Wieso hatte die NSDAP früher den höchsten Anteil vom höheren Bürgertum und am wenigstens die von Arbeiterwohngebieten?

6 Antworten

Die Wähler der NSDAP kamen selten aus der Arbeiterschicht und dem gehobenen Bürgertum. Das waren meist Kleinbürger. Leute, die damals schon durch aufsteigende Arbeiter gefährdet waren. Und die vor allem die Bildungsanforderungen des Bürgertums auch nicht erfüllen könnten.

Es waren vor allem die Abgehängten aus der Provinz, ähnliche Leute sind ja auch heute viel am rechtsextremen Rand unterwegs.

Schau mal HIER (ab S. 51):

Eine der wichtigsten Gruppen, um deren Integration in die „Volksgemeinschaft“ sich die Regimeführung sehr bemühte, war die Arbeiterschaft, von der sie wusste, dass sie dem Nationalsozialismus zu einem großen Teil durchaus noch distanziert gegenüberstand. Bei den Betriebsratswahlen im März und April 1933 hatten die Vertreter der Freien Gewerkschaften noch fast drei Viertel der Stimmen erhalten, wohingegen die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) trotz Machtergreifung nur auf gut elf Prozent der Stimmen kam. Die Hitler-Regierung reagierte auf das für sie schlechte Ergebnis mit einer Aussetzung weiterer Wahlen und einem Gesetz Anfang April, mit dem Betriebsräte, die „in staats- und wirtschaftsfeindlichem Sinne eingestellt“ seien, abgelöst und neue „ernannt“ werden konnten. Um nach der Zerschlagung der Gewerkschaften kein Machtvakuum in den Betrieben entstehen zu lassen und die organisierte Arbeitnehmerschaft aufzufangen, wurde gleich im Mai 1933 die Deutsche Arbeitsfront (DAF) unter Robert Ley gegründet, die die Millionen Gewerkschaftsmitglieder übernahm und zugleich das Vermögen der Gewerkschaften raubte...

Entscheidend war, dass die Nazis insbesondere (!) von Protestanten gewählt wurde (siehe Karte am Ende des Artikels, der ursprünglich bei den Piusbrüdern erschienen ist).

Die NSDAP hatte kaum Erfolg bei den Arbeitern - die Arbeiterschaft wählte überwiegend die SPD und die kommunistischen Parteien - das war eine feste Wählerschaft, die sich sozusagen über die Generationen vererbte - man war "links sozialisiert".

  • Es stimmten überwiegend protestantische nationalkonservative und liberale Mittel- und auch, teilweise, Oberschichtwähler für die NSDAP.

Das lag u.a. daran, daß es keine nennenswerte starke Partei gab, die sich diesen Wählern gewidmet hat; zudem geriet die DNVP immer mehr ins Hintertreffen gegenüber der NSDAP.

Die Arbeiter hatten die linken Parteien, die Katholiken das Zentrum.

Das kann man in einem Satz wohl kaum beantworten. Grob liegt es aber wohl an der Finanzkrise, Hyperinflation, der Existenz der KPD und Versailles.

https://youtu.be/Ydx72tT552k

Dda die Nazis auch auf innovative Technik setzten, zog es auch unter den Ingenieuren viele zur NSDAP.