Psychologie oder Medizin studieren mit 30?
Hallo!
Ich bin gerade 30 geworden und möchte meinem Wunsch zu studieren endlich nachgehen. Ich habe zwei Kinder, 3,5 und 5 Jahre alt, und bin als Freiberuflerin (Journalistin) tätig. Nach dem Abi habe ich eine kaufmännische Ausbildung absolviert, und später auf einer Journalistenschule eine Weiterbildung gemacht. Der Job ist ok und bringt Geld, aber viel lieber würde ich in den Bereich Psychologie oder Medizin gehen (damals war mein Abi allerdings zu schlecht ;-) , reine Faulheit - heute bin ich viel ehrgeiziger und zielstrebiger ).
Nun stellt sich die Frage: Was ist machbar? Medizin oder Psychologie? Was bringt auch im "fortgeschrittenen Alter" noch gute Berufsaussichten? Habe ich überhaupt noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn ich mit Anfang 40 meine Facharztausbildung bzw. die Therapeutenausbildung habe? Und geht das überhaupt mit zwei Kindern? Wie hoch ist der Lernaufwand? Ich lerne gerne und kann auch gut auswendig lernen. Wissenschaftliche Bücher verschlinge ich geradezu, und Interesse habe ich an beiden Fächern gleichermaßen.
Psychologie könnte ich - zumindest bis zum Bachelor - auch an der FernUni studieren, Medizin müsste ich in Heidelberg (etwa 60 km von meinem Wohnort) studieren. Wartesemester hätte ich genügend ;-) , sodass es vermutlich mit etwas Glück kein Problem wäre, einen Platz zu bekommen.
14 Antworten
Wenn du gerne auswendig lernst und mündliche Prüfungen/Multiple-Choice Klausuren dein Ding sind, mach Medizin, ist enorm interessant, aber sehr zeitintensiv. Wie man das allerdings mit 2 Kindern in DEM Alter machen soll (ohne dass sie zu kurz kommen) ist mir ein Rätsel. (Ich kann aber wiederum nur für den Standort Greifswald sprechen). Auf der anderen Seite haben wir hier auch einige 30+ im Studiengang, also am ALTER scheitert es nicht...eher daran, wie belastbar du bist :D Vergiss aber auch nicht, dass du, wie du richtig erkannt hast, mit fertiger Ausbildung dann auf die 40 zugehen würdest und du als Assistenzarzt/ärztin vorher ziemlich geknechtet wirst.
Zur Arbeitsmarktsituation: Ärzte und Fachärzte sind sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt und verdienen in der Regel deutlich mehr als Psychologen. Du würdest daher als Arzt keinerlei Probleme haben eine Stelle zu finden, selbst mit fortgeschrittenem Alter. Psychologen in Ausbildung (= Psychologen gleich nach dem Studium, die eine Psychotherapieausbildung beginnen möchten) gibt es hingenen so viele, dass diese häufig (leider) von Kliniken kostenlos eingestellt werden können.
Bezüglich des Psychologiestudiums an der Fernuni Hagen habe ich gehört, dass man mit dem Studium nachher nicht in den klinischen Bereich gehen können soll und auch keine Psychotherapieausbildung damit beginnen können soll, weil die klinische Psychologie als Fach in diesem Studiengang nicht enthalten ist. Wenn du also später in den klinischen Bereich möchtest, und dich - trotz des später schlechteren Gehaltes - für Psychologie entscheiden solltest, würde ich mich zunächst diesbezüglich bei der Fernuni Hagen informieren und ggf. eine andere Uni wählen.
Bezüglich des Studiums ist zu berücksichtigen, dass das Medizinstudium umfangreicher und länger ist als das Psychologiestudium, was sich aber nachher in mehr Kompetenzen und Kenntnissen (z.B. Erlaubnis Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auszustellen, Medikamente zu verordnen) und aufgrund der hohen Nachfrage nach Ärzten bei hoher Qualifikation höheren Gehalt im Vergleich zu Psychologen widerspiegelt.
Für Medizin brauchst Du ein hervorragendes Abi und das ist ein längeres Studium. Ich weiss nicht - von Psychologie halte ich gar nix - weil die meisten Studenten irgendwann eins an der Waffel haben (NICHT ALLE NATÜRLICH);-) Also mit 30 noch Medizin? Nö - das halte ich für etwas alt dafür bereits, wenn auch 30 Jahre ansonsten recht jung ist;-) Nichts anderes, was Dich interessiert?
Mit 30 echt schon zu alt?
Aber nein! In meinen Seminaren saßen 60jährige, die im Vorruhestandsalter die Lust an jenem Studium überkam, das sie in früheren Lebensjahren nicht realisieren konnten.
Ja toll - aber es geht doch wohl auch ums Praktizieren oder etwa nicht?;-) Natürlich, wenn man es einfach zum Spass machen will.........lacht*
Eine Gewissensentscheidung, nicht wahr? :-)
Eine akademische medizinische Ausbildung dürfte eine höhere Anwartschaft auf einen Arbeitsplatz mit sich bringen, als eine psychologische. Ein Psychologiestudium verlangt indes weitaus weniger Präsenz an einer Universität.
Genau, du sagst es - eine Gewissensentscheidung! :-) Was die familiäre Organisation anginge, wäre das Fernstudium natürlich einfacher und das Psycho-Studium weniger zeitintensiv (wenngleich auch anspruchsvoll). Aber als Medizinerin zu arbeiten hat auch seine Reize...
Das ist mutig. Nicht, weil du zu alt für so einen Wechsel wärest! Ich habe noch mit 38 umgesattelt. Aber zwei Kinder, die dann während deines Studiums in den ersten Schuljahren sein werden; wenn du das Examen machst, werden sie immer noch so klein sein, dass sie dich brauchen. Der Lernaufwand ist hoch; für Medizin brauchst du heute zwar kein Latinum mehr, soweit ich weiß, aber der Katalog von Fachbegriffen ist enorm.
Ich will dich nicht davon abbringen, denn ich bin der Ansicht, dass man in seinem Traumberuf am glücklichsten wird. Aber könnte nicht auch Journalistin ein Traumberuf sein, und zwar einer, den du schon hast und nicht erst studieren musst? Mit der Kombi Journalismus und kaufmännischer Ausbildung könntest du z.B. auch als Lektorin in einen Verlag gehen, wenn der freie Beruf nicht genug einbringt oder zu unsicher ist.
Ich wünsche dir Glück!
Ja, Medizin ist halt schon langwierig..wenngleich natürlich auch seeehr spannend :-) Mit 30 echt schon zu alt? :-/ Ich habe lange überlegt, was mich interessiert, und bin mir sicher, dass Psychologie oder Medizin die einzigen in Frage kommenden Studiengänge wären. Ich will therapeutisch / kurativ arbeiten, AM Menschen.. und es soll auf jeden Fall ein akademisches Studium sein, keine Ausbildung...