Partner nach 10 Jahren verlassen?

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Wenn es nicht mehr klappt, dann klappt es nicht mehr und dann soll man sich auch nicht quälen, wegen der langen Zeit die man schon zusammen ist oder wie andere Paare wegen evtl. der Kinder (um dann vor den Kindern weiter zu streiten?).

Meine Eltern haben sich nach 30 Jahren getrennt....und das ist doch kein Weltuntergang = das Leben geht immer irgendwie weiter !!!

Du möchtest einen Rat? Niemand hier sollte sagen, trenne dich...oder nicht. DAS musst du selber entscheiden. Das ist das Leben. SELBER Entscheidungen fällen, die richtig oder falsch sind. Entscheidungen, die auch weh tun. Ich sage immer: Setzt euch an einen Tisch. AUFSCHREIBEN: was ist gut, was ist schlecht...können wir das Schlechte ändern. Man muss mal alles vor Augen sehen. Du hast etwas vor...ich kann dich als Frau verstehen. Aber Frauen wollen/sollen in der heutigen Zeit auch eine bestimmte Rolle spielen, bzw. sie sind jetzt in einer Rolle wo sie alles 'können' müssen. Mutter sein, Haushalt machen oder eben die Aufgaben verteilen, sie wollen/sollen arbeiten...meiner Meinung nach von allen Dingen etwas zu viel. Frauen haben viel zu managen...Studium und Kinder. Wäre jetzt nicht in meinem Sinn. Wie sieht es dann mit dem Lebensunterhalt aus?! Gut, es gibt vieles zu bedenken...alles mal aufschreiben und wenn du am Ende sagst: es geht einfach nicht, dann tut das zwar weh, aber es wird vielleicht der Tag kommen wo du sagst: doch alles richtig gemacht. Die Entscheidung kann dir hier keiner abnehmen.

Ja, ich war auch in so einer Situation.

Uns haben einige Gespräche mit einer Paartherapeutin geholfen. Eine_n Moderato_rin zu haben, ist sehr empfehlenswert, eröffnet neue Überlegungen und der Rahmen bietet die Möglichkeit eines vernünftigen, emotiongedämpften Umgangs miteinander.

Whispering992 
Fragesteller
 10.02.2020, 12:30

Danke, werde mich mal informieren :-)

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Hallo Whispering,

viele Menschen haben Ziele, auch große Ziele - und das ist gut so. Bei zwei Partnern können alle Ziele leicht zu vereinbaren sein - oder auch nicht. Dass Du Mutter werden möchtest, ist biologisch sehr natürlich und gut. Die Fragen, die sich mir stellen, sind ganz praktischer Natur:

  1. Wenn Du "nur" Mutter willst, Hausfrau.... = das ist gut - aber wo brauchst Du dann im Haushalt Hilfe? Was meinst Du mit "dann muß ich mich um alles kümmern"?
  2. Wovon lebt ihr jetzt - wovon wollt ihr leben, wenn Dein Mann studiert und Du Hausfrau sein wirst?

Ich denke, dass eine gesunde Beziehung dazu führt, dass sich beide Partner fortentwickeln. Fortentwicklung ==> technisch, beruflich, sozial, gesundheitlich, im Sport oder in der Verfolgung von Hobbies, in der Weiterbildung etc. etc. Die Betonung liegt auf "beide". In der Realität ist das nicht immer ausgeglichen möglich.

Wenn man auf der Regel besteht "Ich unterstütze Dich bei der Erreichung Deiner Ziele so - wie Du mich unterstützt bei der Erreichung meiner Ziele" , dann ist das eine faire Sache, aber gleicht einem Geschäftsabschluss. Das verurteile ich nicht. Das ist dann eben so. Und dann kann ich verstehen, dass Du im Laufe der Zeit immer mehr zur Hausfrau wurdest, während er studierte. Frage: War das Deine wesentliche Tätigkeit oder hast Du Geld für Euch verdient und den Haushalt geschmissen ... und er hat im Wesentlichen "nur" studiert? Wenn das so ist, dann hat sich ein Ungleichgewicht eingeschlichen mit dem Ergebnis, dass die Fairness langsam verloren ging. Keine Böswilligkeit ... es hat sich irgendwie so ergeben. Das Gleichgewicht der vorgenannten Regel ist ins Ungleichgewicht gekippt, was Dich nachvollziehbar unzufrieden machte.

Eine Liebesbeziehung funktioniert dann gut, wenn es mehr als nur diese vorgenannte Fairnessregel gibt. Weil eben die Situation eintreten kann, dass nicht alle Ziele gleich erreichbar sind, sind Prioritäten zu bilden und dabei kann es passieren, dass das eine oder andere Ziel eben nicht erreichbar ist. Und dann ist Verzicht angesagt.

Was mir völlig schleierhaft ist: Wie will er Verantwortung für eine Familie (Frau + Kind / -er) tragen? Mit "das wird schon irgendwie gehen" wäre ich nicht zufrieden, wenn er außer dem Studieren zu nichts beiträgt, kein ausreichendes Geld nach Hause bringt. Ich denke beim Geldverdienen an 2.000 € mtl. Netto aufwärts.

Whispering992 
Fragesteller
 10.02.2020, 12:56

Hallo, vielen Dank für deinen Beitrag. Mein Freund möchte seinen Master berufsbegleitend machen, sodass das Einkommen nicht wegfällt - ebenso wenig meins, da auch ich meinen Master berufsbegleitend gemacht habe und in Vollzeit tätig bin. Uns fehlt es finanziell gesehen an nichts... gute Rücklagen etc.

Ich möchte auch nicht sofort ein Kind, sondern noch etwas "leben", bevor es dazu kommt. Aber auch das wird mit ihm schwierig, wenn er durch das Studium wieder eingespannt ist. Naja, es ist, wie es ist. Ich werde auf jeden Fall noch einmal mit ihm sprechen.

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Nordlicht979  10.02.2020, 13:10
@Whispering992

Unter Berücksichtigung Deines Kommentares wäre meine Überlegung: Wenn es Euch finanziell so gut geht, dann wäre eine Haushaltshilfe hilfreich, da ihr so beide Zeit für andere Dinge habt. ===> materieller Verzicht (w. Kosten) erforderlich

Man kann auch nicht immer alles haben. Manchmal ist die Bereitschaft auf Verzicht "von etwas" wichtig. Kann er auch mal Pause in seinem Studium machen, damit ihr mal zusammen wegfahren / leben könnt?

Geht doch mal der Frage nach: Welche Erfordernisse sehen wir im Bereich Beziehungspflege? Sind Extra-Bemühungen, z.B. auch zeitweiliger Verzicht auf was-auch-immer nicht erforderlich? Geht Beziehungspflege automatisch? Habt ihr genügend Zeit miteinander?

Wie gut ist die Kommunikation?? Ich lernte: Die Kommunikation ist der Spiegel für die Qualität einer Beziehung.

Aber auch bei Dir habe ich den Eindruck, dass Du Klärungsbedarf für Dich hast. Mir ist nicht klar, was Du eigentlich konkret "für jetzt" oder "für später" möchtest.

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Whispering992 
Fragesteller
 10.02.2020, 20:29
@Nordlicht979

Ja, eine Haushaltshilfe wäre an sich eine nette Idee, möchte mein Freund aber nicht, findet er zu abgehoben - habe ihm das auch mal beiläufig vorgeschlagen, da Freunde von uns das so handhaben. Es ist nicht so, dass wir nicht miteinander reden, das tun wir. Ich habe nur das Gefühl, dass es nicht richtig oder langfristig ankommt und auch darüber haben wir schon gesprochen. Jetzt könnte man natürlich noch die 4 Seiten einer Nachricht betrachten, wie ich es sage, wie es bei ihm ankommt etc. pp.

Ich denke, dass der Punkt Beziehungspflege absolut umgesetzt werden muss - danke fürs ansprechen :-) Vielleicht fehlt uns tatsächlich etwas Abwechslung und Zeit zu zweit, außerhalb des Gewohnten.

Und ja, vielleicht muss ich selbst noch einmal in mich gehen... das stimmt.

Danke für deine Hilfe und Zeit!

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Nordlicht979  10.02.2020, 20:51
@Whispering992

Ich beurteile eine Maßnahme nicht alleine danach, ob sie ungewöhnlich oder völlig neu oder ungewohnt oder abgehoben erscheint. Was bedeutet "abgehoben" schon? Ich beurteile eine Maßnahme danach, ob sie - auf ein konkretes Ziel bezogen - hilft, das Ziel zu erreichen. Wenn sie völlig überflüssig ist, wenn sich Ertrag und Kosten nicht die Waage halten, sehe ich Ablehnung ein. Für eine Beurteilung lautet die Frage: Wie sieht der Ertrag aus und wie wird dieser von beiden bewertet? Und der Ertrag ist doch wohl das Ziel, oder? Die Kosten sind schnell ermittelt - ihr solltet euch um eine Klärung und Bewertung des angestrebten Ertrages kümmern.

Die mögliche Erklärung von ihm: Die Haushaltshilfe ist nicht erforderlich, weil Du alles neben Deinem Beruf machst, ist für mich nicht ausreichend.

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Miteinander über alles offen und ehrlich reden und gemeinsam Kompromisse finden die für beide in Ordnung sind. Geht das nicht, bringt das nichts auf Dauer.