Reicht ein IQ von 99 um zu studieren?
Ich habe vor einiger Zeit einen Iq Test bei Mensa gemacht. Wurde von Lehrern und meinem Psychotherapeuten als intelligent eingeschätzt, was mich immer verwirrte, weil ich aufgrund von Ängsten, Selbstzweifeln und Depressionen immer dazu geneigt habe mich als minderwertig und dumm anzusehen.
Jetzt habe ich ehrlich gesagt gehofft, bei dem Test würde eine höheres Ergebnis herauskommen, um mir selbst zu beweisen, dass doch kognitives Potential vorhanden ist.
Beim Test, der mir aufgrund der äußeren Umstände (Gruppentest, Aufregung…) ziemlichen Stress bereitet hat, kam nun ein IQ von 99 heraus.
Kann ich damit überhaupt ein technisches Studium in Betracht ziehen?
8 Antworten
Das wird sich zeigen müssen. Es gibt an deutschen Hochschulen keinen Studiengang, der einen Intelligenzquotienten voraussetzt. Es hängt halt sehr viel davon ab, wie stark man sich reinhängt. Aber allein schon, wenn man beachtet, dass heutzutage mehr als die Hälfte eines Jahrgangs die Hochschulreife erreicht und man ihr daher zutraut, ein Studium - zunächst einmal egal welcher Fachrichtung - bewältigen zu können, muss mathematisch betrachtet ein IQ von 99 ausreichend sein. Bestnoten und einen Abschluss in Regelstudienzeit sollte man dann halt nicht gerade erwarten, aber man darf ja mal darauf hinarbeiten (wenn man sich dabei nicht kaputt macht). Bei Vorhandensein von psychischen Problemen bis hin zu Depressionen ist eine psychotherapeutische Begleitung während des Studiums sowieso empfehlenswert, wenn man bedenkt, dass einige nicht vorbelastete Studierende sich ebenfalls im Laufe des Studiums irgendwann psychotherapeutische Hilfe suchen.
Was willst du denn genau studieren und was reizt dich daran?
Für ein technisches Studium braucht es vor allem entsprechendes Interesse und Motivation. Wem das nicht liegt, wird es wohl in den meisten Fällen nicht anfangen.
Ein IQ zwischen 85 und 115 ist durchschnittlich und wird von 2/3 der Bevölkerung erreicht. An der Uni werden wohl einige intelligenter sein, es kommt aber ebenso auf eine Menge anderer Dinge an als die Intelligenz. Entscheidend sind die speziellen fachlichen Anforderungen, kaum der IQ.
Leicht würde ich ein Studium generell nicht ansehen, es ist eine geistige, nicht zuletzt aber ebenso eine psychische Herausforderung. Ängste und Depressionen sehe ich da am ehesten als einen Stolperstein an, wo man mit umgehen lernen muss und entsprechende Hilfe braucht.
Von daher wäre ein hoher IQ auch keine Absolution und Erfolgsgarant. IQ-Testergebnisse sollten nicht überbewertet werden. Sie sind abhängig von der Tagesform, teilweise aber auch vom psychischen Zustand, wo Depressionen evtl. den IQ vorübergehend mindern können.
Damit bist du genau im Durchschnitt. Wenn du Interesse und Motivation hast, sollte ein Studium machbar sein. Kannst es ja alternativ auf einer FH machen, die sind in der Regel etwas praxisorientierter und weniger wissenschaftlich. Der Abschluss ist derselbe.
Kann ich damit überhaupt ein technisches Studium in Betracht ziehen?
Ja. Schreib dich ein, studiere und nach zwei Semestern merkst du schnell, ob es passt oder nicht. Das hat nichts mit dem Ergebnis eines IQ Tests zu tun.
Alex
Uff das wird schon hart. Aber wenn du viel lernst ist das vielleicht möglich