Reichen 4500€ netto im monat?
Ich habe gerade einen Artikel gelesen, dass das durchschnittlich Einkommen für einen 4p Haushalt 4500€ sind. Aber das reicht doch NIRGENDWO hin. Wieso kaufen sich dann die meisten Leute Häuser für 500-600k. Wie können die meisten sich das leisten? Da reichen doch 4,5k nirgends hin da braucht man doch min. 6k netto.
11 Antworten
Nun das hängt wohl von vielen Faktoren ab, wie den Ansprüchen und vor allem auch der Region.
Häuser und co. werden in der Regel über Jahrzehnte finanziert. Gerade hierzulande haben wir auch verdammt wenig Eigentum. Die Baunormen hier sind absurd und treiben Preise massiv in die Höhe. Eigentum ist hier nicht mehr Altersvorsorge, sondern eben Luxus.
Nix desto trotz kann man so ein Haus mit 4.500 Euro sicherlich finanzieren. Meist geht man auch nicht mit 0 da rein und hat einen Partner und 2 Kinder zum Berufseinstieg, sondern hat schon einige Jahre gearbeitet und ein wenig Eigenkapital bei Seite, der Rest muss dann nicht viel teurer sein als eine Wohnung für die Haushaltsgröße.
Und was heißt hier, die meisten Leute kaufen Häuser für 500-600k. Wenn ich mal z.B. bei mir auf der Arbeit gucke, dann besitzen von 15 Leuten zwei Leute Häuser und das sind Sachen im Bereich 100-300k gewesen, wo man halt noch ein wenig was dran gemacht hat.
Weiter sollte man betrachten, dass einige Kosten mit mehreren Personen auch runter gehen. Du brauchst z.B. in einer Wohnung oder einem Haus nicht für jede Person eine Küche, du brauchst nicht die mehrfache Anzahl an Fluren, an Wohnzimmern, an Bädern, an Balkons, Abstell- oder Kellerräumen.
Auch kannst du günstiger Einkaufen, da größere Gebinde bei Lebensmittel und co. günstiger sind. Unter einer Lampe haben auch mehrere Leute Platz, das Internet können mehrere benutzen, genauso wie das Küchengeschirr. Viele Kosten steigen eben nicht linear mit der Anzahl der Personen, auch wenn sie steigen.
Wenn ich mal gucke, ich bin mit knapp 1.300 Euro Netto eingestiegen bei einer Warmmiete von 700 Euro. Das ging ohne Probleme. Hätte ich ein längeren Arbeitsweg in Kauf genommen, dann hätte ich hier vermutlich auch eine Wohnung für 500 Euro oder knapp drunter gefunden und wäre selbst mit 1.000 Euro ausgekommen, wenn ich müsste. Und ich hab mir auch mit 1.300 Euro so viel unnötigen Blödsinn geleistet.
Aber klar wer leben will, als wäre er reich, der muss eben auch reich sein. Ich würde mir z.B. gar kein Haus holen bzw. generell etwas von Geld, das ich nicht habe. Man weiß nie was im Leben so passiert, das sollte den meisten gerade durch Corona klar geworden sein. Selbstständige die vor dem aus stehen, Leute die sich aufgrund von Kurzarbeit verschulden, da sie vorher schon von der Hand in den Mund gelebt haben usw.
Also reichen 4.500 Euro für ein dicken Neubau in einer teuren Gegend, zwei teure Autos vor der Tür, die Kinder auf der Privatschule, der Sohnemann im Tennisverein, die Tochter ein eigenes Pferd, die Dame des Hauses hat einen privaten Yoga Lehrer und der Herr spielt Golf, ein paar Haustiere und mehrmals im Jahr exotischer Urlaub und Essen generell auswärts im Restaurant? Nein das tut es nicht.
Aber ein Haus in einer nicht so hippen Gegend, wo man ggf. noch was dran mache muss und einen 4 Personen Haushalt durchbringen, doch das klappt.
Unser Haus kostet 500.000€ und wir brauchen rd. 400.000€. Dafür zahlen wir 1.100€. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass ein Einkommen von 4500€ benötigt wird?
Ok nicht schlecht manche andere sitzen mit 35 noch in den Bäumen weil sie den Wald retten wollen
Das kommt ganz auf die eigenen Ansprüche an den Lebensstandard an.
Zum einen weißt du bei dem 500-600k Haus nicht, wie viel Eigenkapital z.B. durch vorheriges langes Sparen, Erbe oder private Kredite der Familie zusammen kamen und wie viel wirkich Kredite bei der Bank.
Und selbst wenn, bei längerer Laufzeit hat man dann vielleicht sagen wir hoch geschätzt 2.000€ Rate pro Monat, da bleiben mit 2.500€ immer noch genug über für Lebensmittel, Nebenkosten, kleine Urlaube, gelegentlich mal neue Kleidung usw.
Der Durchschnitt ist sowieso nur schlecht zu betrachten, der Median ist da besser geeignet. Also der Wert, der die Bevölkerung in eine reichere und ärmere Hälfte teilt. Der Durchschnitt kann durch ausreißer extrem verzerrt werden.
Zudem darf man nicht außer acht lassen, dass bei weitem nicht alle Familien in solchen Häusern wohnen, in manchen Regionen kostet es auch nur beispielsweise 300k oder einige leben auch in Mietwohnungen. Wieder andere dafür in teureren. Die Lebenhaltungskosten sind sehr unterschiedlich in Deutschland.
Kommt immer auf die Lebensumstände an. Nicht jeder kauft sich mit 4,5K ein Haus für 600.000€. Je nach Lebensstil kann man man mit 4500€ gut leben oder auch schon ab der zweiten Woche im Monat hungern.
Wir haben bei 2 Personen ca. 6500€ netto plus jährlichen niedrige fünfstellige Bonuszahlungen. Wir zahlen ~450€ warm an Miete. Damit lässt es sich ganz gut leben. Da bleibt am Ende des Monats einiges übrig, Hobbys, Reisen etc. müssen auch nicht zu kurz kommen. Wenn man in einer hübschen Münchner Wohngegend wohnen möchte, dann kann man für 6000€ auch nur zum Wohnen bezahlen.
Aktuell würde ich mir bei den Überhöhten Preisen eh kein selbst genutztes Wohneigentum kaufen. Das gesparte Geld für einen überteuerten Kredit investieren wie lieber anderweitig in verschiedene Assets. Da kann man auch ruhig später zu besseren Preisen kaufen und muss sich keine ewig langen Kredite ans Bein hängen.
Schönes Haus oder schlimmes sparsames Leben ohne Spaß ich genieße jetzt mein Leben in den jungen Jahren mit 40 kann man noch immer ein Kredit mache.
Da reicht doch kein Kredit mit 40 davor stirbst du ja bevor du das abbezahlt hast
wie lange bezahlst du dann dafür? Und was ist dein Einkommen und wie alt bist du?