Pferd verweigert oft, was tun?

5 Antworten

Was genau hat denn der Osteo "gefunden"? und hat er es nur gefunden oder ist das auch schon behoben? Das kann ja manchmal durchaus ein paar Monate oder sogar Jahre dauern. Da du schreibst es ist nicht allzu lange her, bezweifle ich etwas das dann schon wieder alles im Reinen ist. In der Regel muss der ja dann ein paar Mal kommen bevor alles gut ist.

Bekommt er denn auch genug Abwechslung? Aus deiner Beschreibung lese ich jetzt nur das Springtraining und Freispringen heraus... Wie siehts mit Bodenarbeit, Spazieren gehen oder auch einfach mal nur entspannt ausreiten aus? Wenn ich immer nur jeden Tag dasselbe machen würde, hätte ich auch jede Menge Tage an denen ich darauf eben keine Lust habe. Ist die sonstige Haltung artgerecht oder steht er im Boxenknast? Das wirkt sich auch extrem auf die Motivation eines Pferdes aus.

Was du vorm Anreiten falsch machst kann dir keiner sagen, da wir dich ja nicht sehen. Da hilft es evtl. dich ein paar selbst zu filmen um selbst mal vor Augen geführt zu bekommen was genau du vor dem Sprung eigentlich tust.

LukasundNixon 
Fragesteller
 10.02.2018, 12:31

Fuchs94 Naja, ich mache mit ihm viel dressur, Freispringen ist nur recht selten, longieren einmal die Woche, ausreiten funktioniert momentan ja nicht so gut, mach ich im Sommer aber gerne und wenn möglich oft und Bodenarbeit ist auch mindestens einmal die Woche dabei. Also genug Abwechslung sollte er haben ( zu mal er nur alle ein- zwei Wochen einmal springt)

Der Osteo hat es natürlich direkt behoben und mir zugesagt, dass ich nach ein- zwei Wochen wieder alles normal machen kann. (War ja auch nix wirklich böses, nur so Kleinigkeiten)

Er steht nachtsüber in der Box und tagsüber auf der Weide (außer es ist alles komplett matschig draußen dann stehen die nur auf paddoks und werden meist in der Halle oder auf den Dressurplatz laufen gelassen + arbeiten natürlich.)

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Fuchs94  10.02.2018, 12:36
@LukasundNixon

Also das mit dem Osteo glaube ich nicht. Mir würde jetzt nichts einfallen was ein Osteo "direkt beheben" kann und was nicht nach 2 Wochen wieder kommt. Hat er dir wenigstens ein paar Übungen gezeigt die du mit dem Pferd machst? Wenn nicht würde ich dringend den Osteo wechseln. Was für Kleinigkeiten sollen das denn gewesen sein?

Wieso funktioniert Ausreiten nicht?

Ansonsten hilft es deinem Pferd vllt auch mal einfach mal ne zeitlang Pause zu haben? Stell ihn doch einfach mal bis zur nächsten Saison auf die Koppel und fang dann wieder langsam an. Vllt braucht er einfach mal Urlaub und muss sich von dem ständigen Arbeiten mal erholen.

Und wie gesagt die Videoanlyse ist auch immer ein guter Anhaltspunkt

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Baroque  10.02.2018, 12:46

Wenn ein manueller Therapeut mehrmals kommen muss, bin ich sehr skeptisch. Meine Tierärztin fährt nicht vom Hof, bevor das nicht behoben ist, was sie gefunden hat, die verkauft definitiv keine Zehnerkarten, das machen meiner Beobachtung nach immer die mit dem Wochenendkurs - wenn es denn behebbar ist. Wenn nicht, ist es natürlich was anderes. Es gibt ja Verletzungen, die ausheilen müssen, aber in der Zeit hat man dann natürlich auch Springverbot. Und wenn die Ursache nicht gefunden und abgestellt wurde, kann was wieder kommen, was behoben war.

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Fuchs94  10.02.2018, 12:50
@Baroque

Vorsicht... nicht den Tierarzt mit dem Osteo verwechseln. Das sind zwei verschiedene Sachen.

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Anaschia  10.02.2018, 16:13
@Baroque

Das ein Osteopath nach einer Behandlung alles ins Lot bringt, ist eine falsche Annahme.

Bei langfristigen Blockaden können sich Sehnen und Bänder verkürzen, und Muskeln und Gelenke werden nicht mehr optimal bewegt.

Ein Osteopath setzt physiologische Reize ,die aber nicht automatisch diese Verkürzungen wieder beheben.

Wichtig sind danach spezielle Übungen, die dem Körper helfen wieder in sein Gleichgewicht zu kommen. Hilfreich ist auch eine gleichzeitige Behandlung des Reiters, denn viele Probleme beim Pferd enstehen durch Blockaden des Reiters.

Osteopath holen und sich hinterher wieder draufsetzen um so weiterzureiten wie bisher, ist der größte Fehler der sehr oft gemacht wird .

Ein weiterer Termin zur Nachkontrolle ist immer empfehlenswert, sonst kann man gleich das Geld im Ofen verfeuern.

Leider gibt es auch viele schlechte Osteopathen, die nur schnell Geld machen wollen und all diese begleitenden Maßnahmen vernachlässigen.

Desto eher werden sie wieder gerufen, weil der "blöde Bock" mal wieder nicht läuft.

Das Pferd kann leider nichts dazu, denn das eigentliche Problem ist der Mensch

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ein reitpony, das früher L/M gegangen ist. beim springen... pony L/M oder ist er mit grosspferde L/M gegangen?

ich schliesse daraus, ein ehemaliges turnier-springpony.

dieses pony ist jetzt 18.

mein früherer reitlehrer, aber auch beispielsweise ein hans heinrich isenbarth und ein werner schockemöhle sind der ansicht, dass in jedem pferd eine bestimmte anzahl von sprüngen steckt.

dein pony wurde sicher schon recht früh eingesprungen. dann wurde es für turniere trainiert und ging turniere. vermutlich jahrelang.

der rücken, die beine, die sehnen, knochen, bänder, die elastizität leiden im laufe der jahre. mit 18 ist ein springpferd "alt". es braucht viel länger, sich zu regenerieren, es braucht viel länger, sich aufzuwärmen, genügend (aber längst nicht mehr optimale) elastizität zu entwickeln. das aufwärmen reicht für weniger sprünge, die muskeln übersäuern schneller (vor allem, wenn zu viel oder das falsche oder zuviel kohlenhydrate, zuwenig eiweiss gefüttert wird).

dein pferd ist faktisch aus dem alter raus, in dem es noch springen sollte - und wenn, dann maximal einen E parcours.

die anzahl sprünge, die in deinem pferd steckten scheint erreicht oder überschritten. dies pferd spürt das und bleibt stehen, sobald was nicht passt. das ist kein verweigern, kein unghorsam, sondern besseres wissen.

ein reiter, der für sich beim reiten erfolg haben will (das ist nicht mit turniererfolg gleichzusetzen, sondern inneren erfolg und reiterlicher erfolg), muss eine grosse fähigkeit der sensorik entwickeln und lernen zuzuhören, wenn das pferd "spricht".

wenn es nicht "passt", springt dein pferd nicht. mit seinem instinktiven selbstschutz wird es auch dich vor grösserem schaden, einem sturz etc. bewahren.

dazu kommt natürlich beim pferd über die jahre verschleiss. häufiges stehenbleiben vor dem sprung ist in vielen fällen ein erstes anzeichen für eine fortschreitende arthrose. entweder des rückens oder der vorhand. oder anzeichen für beginnende chronische sehnenprobleme.

ich würde zu dem thema den tierarzt befragen und mal das geld für ein paar röntgenaufnahmen auf den tisch legen. dann bist du hinterher sicher.

sehnen- oder arthroseprobleme als diagnose bedeuten für ein 18-jähriges pferd das endgültige aus fürs springen.

du kannst mit einem solchen pferd prinzipiell immer noch reiterliches springtraining machen, z.b. mögliche parcours abgaloppieren mit den tempo- und richtungswechseln mit treiben und zurücknehmen. und ich habe schon erfahrene "alte" springpferde gesehen, die im fortgeschrittenen alter dazu motiviert wurden, zwischen einfachen hindernisständern kleine "sprünge" zu absolvieren, ohne dass auf den ständern überhaupt stangen lagen, also die gelernt haben, imaginäre hindernisse zu springen und daran grosse freude hatten. die angst vor dem anschlagen, vor schmerzen, vor dem druck und zwang, einen bestimmten bogen zu springen war weg und das pferd hatte wieder spass am training an sich.

je häufiger dein pferd vor einem hindernis stehenbleibt, desto grösser wird der frust für euch beide. entwickle die sensorik für dein pferd, lerne "zuhören" - und vor allem, lass verschleisserkrankungen sehr bald abchecken.

dass die sehnen gar nicht "verbraucht" sind und dass es gar keine anzeichen für arthrose gibt, ist nicht sehr wahrscheinlich.

die alternative wäre auf dressur umzusteigen. aber bitte - überfordere dein pony nicht, indem du beim springen verlangst, was unmöglich ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Warum stellst du eine Frage und schreibst dann direkt, was du nicht hören willst? Entweder du bist an Lösungsansätzen interessiert oder nicht und natürlich kann es sein, dass das Pferd - neben diversen anderen Faktoren - schlicht keinen Spaß daran hat.

So ein Quatsch, dass am Freispringen fest zu machen! Die Schlussfolgerung daraus wäre auf jeden Fall, dass das Problem in irgendeiner Weise mit dem Reiter zu tun hat.

Sowas kann man hier ohnehin schlecht beantworten, sieht dich ja niemand. Gibt x Ursachen, die in Frage kommen könnten... Vllt sitzt du falsch, vllt bist du zu schwer, vllt reitest du falsch an, vllt hat das Pferd Schmerzen, vllt liegt es an der Ausrüstung, vllt am Beschlag, vllt am Bodenbelag, vllt hat das Pferd zu wenig Ausgleich, vllt ist es Kopfsache (deinerseits oder vom Pferd oder beides), etc. pp... mit 18 ist das Pferd auch nicht mehr so jung, evtl. ein Thema mit Rücken, Beinen, whatever.

Letztendlich finde ich es einfach nicht ok, wenn Pferde offensichtlich ein Thema haben u. der Reiter das ignoriert, nur weil er selber unbedingt etwas bestimmtes möchte.

Schön, wenn du sehr gerne springst - dein Pferd offensichtlich nicht!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Aufgrund einer bloßen Zustandsbeschreibung, kann man sicherlich nur in Ausnahmefällen einen Grund herleiten. Ansonsten bleibt es bei Vermutungen. Und nur auf der Basis von Vermutungen würde ich sicherlich kein Pferd korrigieren/arbeiten.

Wenn ein guter RL keine Zeit hat, sucht man sich entweder eine Alternative oder bemüht sich, bei dem guten RL unterzukommen. Bis dahin würde ich auch nicht alleine an dem Problem herumbasteln, weil die Gefahr besteht, dass man das Problem nur vergrößert/verändert. Du gehst ja davon aus, dass es beim Vorbesitzer gelaufen ist und dass das Problem an dir liegt. Also kann das Problem am besten behoben werden, wenn an "Dir" gearbeitet wird. Aus der Ferne kann aber meiner Meinung nach keiner eine Hilfe geben, weil ja keiner weiß, was du machst.

Und vor Ort kann dann eben auch beurteilt werden, ob du mit deiner Einschätzung, das Pferd hätte Spaß am Springen richtig liegst, oder eben doch nicht.

Aber wie gesagt, die Problemlösung liegt in einer Hilfe vor Ort.

Also zuerst einmal, bitte niemals ganz alleine springen! Auch wenn du dann einige Zeit aufs springen verzichten musst. Entweder mit rl oder hole dir einen erfahrenen mitreiter dazu, aber ganz alleine sollte man nie tun.

über welches Niveau reden wir? Was gehst du mit diesem Pferd? Welches Niveau bist du gegangen bevor du ihn gesprungen bist? Was sagt deine jetzige rl um die Situation zu verbessern?

springt auch jemand anderes schonmal? Habt ihr das mal ausprobiert ob ein anderer Reiter es dem Pferd leichter macht, und du dir somit einige Sachen abschauen könntest?

wie sieht euer freispringen aus? Wie ist der Ablauf? Welche Höhe?

dressurarbeit: klappen deine tempowechsel sofortig? Reitest du gute Kurven und kannst das Pferd genauestens auf deiner Spur halten? Habt ihr einen guten Rhythmus durchweg (hier jetzt Vorallem Galopp)? Hast du eine ruhige körperunabhängige Hand?

es klingt danach als wenn du der Störfaktor bist bei einem verweigerten Sprung, so wirklich dazu sagen kann man dir hier nichts zu, da wir dich nicht kennen, sehen und auch kein Video haben.

ich würde dir, um deinen springstil und um die Motivation des Pferdes nicht zu verschlechtern, raten das springen zu pausieren. Bis du eine fähige gute rl gefunden hast und dann an deinen Problemen ansetzt. Denn wenn du so weiter machst werden sich deine Fähigkeiten nicht verbessern, und die Motivation des Pferdes auch nicht, dann haben alle mehr davon wenn das ganze professioneller ‚neu‘ gestartet wird. Vlt tut euch beiden eine Pause auch ganz gut? Es kann auch sein dass deine innere Erwartungshaltung schon ausdrückt ‚vlt steht er gleich wieder‘, und damit wird’s auch nicht besser, das Pferd spürt so etwas.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)