Partner immer auf der anderen Seite?

7 Antworten

Irgendetwas läuft da schon schief; das sehe ich auch so. Wenn meinen Partner irgendetwas ärgert, verletzt oder sonst was, dann steht es mir doch nicht zu, das zu kritisieren. Ich kann zwar sagen, dass ich anderer Meinung bin, aber ich muss doch die Ansichten meines Partners respektieren und wertschätzen.

Irgendwie scheint er vielleicht einen Dauer-Ärger auf dich zu haben, den er häufig hochschießen lässt.

Es geht doch nicht darum, dass ich hohe Ansprüche an meinen Partner habe, sondern dass ich ihm ein respektvolles und mindestens freundliches Gegenüber bin.

Ich werde jetzt mal das Wort "angehirscht" in meinen Wortschatz übernehmen, das ist lustig!

Wie wäre es mit einem Grundsatzgespräch ganz in Ruhe? Sage ihm, wie du dich fühlst. Dass du das Gefühl hast, er würde dich oft kritisieren, wenn du dich über einen Dritten ärgerst. Frage ihn konkret, wie er in diesen Situationen reagiert hätte, und, nein "mir wäre so etwas nicht passiert" ist keine Ausrede, er soll sagen, wie er reagiert hätte, WENN es ihm passiert wäre.

Oft ist die Lösung nicht eine Seite oder die andere Seite, sondern ein Kompromiss oder Ausweg. Also: Nicht die Kinder anschreien, das bringt ja nichts, die haben das vermutlich nicht absichtlich gemacht, sondern Mitgefühl dir gegenüber zeigen. Oft reicht es schon, dass jemand sagt "oh ha, das ist ja fies/ schwierig/ traurig", damit man sich besser fühlt, weil die eigenen Gefühle quasi legitimiert wurden. Vielleicht könnte dein Mann das mal üben.

Vielleicht ist das Problem auch wirklich, dass du glaubst, es würden "Seiten" geben. Dies impliziert eine Schuld der anderen. Es scheint aber oft um Unfälle, Zufälle oder Missverständnisse zu gehen. Wenn die Züchterin sagt, dass du deinen Hund ableinen sollst, so ist das ihre MEINUNG. Da muss man nicht streiten, man kann sagen, danke, ich denke darüber nach (also: lügen. Oder wirklich darüber nachdenken!) und erst mal weitergehen. Man muss sich nicht rechtfertigen. Tut man es, reicht eine kurze Erklärung.

Du hättest deinen Mann z.B. fragen können, was er getan hätte, wenn ihm jemand gesagt hätte, er würde das falsche Schuhwerk tragen, das sei hier unangebracht oder würde körperliche Schäden hervorrufen. Hätte er sofort die Schuhe ausgezogen? Sich sofort zu Hause andere Schuhe bestellt? Oder hätte er gedacht oder gesagt, ich habe nun mal diese Schuhe an und werde sie wegen Ihnen jetzt nicht ausziehen oder wechseln? Das wäre ggf. mit der Hundesituation vergleichbar.

Eine denkbare Erklärung wäre auch, dass deinem Mann diese Situationen selbst unangenehm sind, er überfordert ist, nicht weiß, was er machen soll und deshalb erst mal dich angeht, damit er sich mit den anderen nicht auseinandersetzen muss.

Man kann z.B. fragen: Warum glaubt dein Mann, dass du dich nach einer wildfremden Züchterin richten musst? Heißt das, jeder Experte, der des Weges kommt, kann sein oder euer Verhalten sofort ändern? Und wenn ein Koch zu euch nach Hause käme und sagen würde, ihr müsstet nun sofort teure japanische Messer für mehrere hundert Euro kaufen, würdet ihr das sofort umsetzen? Auch, wenn ihr mit euren Messern zufrieden wäret?

Möglicherweise weiß dein Mann selbst nicht, wie er in solchen Situationen reagieren soll. Das könntest du ihn mal fragen.

Ich hätte z.B. die Kinder nicht barsch angesprochen, aber mich erst mal um meinen Partner gekümmert und abgewartet. Meist sind Kinder in der Situation selbst erschrocken und brauchen nicht noch Belehrungen. Gleiches mit dem Fahrradfahrer. Der muss auf Fußgänger aufpassen, nicht (so sehr) umgekehrt. Schuldzuweisungen bringen selten etwas außer einem schlechten Gewissen und Unsicherheit. Meist entschuldigen sich die Leute von selbst, es sei denn, sie haben erfahren, dass man dann metaphoprisch noch drauf haut.

Kurzum: Vielleicht täte euch eine Paartherapie gut. Oder mal eine moderierte Stunde, in der jeder sagt, was ihn am anderen stört, wie er verschiedene Situationen wahrnimmt und der Therapeut das dann so moderiert, dass ihr den anderen versteht und aufeinander zugehen könnt.

Ein erster Schritt kann sein, zu sagen, wie man sich fühlt. Statt Situationen zu beschreiben, einfach mal sagen (vorher eine Weile überlegen): "Wenn du sagst, die Kinder oder der Radfahrer hätten nichts falsch gemacht, fühle ich mich unsicher, wenn ich mit dir unterwegs bin. Wenn du vor den Nachbarn über meine Arbeitslosigkeit redest, schäme ich mich und traue mich nicht mehr, den Nachbarn unter die Augen zu treten. Wenn du der Züchterin recht gibst, fühle ich mich unsicher als Hundehalterin und habe das Gefühl, jeder könnte mir erzählen, was ich machen soll und dann müsste ich das sofort ändern. Das beschämt mich dann, weil es unterstellt, dass ich nicht alleine mit meinem Hund zurecht komme oder nichts alleine entscheiden darf."

Er soll auch mal sagen, wie er sich in diesen Situationen gefühlt hat und wie er sich gefühlt hätte, wenn er der Betroffene gewesen wäre.

Frage ihn mal, wie er sich fühlen würde, wenn du laut in der Öffentlichkeit irgendein privates Detail von ihm preisgeben würde, etwas, von dem er dir schon mal gesagt hat, dass er sich dafür schämt, sei es eine Verfehlung aus der Kindheit oder irgendetwas Intimes. Und dann sage, dass es dir mit dem Breittreten der Arbeitslosigkeit genauso ginge.

ich denke nicht, dass es darum ging, dass der Mann sie verteidigen sollte. es ging darum, dass er sie nicht noch zusätzlich angreifen oder unter Druck setzen soll. Dass er wenigstens zustimmt wenn sie sich hinterher über die Jungs aufregt. Oder dass er es einfach mal stehen lässt was sie sagt oder tut. unkommentiert. einfach mal schweigen. sie ist ohnehin erregt und verärgert. wenn er sie auch noch wegen der Verärgerung angreift und sie kritisiert, eskaliert es doch nur in ihrem Innern. und irgendwann platzt sie dann. normal. das heißt aber nciht, dass sie sich in der ursprünglichen Situation schon so aufgeregt hat. es eskaliert dann hinterher zwischen ihr und dem Mann. ich kenne das in und auswendig.

mein Mann zeigt dasselbe Verhalten: Immer, wenn ich für mich einstehe, mich also wehre, oder etwas anspreche, egal wie neutral oder freundlich, über DRITTE wohlgemerkt, reagiert er so, als hätte ich IHN persönlich angegriffen. ich will ja gar nichts von ihm, außer, dass er zuhört und auf meiner Seite ist.

sogar wenn ich zuhause davon erzähle, dass ich mich irgendwie durchgesetzt und Recht bekommen habe, was ja eigentlich ein Erfolg ist und toll für Menschen, die dazu neigen,. sich unterzuordnen, eigentlich erwarten wir dann von anderen, dass sie sich für uns freuen. toll gemacht,. dem hast es aber gegeben! so was. so reagieren auch Freundinnen - gibt er mir unrecht.

mein Mann macht mir diesen Erfolg kaputt, indem er meine Gefühle für überzogen befindet und meine Reaktion als übertrieben und peinlich betitelt und mich beschimpft, wenn ich darauf beharre, im Recht gewesen zu sein. er bestraft mich mit Liebesentzug und zeigt sich Beleidigt für meinen empfundenen Stress. maßregelt, belehrt und beschimpft mich. wohlgemerkt, ich neige nicht dazu, Fremde anzuschreien, oder unangepasst zu reagieren. es sind MEINE Gefühle, die er abwehrt.

was soll das denn?!

es geht um Echo. Anerkennung. nicht im Sinne von Lob, sondern Empathie. Es ist doch nicht zu viel verlangt, vom Partner Empathie zu wollen. wie soll ich mich sicher und geliebt fühlen, wenn er MIR gegenüber nicht einmal Mitgefühl zeigen kann?! (und NUR mit gegenüber nicht, mit den anderen zeigt es sich ja stets solidarisch)

Es geht der Fragenden nicht darum, dass sie Verantwortung an ihren Mann abgeben will, sondern dass sie das Gefühl hat, ich werde von ihm weder verstanden noch respektiert. einfach nur, indem er mir ein einziges mal zustimmt. es fehlt einfach an Echo.

Paartherapie. schön und gut. meiner hat sich in den Wochen vor und nach der Sitzung so liebevoll und zugewandt und entspannt verhalten dass ich überhaupt nicht mehr wusste, warum es mir so schlecht gegangen ist dass ich eine Therapie brauchte. worüber ich mich all die Jahre aufgeregt hatte.

damit hat er nur verhindert, dass er sich wirklich mit meine Gefühlen die er in mir auslöst, befassen muss. die Therapeutin hat mir bescheinigt dass sie selten ein so verliebtes Paar gesehen hätte, dass nach 20 Jahren noch so liebevoll und zugewandt sei. alles Theater. es hat nichts gebracht, außer dass er auch noch von einer Therapeutin gehört hat, wie toll er ist und dass ich anscheinend total übertreibe.

und ich hatte tatsächlich geglaubt, es sei eine Veränderung eingetreten. die hielt aber nur wenige Monate an. es dreht sich im Kreis. Also ich denke, den Mann wirst du nicht ändern können. Aber wenn er dich liebt - bei meinem Mann gehe ich davon aus, weil wir in nervtötender Regelmäßigkeit klärende Gespräche führen und er sich dann bemüht. Aber es sind halt Muster aus der Kindheit. Nicht nur seine Muster, sondern auch deine Muster. Wahrscheinlich wurdest Du - wie ich - in der Kindheit sehr unterdrückt. Dann lass dir gesagt sein: Trennung ist KEINE LÖSUNG!!! Denk nur an die vielen Frauen, die immer wieder mit Drogen oder Alkoholsüchtigen Männern zusammen kommen. Oder die physische Gewalt erleben und das mit jedem Partner, den sie sich ins Haus holen, solange sie ihre Kindheit nicht aufgearbeitet haben. Beim Nächsten Kerl stehst du ruckzuck wieder an derselben Stelle. Weil Du Dir aussuchst, was Du von Klein auf kennst. Das Menschliche Gehirn ist nicht auf der Suche nach neuen Erfahrungen, es ist bequem, am liebsten auf Autopilot. Du bist unbewusst immer auf der Suche nach dem, was Du schon kennst. Deine Aufgabe besteht nicht in dem unfruchtbaren Bemühen, DEN richtigen Partner zu finden. Den hast Du schon! Sonst wären es keine 12 Jahre!!! Deine Aufgabe besteht darin, mit dem aktuellen Partner zu wachsen und Dich diesem Problem zu stellen. Suche so schnell wie möglich ein klärendes Gespräch. Aber erwarte nicht, dass es das letzte klärende Gespräch sein wird. Leider.

Ich sehe hier mehrere Probleme.

Zum einen bist Du eine erwachsene Frau, die sich wehren kann, wenn etwas schief läuft. Statt darauf zu warten, daß Dein Mann Dinge in Deinem Sinne regelt, kannst Du für Dich selbst sprechen.

Dein Mann verhält sich passiv-aggressiv, statt Dich zu unterstützen. Er ist konfliktscheu und fühlt sich von persönlich angegriffen, wenn Du ihn kritisierst.

Gleichzeitig betrachtet er Dich als Erweiterung seiner Persönlichkeit, deshalb versteht er auch nicht, wenn Du persönliche Informationen nicht öffentlich machen willst.

Bevor Ihr beide geheiratet habt, wart Ihr 12 Jahre ein Paar. Hat er sich in dieser Zeit zugewandter Dir gegenüber verhalten oder war er schon vorher so und Du hast gehofft, daß mit der Heirat alles besser wird?

Bevor sich die Fronten verhärten, könnt Ihr zusammen ein Kommunikationsseminar für Paare besuchen. Um den jeweils anderen besser verstehen zu können.

Giwalato

Geht mir mit meiner Frau auch so dass wir unterschiedliche Meinungen haben

Und auch meine Frau lässt sich von anderen nicht sagen wie sie mit dem Hund umgehen soll.

Von daher macht Hundeschule keinen Sinn.

Und auch meine Meinung zu der Hundeerziehung ist in ihren Augen immer falsch.

Und es gibt viele weitere Dinge wo das so ist und sie schnell auf 💯 ist.

Mittlerweile wechsele ich schnell das Thema wenn ich merke dass Wind aufzieht.

Und ich sehe auch oft das sie sich in Dingen verrennt und vollkommen falsch liegt.

Doch man kann im Leben niemand ändern und das muss man auch nicht.

Man kann sich selbst ändern und das beste draus machen.

Es wird zwischen Mann und Frau immer Uneinigkeit geben weil es ziemlich unmöglich ist zwei Menschen in der gleichen Situation zu gleichen Ergebnis zu kommen


mariannelund  18.10.2021, 12:58

Das wird sich in den Ehejahren auch nicht ändern, das kann ich aus Erfahrung sagen.

In guten wie in schlechten Tagen heißt es.

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Esther449  12.01.2024, 17:07

aber man muss nicht jedes mal, wenn man persönlich anders reagieren würde, den Partner dafür kritisieren, dass er einen eigenen Weg nimmt und eine andere Reaktion als richtig empfindet. das ist respektlos

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