Pfingstgemeinden Kommentar?

annie80  30.12.2020, 15:44

Was genau verstehst du nicht? Den kompletten Text oder nur Teile davon?

ArtzzPlays 
Fragesteller
 30.12.2020, 15:48

naja den ersten satz verstehe ich schon aber was will er mit dem ganzen text sagen?

3 Antworten

Er will damit sagen: Die Lebendigkeit der Gottesdienste von Pfingstgemeinden kann auch für die großen Kirchen ein Vorbild sein. Falsch ist es aber, wenn Pfingstgemeinden meinen, an äußeren Merkmalen ablesen zu können, ob jemand in Beziehung zu Gottes Geist steht. Falsch ist es, wenn Krankheiten und Behinderungen als Strafen Gottes ausgelegt werden. Falsch ist es, wenn man nur noch in einem Gut-Böse-Schema denkt. Problematisch ist es, wenn die Pfingstgemeinden meinen, bei Mitgliedern böse Geister feststellen zu können, die aus der Gemeinde herausgehalten werden müssen.

Hempelmann findet positiv, dass Pfingstler einen lebendigen Gottesdienst feiern und sieht das auch als Vorbild für die Landeskirchen.

Er kritisiert bestimmte Praktiken und Ideen aus Pfingstkirchen:

  • "die Wirksamkeit des Geistes eingegrenzt (Zungenrede)" --> Hier verweist er darauf, dass Gottes Geist nicht immer spektakulär wirken muss, also durch Prophetie, Zungenrede, Wunderheilung etc. Gottes Geist ist sehr viel vielseitiger und wirkt auch im Verborgenen. Auch wer keine Zungenrede kann, kann vom Heiligen Geist durchdrungen sein.
  • "seelsorgliche Verarbeitung von bleibenden Krankheiten und Behinderungen verweigert wird" --> Pfingstler glauben, dass Gott alle Krankheiten heilen kann. Deshalb könnte es zu der Tendenz kommen, dass sie auch für alle Krankheiten Heilung erwarten und keine seelsorgerische Begleitung für andauernde Krankheiten und Behinderungen anbieten. Dem widerspricht Hempelmann: Gott schenkt nicht für jede Krankheit (direkt) Heilung, daher muss sich Kirche auch um die seelsorgerische Begleitung kümmern, damit man sich mit einer Krankheit oder Behinderung abfinden kann.
  • "dualistisch geprägtes Weltbild für den Frömmigkeitsvollzug" --> hier wird ein Schwarz-Weiß-Denken kritisiert. Wahrscheinlich sind im weiteren Text noch Beispiele dafür, was genau er meint.
  • "problematischen Praktiken und Lehren im Bereich des Kampfes gegen Geister und Dämonen" --> in manchen Pfingstkirchen gibt es die Ansicht, dass man bestimmte Passagen der Bibel, z.B. "Waffenrüstung Christi anziehen" wörtlich nehmen soll und die Aufgabe des Christen sei es, Dämonen zu vertreiben und aus Menschen auszutreiben. Das kann teilweise ziemlich militant klingen und erschreckend wirken, wo überall Dämonen gesehen werden. Landeskirchler sehen im Dämonenvertreiben nicht ihre Aufgabe - Christus hat den Sieg errungen und dunkle Mächte haben keine Kraft über den, der Christus nachfolgt.
ArtzzPlays 
Fragesteller
 30.12.2020, 18:23

Vielen Dank!!!

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Das mit der Zungenrede verstehe ich auch nicht, weil gerade die Pfingstler diese unterstützen.

Was das andere betrifft: Ich verstehe es so dass ja bei den Pfingstlern es sehr darum geht dass man um Wunder betet, und dass es einen geistlichen Kampf Gut (Christen) gegen Böse (Dämonen, Teufel) gibt. Überspitzt gesagt, Krankheiten werden weggebetet und man hat zu glauben dass Gott heute noch Wunder tut. Den Begriff "Exorzismus" kennst du sicher, dies wird auch in Pfingstgemeinden mehr oder weniger gemacht, auch wenn man es nicht so nennt.

Da geht oft vergessen dass auch seelsorgerliche Begleitung nötig ist und Heilungsprozesse (seelisch sowie körperlich) nicht immer von heute auf morgen geschehen, sondern ein Prozess sind. Und dass Menschen, die nicht glauben "können", nicht deshalb schlechte Christen sind.

Hilft dir das weiter?

Woher ich das weiß:Hobby
ArtzzPlays 
Fragesteller
 30.12.2020, 18:23

Ja danke sehr :)!

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