Pferd greift mich an?
Hallo,
Ich hätte mal eine Frage. Meine 12 Jährige Paint Horse Stute, greift mich regelrecht an. Sie ist relativ ranghoch und hasst sozusagen jedes andere Pferd. Das lässt sie diejenigen auch sofort spüren. Wenn ich ihren Bauch putze legt sie schon ihre Ohren an und schnappt in der Luft nach mir. Natürlich bekommt sie deswegen mal einen Klaps auf die Schulter (natürlich nicht zu fest). Doch unser eigentliches Problem ist das wenn ich sie laufen lass im Roundpen oder sie auf dem Platz Longiere, sie mich angreift. Bei dem richtungs Wechsel im Schritt schlägt sie mit dem Kopf mit angelegten Ohren. Wenn ich sie im Trab schneller schicken möchte rennt sie auf mich zu und tritt gezielt nach mir, das ich nur noch ausweichen kann. Ich weiß das man nicht zurück gehen sollte da ich ihr somit signalisiere das sie die Oberhand über mich hat. Jedoch kann ich in diesen Momenten nichts anderes tun, da sie mich sonst umrennen oder mit ihrer Hinterhand treffen würde. Wenn ich sie mit der Peitsche wegschicken möchte, wird es noch schlimmer. Ich weiß echt nicht mehr was ich mit ihr machen soll, sie hat einfach gar keinen Respekt vor mir. Ich habe mittlerweile wirklich Angst vor ihr.
9 Antworten
1. Hormonstatus/TA-lich checken lassen. 2. Trainer dazu holen.
Es klingt nach einem Level, dass ihr beide da bereits erreicht habt, aus dem du alleine nicht mehr raus kommst. Du bist ernsthaft in Gefahr, wenn du es so weiter versuchst. Dein Pferd hat die Grenze bereits viel zu weit überschritten u. wird nicht zögern, dich ernsthaft an den von ihm dir zugedachten Platz zu verweisen.... während du das wohl nur zögerlich versuchst.
Hat denn der "nicht zu feste Klaps" beim Putzen jemals Wirkung? Viele Stuten haben ein Thema mit am Bauch putzen/anfassen. Nimm das ernst. Signalisiere deinem Pferd, dass du es gehört hast u. entsprechende Vorsicht walten lässt. Erstmal mit der Hand abstreichen, eine dem Pferd angenehme Bürste benutzen, nicht mit gefühlt 5 kg Druck am Bauch rum schrubben aber trotzdem ruhig u. konsequent da drüber putzen. Schnappt sie nach dir folgt Tür eintreten! Geklingelt u. geklopft hast du jetzt erfolglos oft genug. Lieber 1x richtig Theater als 100x ein bisschen.
Natürlich gehst du weg, wenn sie dir sonst ernsthaft was tut! Wenn 500 kg mit Zähnen u. Hufen angreifen, kann der Mensch nur verlieren. Daher lass aktuell das Longieren /Laufen lassen zu deiner eigenen Sicherheit. Das kommt dann sehr viel später nämlich erst dann, wenn euer Verhältnis grundsätzlich geklärt ist u. ihr wieder eine vernünftige Basis habt.
Unbedingt vorher den TA ran lassen, Hormonstatus prüfen lassen u. auch sonstige gesundheitliche Baustellen ausschließen.
Kann sein, dass dein Pferd mit Konsequenz und deutlichen Ansagen direkt wieder auf Spur gebracht werden kann - oder dass es doch etwas mehr dazu braucht. Das sagt dir dein Trainer.
Danke für die vielen Antworten, ihren Hormonstatus habe ich schon überprüfen lassen, dafür bekommt sie auch schon etwas. Ich habe mich entschieden sie für ein paar Monate zu meinem Trainer zu stellen, der mit uns beiden arbeiteten wird. Ich denke es ist das wichtigste das sie wieder lernt "sich unterzuordnen und zu benehmen " und ich keine Angst mehr vor ihr zu haben.
Hilfe von einem erfahrenen Pferdemenschen/Trainer holen.
Nicht alleine weiter rumbasteln, denn damit ist es überhaupt erst so weit gekommen.
Bei einem Pferd, was einen direkt angreift, gibt es überhaupt keinen Grund mehr, lieb zu bleiben, da gehts nämlich ums Überleben.
Da braucht man sich auch nicht zu entschuldigen, wenn die Abwehr mal stärker ausfällt, den mit einem Klaps nimmt dein Pferd dich definitiv nicht ernst ! Und bei einem Pferd, das dich ungestraft bedrohen darf, braucht man sich nicht wundern, wenn aus der Bedrohung dann irgendwann Angriff wird.
Merkt das Pferd dann auch noch, dass du Angst hast, bist du "verloren". Alleine kriegt man das nur schwer wieder hin, denn könntest du die Angst einfach so ausschalten, wärst du schon gar nicht in dieses Dilemma gekommen, dass das Pferd merkt, dass du Angst hast. Nachdem das Pferd ja auch feine Nuancen wahrnimmt, merkt es auch genau, ob (d)ein forscher Auftritt jetzt wahrhaftig oder nur gespielt ist. Ein kleines Zucken von dir reicht aus, um dem Pferd die Wahrheit hinter deinem Auftreten klarzumachen.
Ein Trainer als "neutrale Instanz" kann dem Pferd erstmal wieder den Grundgehorsam vermitteln und mit dir gemeinsam an deinem Verhalten arbeiten, dass dies nicht wieder passiert.
Und bitte gesundheitlich vorher das Pferd abchecken lassen.
Und nein, wenn man sich bei so einem Verhalten massiver wehrt, ist man kein Tierquäler, sondern man sichert das weitere Leben des Pferdes, bevor sich das Verhalten so manifestiert hat, dass es aufgrund der Gefährlichkeit für Menschen nicht mehr tragbar ist. Und das, was ich als Mensch körperlich gegen ein Pferd anrichten kann, ist im Wesentlichen "nichts" gegen das, was Pferde sich gegenseitig - teilweise auch nur beim spielen - antun.
Bei solchen Sachen sollte man IMMER frühzeitig gegensteuern, denn natürlich erfordert die Korrektur eines solchen Verhaltens immer massivere Maßnahmen, wenn das Pferd schon einige oder gar lange Zeit damit durchgekommen ist. Wehrt man dagegen schon die Anfänge ab (also nicht erst zigfach komplett reaktionslos Klapse verteilen, sondern einmal so, dass das Pferd auch versteht, dass es das zu unterlassen hat (nachdem man abklären hat lassen, ob dem ganzen ein gesundheitliches Problem zugrunde liegt), muss hinterher nicht (ganz so) massiv eingegriffen werden.
Ich hatte sowas vor gut einem Jahr auch mit einem Pferd, was mir zum Übergang anvertraut war.
Er brauchte einfach nur echt mal eine fette Ansage. Danach das liebste Pferd der Welt.
Normalerweise empfehle ich hierbei einen vernünftigen Trainer. Ich selbst habe mich auch an eine Trainerin damals gewandt, Horsemanship in dem Fall. Habe ihr ein Video gezeigt und das mit ihr besprochen.
Bitte hole dir ruhig Hilfe von einem guten Trainer. Manchmal hilft es auch, das Herz voraus zu werfen und dem Pferd eibe Ansage zu machen. Ich bin immer ein Freund davon, alles easy anzugehen. Aber es gibt Momente, wo Sicherheit Vorrang hat und man mit streicheln nicht mehr weiter kommt.
warum lässt man es überhaupt bis zu diesem punkt kommen?
zum einen muss unbedingt ein osteopath kommen und das ganze pferd checken - und den rest muss ein profi machen, der dich im laufe der zeit dazuholt.
allein schaffst du das nicht mehr - und du wirst einiges an geld in die hand nehmen müssen.
je nach gegend, kannst du beim hackl anfragen und wenn du weiter nördlich bist - dieser hier ist absolute spitzenklasse:
Timo Ameruoso der Pferdemediator, Autor, Trainer & Speaker (timo-ameruoso.de)
Problempferd | Timo Ameruoso (timo-ameruoso.de)
auch der bereich "beziehung zwischen pferd und mensch" dürfte was für dich sein.
such dir mal aus dem youtube die beiden folgen "wieder fest im sattel" raus. das ist ein portrait von ihm und dort siehst du, was er macht und wie er arbeitet. die videos sind je 45 minuten - die sich lohnen.
ich verlinke hier mal:
https://www.youtube.com/watch?v=lL3VUS1OhVw
es gibt noch weitere 3 teile die einfach über die stichwortsuche zu finden sind.
👏 Danke - an den denke i h auch öfter, aber mir fiel der Name nicht mehr ein 😅
Höre auf mit diesem Pferd zu arbeiten- irgendwann landest du sonst im Krankenhaus (oder im Grab). Das ist absolut lebensgefährlich.
Gib dieses Pferd mal mind ein halbes Jahr in Ausbildung zu einem professionellen Bereiter, der Erfahrung mit solchen Pferden hat. Du alleine wirst dieses Problem nicht lösen, daher nimm bitte das Geld in die Hand und lass dir helfen.
Da sagst du was - bei der Stute einer Bekannten von mir war ewig mit Trainern Osteopath und was nicht alles versucht worden, ihre „Zickigkeit“ in den Griff zu bekommen, bis sich herausstellte, dass sie eine Zyste am Eierstock hatte und operiert werden mußte.