Patenonkel?
Hallo,
Eine gute Freundin von mir und ihr Freund stehen momentan vor der Taufe ihrer kleinen Tochter und haben mich gefragt ob ich der Patenonkel werden möchte. Da ich beide schon jahrelang und gut kenne würde ich dem gerne zustimmen, da ich aber noch relativ jung bin und mitten in der Ausbildung stecke (die Eltern sind auch in meinem Alter), welche mir momentan recht viel Zeit raubt und auch über eine Autostunde vom Wohnort der kleinen Familie entfernt liegt weiß ich nicht genau ob ich allen Anforderungen gerecht werden kann die so eine Patenschaft eben mit sich bringt.
Habt ihr Ideen oder Tipps wie ich mit der Situation am besten umgehen kann?
6 Antworten
Ich rate Dir zu. Du wirst ja auch mal mit der Ausbildung fertig sein. Pate zu sein heißt ja nicht, dass Du ständig Zeit investierst. Natürlich ist es schon schön, wenn sich die Paten kümmern.
Du hast die Chance, eine Bezugsperson für das kleine Mädchen zu werden, im günstigsten Fall eine Vertrauensperson. Ich selbst habe ein Paten"kind", das schon fast erwachsen ist. Normalerweise endet das Patenamt mit der Konfirmation. Allerdings braucht mich mein Patenkind gerade jetzt, weil es durch eine schwere Zeit geht.
Meine Kinder haben auch Taufpaten. Die meisten wohnen etwas weiter weg, können also gar nicht häufig etwas mit den Kindern unternehmen. Aber das muss auch nicht so sein. Sie sind Anlaufstellen, das Patenkind kann hin und wieder mal ein paar Tage dort verbringen, lernt einen anderen Haushalt, andere Gewohnheiten kennen. Jeder Pate bringt seine Persönlichkeit ein. Und genau das ist es doch, was gute Paten ausmacht. Und wenn das Patenkind mal Streß mit den Eltern hat, dann gibt es jemanden, an den es sich vertrauensvoll wenden kann: den Patenonkel. Dich!
Was denn schon für "Anforderungen"....
Du wärst auf dem Papier der Patenonkel da das Kind getauft wird. Heutzutage hat es sich damit "eigentlich" erledigt.
Wenn du selbst aber die Sache mit dem Glauben ernst nimmst (und die Eltern des Kindes es auch ernst nehmen), bist du lediglich eine zusätzliche Stütze in dem Prozess der Vermittlung eures Glaubens an dieses Kind (sorry für den Bandwurmsatz).
Es gibt Pateneltern die sich höchstens zu Geburtstagen und Weihnachten melden, es gibt Pateneltern die wesentlich häufiger Kontakt zum Patenkind haben. Es gibt Pateneltern die im Laufe der Zeit quasi zum Ehren-Elternteil werden.
Ganz früher war es auch so üblich das die Pateneltern "im Falle das die eigentlichen Eltern das Kind nicht weiter erziehen/ versorgen konnten" als Ersatz-Eltern einsprangen und das Patenkind in ihren Haushalt aufnahmen". Das ist heute nicht mehr üblich. Da würde im Fall des Falles durchs Familiengericht (?) entschieden werden.
Sprich einfach mal mit deinen Freunden (den Eltrn des Kindes) darüber. Was erwarten sie dann von dir als Patenonkel.... so grob umfasst.
Patentante oder Patenonkel zu sein ist eingentlich unsinnig. Wie können sie denn dafür sorgen, dass der Täufling später zum Glauben kommt. Das können noch nicht mal die Eltern. Wenn as Kind 14 Jahre alt (religionsmündig) ist, kann es selbst entscheiden, ob es gläubig ist oder nicht. Wenn ja, muss es nicht die selbe Konfession oder Denomination haben. Ich persönlich bin der Auffassung, dass das Kind sich taufen lässt, wenn es selbst zum Glauben gekommen ist. Die Säuglingstauffeier ist mehr was für die Verwandschaft und Anwärterschaft auf die Kirchensteuer.
Ich bin selber auch Patenonkel.
Vereinfacht gesagt geht es darum dem kleinen Kind moralisch auf dem Weg durch das Leben beizustehen.
Was das jetzt genau heißt?
Erstmal ist es dem / der Kleinen völlig egal wer der Pate ist und was das ist.
Die wirkliche Bedeutung kommt erst wenn er / sie älter wird.
Es geht halt darum Werte zu vermitteln und vorleben welche für uns mittlerweile selbstverständlich sind (sein sollten).
Was natürlich nicht heißt dass man nicht miteinander Spaß haben kann.
Ausflüge, Eis essen, etc....
Sprich doch mit den Eltern, welche Erwartungen sie haben. Die meisten Eltern meinen das nicht so, dass du jetzt 3mal die Woche babysitten sollst, sondern sie wollen dir einfach einen Platz im Leben ihrer Tochter und ihrer Familie geben.
Ich habe ein Patenkind, das mittlerweile schon 14 ist. Wir sehen uns wegen der Entfernung selten, haben aber trotzdem einen guten Draht und telefonieren oft. Ich bin dann auch mal die, der er Sachen erzählt, die er seiner Mutter nicht erzählen will (Pubertät halt🙃). Ich bin die coole Patentante und kann damit sehr gut leben.