PFAS-Chemikalien?

2 Antworten

Zuerst einmal, muss man sich anschauen, was PFAS (oder PFOS) überhaupt sind.

Es sind Polyflorierte (oder perfluorierte) Alkylverbindungen. Also letztendlich langkettige Kohlenwasserstoffe, bei denen die Wasserstoffatome durch Fluoratome ausgetauscht wurden.

Dadurch dass dieser Austausch stattfand erhalten diese Kohlenwasserstoffe neue chemische Eigenschaften. Sie sind schwer entflammbar oder je nach Rest hydrophob oder gut wasserlöslich (Salze).

Die Natur hat ein Problem (oder viele Enzyme) mit diesen Verbindungen: Alles was irgendwie halogene in Massen besitzt lässt sich nicht abbauen, weil eine C-F-Bindung äußerst stabil ist! Auch Enzyme können mit Fluor nicht viel anfangen, im schlimmsten Fall findet sogar eine Inhibierung statt und diese Substanzen sammeln sich im Organismus an, da diese nicht abgebaut werden können.

Diese Bioakkumulation ist das Problem, sie verteilt sich durch Fressfeinde etc überall und nirgendwo. Gelöste PFOS etc. werden durch Wasser und Wind überall (auch im Boden) hingetragen und können nicht angebaut werden.

In der Stadt Wilmington (NC) hat genau dieses Problem dazu geführt, dass große Mengen an Trinkwasser aufwendig gereinigt werden müssen, da große Mengen GenX in offene Gewässer entsorgt worden sind. Das Trinkwasser aus den Flüssen erreicht dann auch das Grundwasser früher oder später.

Für den Menschen stellen PFAS ein großes Problem dar: Unsere Leber wird auf Teufel komm raus versuchen, diese Substanz aus dem Körper zu bekommen und durch Biotransformation die Löslichkeit zu erhöhen. Das ist nicht gut, da die Metabolite entweder toxisch oder krebserzeugend sind, oder man einen begründeten Verdacht hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie

Hallo Namenloserme!

Da diese PFAS sehr langlebig sind und in der Umgebung und beim Waschen freigesetzt werden, können sie sich über Gewässer und Wind bis in die entlegensten Regionen der Welt verteilen. Sie steigen mit der Verdunstung auf und regnen wieder ab.

LG

gufrastella