschmieren und sich dabei verletzen...

Zudem können Eltern sehr unangenehm werden, wenn sie Geld ausgeben und keinen (ausreichenden) Erfolg bemerken. Viel Wissen und Erfahrung ist schön, mit 17 J. sicher noch viel Luft nach oben und du bist eben noch nicht vollj - das reicht halt auch einfach nicht. Ohne Konzept, ohne methodisches Vorgehen, ohne zu wissen, wie man lehrt, korrigiert, erklärt, in Balance mit Schülern und Pferden, bleibt sowas halt Ponyhoppeln. Wenn man sein Pferd für sowas hergeben möchte - ok. Es wird Eltern geben, die sich weder von deinem Alter noch von deiner nicht vorhandenen fachlichen Ausbildung abschrecken lassen, und dafür kleinere Beträge bezahlen - aber wirklich Geld verdienst du damit in deiner aktuellen Situation sicher nicht.

Und nicht vergessen: machst du das schwarz und kommt das Finanzamt dahinter und wittert gar Gewinnerzielungsabsicht, hast du ein weiteres unschönes Problem.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Wie immer Gründungsseminar bei der Kammer!

Dann überlegen wie man was genau machen möchte, davon ist es abhängig ob man einen Gewerbeschein braucht oder eben nicht!

Eine Haftpflichtversicherung solltest Du auf immer abschließen, Reitlehrerberufshaftpflichtversicherung! Leider gibt es hier und da Haftpflichtversicherungen, die versichern mehr oder minder nur Vereinsreitlehrer!

Solltest Du im Verein als Reitlehrer arbeiten, Vorsicht, dort ist nur die Reitstunde im Nahmen und Rechnung des Vereins Haftpflichtversichert.

Dann benötigst Du die Erlaubnis, Reitanlage, Reitplatz zu betreten! Niemand muss einen Fremdreitlehrer akzeptieren! Nicht selten zahlst Du ein Ausfallgeld, an den Halleneigner.

Buchführung nicht vergessen!

Am besten machst du das nicht. Das ist eine sehr grosse Verantwortung. Abgesehen davon dass die Kinder dir alles glauben was du erzählst und du ihnen damit sehr schnell etwas falsches beibringen könntest, liegt es dann auch in deiner Verantwortung falls die Reitschüler vom Pferd fallen und sich dabei verletzen.

Du könntest mal bei einem Betrieb fragen ob du helfen darfst bei den Reitstunden, aber bitte mach das nicht selbst, das ist eine viel zu grosse Verantwortung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung