Niederstamm, Hochstamm Obstbäume wie wird die Grösse beeinflusst?

5 Antworten

Hallo,

das mit den Säulenobst- Zweigen würde sicher nicht funktionieren: zwar werden da schon am liebsten besonders schwach wachsende Sorten verwendet, aber viel wichtiger für das Wachstum des Baumes ist die Unterlage.

Nur auf speziellen, schwach wachsenden Unterlagen wird ein Baum dauerhaft klein bleiben bzw durch Schnitt klein zu halten sein. Solche Unterlagen werden zur Erzeugung der Zwergbäume verwendet wie sie im Erwerbsobstbau üblich sind, und nur wegen ihnen gibt es 'Boskoop' - Plantagen aus kaum zwei Meter hohen Schlanken Spindeln, obwohl 'Boskoop' eine sehr stark wachsende Sorte ist, ich kenne auf Streuobstwiesen riesengroße Exemplare.

Für Hoch- und Halbstämme werden dagegen generell stark wachsende Unterlagen verwendet, meist Sämlinge aus der Kreuzung bestimmter Apfelsorten. (NB: mit Vererbung hat das Wachstum von veredelten Bäumen nichts zu tun, Unterlage und Edelsorte beeinflussen sich ja genetisch nicht hegenseitig. Solche stark wachsenden Sämlinge könnte ich auch von Bäumen der entsprechenden Sorten gewinnen, die selbst auf einer schwachwachsenden Unterlage stehen!) Auf Sämlingsuntelage kenne ich auch ziemlich stattliche Exemlare von Sorten, die als schwächer wachsend gelten wie 'Ontario' Der Unterschied zwischen Hoch- und Halbstämmen liegt einfach in der Erziehung: man belässt beim Halbstamm bereits bei geringerer Höhe Äste, aus denen sich die Krone aufbauen darf. Beim Hochstamm hätte man dieselben Äste noch entfernt und erst welche aus der nächsten Etage genutzt. Aber auch Halbstämme können zu sehr großen Bäumen heranwachsen, die Krone setzt nur tiefer an.

Der neue Austrieb deines gefällten Baumes wird ja vermutlich von der Unterlage und nicht von der Edelsorte stammen. Jedenfalls, wenn er anscheinend recht schnell eine ziemliche Höhe erreicht hat, dann wird es etwas starkwachsendes sein. Du wirst darauf keine veredelte Sorte zu einem Zwergbaum bändigen können. Wenn da an der Stelle nur ein kleiner Baum geht, dann wäre es besser, etwas auf schwachwachsenden Unterlagen neu zu pflanzen.

Du kannst die Grösse durch einen entsprechenden Schnitt wesentlich beeinflussen.

Anleitungen dazu fondest Du auf Yoiu Tube genügend!

Es ist eigentlich schon alles (richtig) gesagt. Ergänzen möchte ich noch dies:

Der Baum treibt natürlich jetzt stark, weil er noch die komplette Wurzel hat. Wenn es früher ein kleinerer , nicht schnell wachsender Baum war, wird das auch nach einer Veredelung so bleiben und umgekehrt, die Unterlage bleibt ja..

Es kann tatsächlich sein, dass ein Befruchter gefehlt hat. Pflanze doch mal einen kleinen Wild- oder Zierapfel in die Nähe. Damit kannst Du auch ein Jahr warten, bis die Veredelung erfolgreich war; der Zierapfel blüht nämlich schneller.

Ich würde schon mal einen kleinen Baum im Topf kaufen und in Reserve halten. Gartencenter bieten sowas für kleine Gärten und Balkons an. Dann verlierst du keine Zeit, wenn alles schief geht. Den Topfbaum kann man immer noch verschenken oder in irgend eine Ecke stellen. In den Garten gepflanzt wird er deutlich größer als im Topf. Da kann man dann auch mit Pferdemist usw. nachhelfen.

Die Wurzel ist der Größenmacher.

Wenn sich die Wurzelzellen schnell teilen, wird schneller Masse erzeugt, wodurch auch das, was auf derWurzel steht, schnell wächst.

Wenn man einen Baum klein halten will, pfropft man ein Edelreis davon auf eine Wurzel, die sich langsam weiterentwickelt.

Ein Ast von einem Säulenobstbaum auf einer starken Wurzel (Unterlage) macht wieder einen großen Baum.

Der alte Apfelbaum hat wahrscheinlich deswegen nie Früchte getragen, weil keine passende Befruchtersorte in der Nähe stand.

Säulenobst sind speziell so gezüchtete Sorten. Dazu gehören zb Red Spring oder Moonlight.
Ein Boskoop oder einen Gala gibts nicht als Säule, denn dafür sind sie nicht gezüchtet. Säulen werden aber wenn dann Okuliert und nicht Kopuliert, die haben keinen wirklichen Stamm.

Niederstämme und Halbstämme werden meist auf der gleichen Unterlage veredelt, ein Hochstamm auf einer anderen Unterlage (da eigentlich immer die Wildform, zb Malus communis).
die genaue grösse wird durch einen speziellen Schnitt gemacht. Niederstamm Kronenansatz 60-70cm, Halbstamm 110-120cm, Hochstamm 170-180cm

Was hattest du vorher? Einen Niederstamm, Halbstamm oder Hochstamm.
Manche verwenden auch Malus communis für Halbstämme

Woher ich das weiß:Berufserfahrung