Pferd respektiert mich nicht und wird aggressiv?
Guten Abend, seit etwa 1 1/2 haben wir eine Westfalenstute. Sie ist 7 Jahre alt und ein Dressurpferd. Die Vorbesitzerin hat sie aus Zeitgründen verkauft. Sie wurde in der Box gehalten und kam täglich etwas auf den Paddock, sie wurde Dressur geritten, laut der Vorbesitzerin aber schon lange nicht mehr regelmäßig.
Bei uns steht sie nun von Anfang an in einem Offenstall. Sie steht mit einem Wallach zusammen, ohne nennenswerte Probleme. Wenn er jedoch nur auf den Reitplatz geholt wird in Sichtweite, oder für einige Minuten ausgeführt wird ist sie nicht mehr zu beruhigen.
Ich reite sie ab und zu und bewege sie im Roundpen. Unter dem Sattel und bei der Arbeit klappt alles super. Jedoch ist der alltägliche Umgang ein großes Problem. Wenn ich sie an den Strick nehmen will wird sie aggressiv. Teilweise klappt es gut, aber es kommen immer wieder Phasen in denen sie rückfällig wird und sogar gefährlich. Dann schlägt sie nach mir und wird aggressiv. Sollte ich sie dann aber haben ist sie brav.
Wir haben schon ein paar mal eine Horsemanshiptrainerin da gehabt und generell hat sich das Verhältnis auch gebessert.
Vor ein paar Tagen jedoch wollte ich sie von der Weide holen und habe sie am Halfter gepackt. Sie zog zurück und stieg und ich habe ihr Knie komplett ins Gesicht bekommen. Lippe geplatzt, Auge blau und ein angebrochener Kiefer. Nochmal Glück gehabt.
Laut Aussagen verschiedener Personen wurde sie von der Vorbesitzerin des Öfteren grundlos geschlagen.
Ich weiß, dass ich nicht zu nett mit ihr umgehen darf, aber ich will auch nicht, dass sie Angst vor mir hat. Andererseits darf sie mit solch einem gefährlichen Verhalten nicht durchkommen. Und wenn man energisch wird, wird wird noch aggressiver.
Unser Hufschmied sagte sie sei eine tickende Zeitbombe.
Die Vorbesitzerin weiß nur oberflächlich bescheid, hat aber mal nebenbei ihre Hilfe angeboten. Meine Tante hält das für eine gute Idee, weil diese sie ja "am besten kennt", aber ich kann das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
Abgesehen davon lebt sie bei uns ja auch unter ganz anderen Umständen.. Offenstall, kein Reitstall.
Hat jemand eine Idee oder einen Weg der diese Situation durchbrechen könnte?
7 Antworten
die haltung SOFORT ändern.
zweierhaltung stute - wallach ist so ziemlich das dümmste, was man machen kann.
das ist kein offenstall.
die stute kann nicht einfach von der weide geholt werden. immerhin hat sie auf den wallach aufzupassen. ihrer ansicht schafft der wallach das nicht alleine. wenn man sie da wegholt, verlangt man, ein schutzbedürftiges pferd alleine zu lassen, das allein nicht zurechtkommt.
das pferd gehört stabil in eine stabile stutengruppe, um mal ein bisschen downzugraden.
und es gehört OHNE halfter auf die weide. hin und wieder findet jemand, der sein pferd mit halfter unbeaufsichtigt grasen lässt, dieses mit einem beckenbruch am boden liegend oder mit einem gerissenen nackenband oder gebrochenen zungenbein vor.
und nicht wundern - dies pferd so zu bearbeiten, dass sie nicht mehr klebt, wird wohl so um die 2 jahre dauern.
ich denke das problem ist auf den haltungsfehler zurückzuführen.
und ich wäre GANZ vorsichtig mit den äusserungen, die du im netz über die vorbesitzerin ablässt. das kann ganz leicht zu einer anzeige führen.
Abstand halten, Eigenschutz und Fremdschutz beachten.
Am Pferd nur mit 4 Augen arbeiten besser 6 Augen.
Die Situation genau bewerten lassen, was die Aktion des Pferdes auslöst. Ist es Angst, Frust, Widersetzlichkeit, etc.? Wie ist Deine Person in dem Moment, führend, ängstlich, nervös, etc. ?
Erst wenn man die Aktion des Pferdes werten kann, kann man die Ursache angehen.
Das Leck im Boot ist nicht beseitigt, in dem es am Strand liegt.
Das Leck im Boot ist nicht beseitigt, in dem es am Strand liegt.
Amen!
Wieso kannst du es nicht „mit deinem .gewissen vereinbaren“, das Hilfsangebot der Vorbesitzerin anzunehmen? Entschuldigung, aber solche falsche Bescheidenheit ist in meinen Augen einfach nur dumm. Reicht dir ein angebrochener Kiefer nicht? Und was, wenn das Pferd jemand anderen verletzt? DAS solltest du mit deinem Gewissen nicht vereinbaren können.
vielleicht bist du ja eines tages auch so eine "schlimme" vorbesitzerin, möglicherweise eine tierquälerin und so, wenn jemand dann die stute "aus schlechter haltung" gekauft hat...
vorsicht mit negativen äusserungen über vorbesitzer...
in der regel ist da nämlich nichts dran.
So ein Quatsch. Sie denkt nicht, dass sie mit dem Verhalten durch kommt, wenn du nicht energischen bist. Du musst vorsichtiger sein. Sie macht das ja nicht zum Spaß sondern aus Angst. Reiten würde ich mal ganz lassen und nur Bodenarbeit machen. Gehe ruhig nett mit ihr um aber nicht ängstlich das verunsichert sie. Der Wallach gibt ihr Sicherheit nimm ihn am besten am Anfang so gut es geht überall hin mit wenn du etwas mit ihr machst, bis sie dir vertraut. Sie hat kein Vertrauen zu dir das musst du dir langsam erarbeiten.
"Aus Zeitgründen verkauft" - schon mal auf die Idee gekommen, dass diese Aussage möglicherweise nur eine Ausrede für "lässt sich nicht handeln" ist ? Kommt beim Verkaufsgespräch ja besser an als "im Umgang nicht ganz einfach" (was in dem Fall auch noch eine gelinde Untertreibung wäre). An deiner Stelle würde ich das Pferd - unter Angabe der vollen Wahrheit über das Benehmen des Pferdes - zu einem Profi stellen, der - eventuell dann gemeinsam mit dir - am Verhalten des Pferdes arbeiten kann. So wie sich das Pferd benimmt und welche Unfälle bereits passiert sind, würde ich dir persönlich nicht raten, zu versuchen, selbst daran zu arbeiten. Nach deinem Unfall (wie kann das Knie des Pferdes in deine Gesichtsnähe kommen ?) dürftest du vermutlich auch vorsichtiger/ängstlicher im Umgang mit dem Pferd sein, was das Pferd natürlich auch merken wird und dann wird es noch schwieriger, dieses Verhalten abzustellen.
Die Aussage deines Hufschmiedes ist ja schon recht deutlich. Es gibt solche Pferde, da gehört ein Profi dran, dann kann man eventuell darauf hoffen, dass man das wieder hinkriegt. Manche Dinge kriegt man durch "Liebe" und "Verständnis" allein nicht hin; auch die Aussage "dass Pferd soll ja keine Angst kriegen" ist sicherlich nachvollziehbar, aber wenn mein Pferd mich allerdings ernsthaft bedroht und mich sogar schon verletzt hat, offen gestanden würde ihm dann ein bisschen "Angst" vor mir nicht schaden, denn ansonsten sitzt man wirklich auf einem Pulverfass und kann nur von Glück reden, wenn nicht wirklich noch mehr passiert. Der eine Unfall sollte dir schon sehr massiv die Augen geöffnet haben.
*Es geht mir eher darum, dass sie nicht gut von der Vorbesitzerin behandelt wurde und ich sie damit ja wieder dem vermutlichen Ursprung dieses Verhaltens aussetze