Notrufnummern im Ausland?

2 Antworten

doch auf irgendeiner Seite habe ich mal gelesen, dass wenn man z.B. in einem anderen EU-Land ist man immer auch mit einer deutschen Zentrale verbunden werden kann (andere Notrufnummer).

Dergleichen wäre mir nicht bekannt. Mag sein, dass es in Touristenhochburgen so etwas gibt, der Regelfall ist das aber nicht. Über die 112 wirst in der EU und in vielen anderen Ländern mit einer Notrufzentrale verbunden. Welche das ist, ist landesabhängig. Hier in Deutschland landest du bei der gemeinsamen Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst, in anderen Ländern teilweise bei der Polizei.

Gibt es sowas auch in den USA? Also dass man dort mit einer deutschen Notrufstelle extra für Touristen verbunden werden kann?

Wäre mir nicht bekannt. Über die 911 landest du in einem einheitlichen Callcenter, gesprochen wird dort Englisch. Weitere Sprachen kommen auf den Ort und den jeweiligen Mitarbeiter an. Deutsch dürfte aber die Ausnahme sein.

Hier in Deutschland hast du jedenfalls ein Problem, wenn du weder Deutsch noch Englisch sprichst. Wenn in der Notrufzentrale niemand ist, der dich versteht, kann man dir nicht helfen.

Ruenbezahl  22.10.2023, 10:05

Der letzte Abschnitt stimmt nicht. Notrufzentralen in Deutschland sind immer bemüht, anderssprachigen Menschen zu helfen. Sie wenden sich entweder an Dolmetscher, die zur Mitarbeit bereit sind, oder an Notrufzentralen in anderen Ländern, die vermitteln können. abgewiesen wird niemand.

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Answer1234567  22.10.2023, 15:03
@Ruenbezahl

Gut, das war etwas pauschal und flapsig formuliert. Ich habe aber selbst in einer Doku vor einer Weile einen Fall gesehen, in dem man letztlich aufgegeben hat, weil nicht herauszubekommen war, was die Dame am anderen Ende der Leitung wollte.

Dolmetscher müssen erreichbar sein, eine einheitliche Bereitschaft für die Notrufzentralen wäre mir nicht bekannt. Zumal man auch erst mal herausbekommen muss, welche Sprache der Anrufer überhaupt spricht. Und letztlich kann sich die Notrufzentrale nicht eine halbe Stunde -oder mehr- damit beschäftigen, einen Dolmetscher zu suchen, um am Ende herausbekommen, dass der Anrufer sich den kleinen Zeh gestoßen hat (ein reelles Anrufszenario bei der 112). Am Ende ist das immer eine Einzelfallabwägung: Scheint der Fall so dramatisch, dass man den Aufwand betreibt - und damit dutzende andere Notrufe warten lässt, bei denen es u. U. um Leben und Tod geht -, oder muss man letztlich sagen: Wir haben alles getan, was wir konnten - wenn nicht zu ermitteln ist, was das Problem ist, können wir nichts weiter tun.

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doch auf irgendeiner Seite habe ich mal gelesen, dass wenn man z.B. in einem anderen EU-Land ist man immer auch mit einer deutschen Zentrale verbunden werden kann (andere Notrufnummer).

Jein. Die Leitstellen sind immer regional und je nach Land auch unterschiedlich organisiert. Und es gelten auch die jeweils landestypischen Notrufnummern.

Allerdings gibt es in Europa mittlerweile den sogenannten "Euro-Notruf", die 112. Das bedeutet, dass man in allen EU-Ländern (und auch vielen anderen Ländern der Welt) die 112 wählen kann und dann auf die jeweils in dem Land geltende Notrufnummer umgeleitet wird.

Die Leitstellen sollen dabei in der Lage sein, Notrufe in verschiedenen Sprachen bearbeiten zu können. Das ist in der Regel neben der eigenen Landessprache mindestens Englisch, häufig aber auch noch andere Sprachen. Als deutscher im Ausland wird man bei einem Notruf also nicht mit einer deutschen Leitstelle verbunden. Wenn man Glück hat, dann sitzt dort in der Leitstelle aber jemand, der deutsch kann... und wenn nicht und es auch keine andere gemeinsame Sprache gibt, dann gibt es (je nach Land und Personal) häufig aber die Möglichkeit, das Gespräch zu einer anderen Leitstelle weiterzuleiten, die einen entsprechenden Mitarbeiter mit Sprachkenntnissen hat.