ist niedriges springen "schwieriger" als hohes?

weiss die therapeutin auf welchem niveau du reitest? also, dass du anfängerniveau bist?

ja ich hab ihr ja gesagt dass ich noch nie höher als Cavalletti gesprungen bin, also weiß sie dass ich beim springen anfängerin bin

7 Antworten

Also Cavaletti ist schon einfacher als ein M-Sprung 😂 Wenn es andersrum wäre, würde man ja nicht immer höher bauen, sondern eher niedriger 😅 Kommt aber auch voll aufs Pferd an: Ich habe so einen kleinen Flieger, der sich immer richtig heftig abdrückt und man wird bei jedem Sprung nach vorne geschleudert. Ein kleiner Sprung ist bei dem angenehmer. Meine anderen Ponys springen einfach anders und bei denen merkt man einfach den Sprung an sich nicht so krass. Bei denen ist von Gefühl her die Höhe etwas egaler.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit ich 4 bin und habe 3 Ponys und 1 Großpferd

Beim Springen kommt es eher weniger auf die Höhe an, als auf das (perfekte) Anreiten des Sprunges.

Falsch angeritten, falscher Winkel, zu schnell oder zu langsam oder ein Schritt zu viel/zu wenig, da kann man einiges falsch machen vor dem Hindernis.

Prinzipiell würde ich aber heute tatsächlich wieder mit Cavalettisprüngen anfangen, schon allein um ein Gefühl zu bekommen, wann der richtige Zeitpunkt ist zu springen bzw dann eben optimieren, wenn´s nichts besonderes war. Gibt ja nicht nur hohe Sprünge, gibt ja auch weite und tiefe und das muss man eben langsam erlernen, da geht nix von jetzt auf gleich: Wann treibt man, wann macht man langsamer, muss ein Schritt verkürzt oder verlängert werden, wann ist die richtige Distanz zum Absprung und hat man auch ein "passendes" Pferd, dass fein reagiert und einem einen guten Teil der Arbeit abnimmt?

Wie gesagt, das kann man lernen mit gutem Unterricht auf entsprechend ausgebildeten Pferden, aber halt nicht innerhalb 14 Tagen ;-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

würdest du sagen sind weite sprünge (niedrige) einfacher als hohe?

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@verreisterNutzer

Nein, meines Erachtens sind weite Sprünge schwerer einzuschätzen, als hohe. Das rührt daher, dass du hier dein Pferd noch mehr "begleiten" musst, in Form von richtigen Treiben/Zügeln, um die Distanz optimal zu packen.

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@verreisterNutzer

Zu Beginn und um das richtige Körpergefühl dafür zu bekommen, definitiv ja. Es geht zuerst mal nicht um die Höhe/Tiefe/Weite, sondern dass du mal Einblick bekommst, wie das alles funktioniert. Es soll ja irgend wann mal nach was aussehen, wenn du springst und da fängt man am Besten tatsächlich klein an.

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@kaltblueterin

danke für den tipp :)
werde mich nach dem krankenhaus gleich mal wieder langsam ans cavaletti training machen :)

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@verreisterNutzer

gerne ;-)

Übertreibs aber nicht gleich, um nicht wieder im Krankenhaus zu landen :-D

Vielleicht einfach die erste Zeit wieder mal am guten Sitz arbeiten, da schleicht sich bei jeden irgendwie der Schlendrian ein :-)

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Von Experte kaltblueterin bestätigt

Ich glaube das siehst du so etwas zu vereinfacht, siehst nur die einzelne Aussage anstatt das große Ganze zu sehen.

Der Beginn ist schwierig, erstmal so weit zu sein eine korrekte Linie zu reiten, das Pferd vorher schon genügend vorzubereiten, im gleichmäßigen Rhythmus anzukommen ist schwierig. Wie Kaltblueterin schon schrieb, das korrekte anreiten muss erlernt werden. Fazit: der Beginn mit niedrigen Sprüngen ist erstmal viel und schwierig.

Dann das erste Parcours reiten, auch hier für Beginner erstmal unter einem Meter, die korrekten Linien reiten, nach dem Sprung direkt den nächsten im Blick, einen Fluss finden. Viel Arbeit, viel zu lernen, erstmal schwierig.

Wenn du mit einem entsprechendem Pferd dann bei gutem E springen bist, dann kommt die Höhe mit Übung und Routine automatisch. Wenn der Reiter kontinuierlich an sich arbeitet, Dressur (!!), also auch an der Rittigkeit und der Präzision des Reitens, und springen, dann kommt auch die nächste Höhe recht automatisch (alles in Verbindung mit einem guten Pferd mit genügendem Vermögen). Genauso kann es von M* zu M** gehen etc. So könnte sie das mit dem ‚höher ist einfacher‘ gemeint haben, wenn du L gehst hast du schon eine gewisse Routine und Grundlagen. Wenn du mit 0,8 grade beginnst hast du noch grundlagenschwierigkeiten.

Nicht zu vergessen ist dass manche Reiter irgendwann eine Grenze haben. Es erfordert schon Mut um gegen dicke Oxer zu reiten, manche bekommen ab einer gewissen Höhe Angst und dann reicht das auch. Andere Reiter, tut mir leid dafür, sind leider recht talentfrei..., und ohne 5 Pferde je Tag zu springen gibt das dann auch irgendwann nichts mehr..., manche haben nicht die finanziellen Mittel sich die entsprechenden Pferde und Unterricht zu leisten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)

Ganz katastrophal fand ich anfangs den Tripplebarren, das hat gefühlt ewig gedauert, bis ich den sauber abschätzen und ordentlichen springen konnte.

Ich spring den heut immer noch nicht gern, obwohl ich Hochweit Sprünge schon gern mach, aber der ist mir einfach unsympathisch;-)

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@kaltblueterin

Meine erste Triplebarre stand vor Jahren auf dem Turnier in einem L Springen 😅, ich habe auf die höchste Stange geschaut anstatt auf die vorderste, Distanz dementsprechend echt verhauen, war viel viel zu nah dran und er musste richtig mit reiner Kraft abdrücken um das hinzubekommen..., und die folgende Distanz Gas geben um das wieder auszugleichen 🙈

und auch jetzt immernoch fällt es mir schwer bei einer Tripplebarre auf die vorderste Stange zu schauen, und muss die richtig mit Kopf anreiten statt aus dem Gefühl heraus. Also ja, ich finde sie eigentlich immernoch katastrophal und maximal unsympathisch 😋

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Also mein höchster Sprung war so ca 1 m, und es war tatsächlich nicht wirklich schwieriger. Nur hatte ich etwas Bammel, weil wir Recht unangesagt so hoch gesprungen sind(das höchste was ich davor gesprungen bin waren vllt 50 cm... )

und wie war es?
war es wirklich nicht recht viel anders?
was genau war anders?
bist du automatisch höher aufgestanden als bei einem niedrigen Sprung?

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@verreisterNutzer

Die stu die an sich war super, hatte aber auch ein erfahrenes Pony, er hat mich etwas gerettet.

Nein, echt nicht, nur war es eben höher und Pony ist etwas schneller geworden.

Das Gefühl beim abspringen. Es war einfach höher, aber nicht unbequem.

Ich war im leichten Sitz und nicht höher aufgestanden als bei einem normalen Sprung :D

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Jedes Pferd ist anders, jeder Reiter ist anders, und jeder Reitlehrer hat ein anderes Konzept - welches er im Idealfall auf das einzelne Pferd-Reiter-Paar abstimmt.
Diese M-Reiterin wird sicher doch auch genügend gut Dressur reiten, um ihr Pferd ordentlich gymnastizieren zu können.

Nachdem der Reitlehrer sich davon überzeugt hat, dass ich gut genug im leichten Sitz und über Cavaletti reiten konnte, hat er einen einzelnen relativ (!) hohen Sprung hingestellt und mich mit einem sehr sicheren Pferd „drüber gejagt“. Das hat man wohl so gemacht, weil man dadurch „mehr Zeit“ hatte, die einzelnen Phasen zu spüren und die Anweisungen zu befolgen. Es war also insofern einfacher, zu erspüren, wie sich springen überhaupt anfühlt. Aber man hat dann nicht einfach mit mehreren großen Sprüngen weitergemacht, sondern eben Stangen, Cavaletti, und immer wieder mal einen kleinen Sprung - und ab und zu eben auch mal wieder einen größeren...

Aber das ist über 30 Jahre her.