Nicht zur Beerdigung der Eltern gehen?
Die Mutter meiner besten Freundin ist gestorben. Die beiden hatten ein sehr enges und liebevolles Verhältnis. Ich weiß, dass sie mit dem Tod ihrer Mutter nicht klarkommt.
Nun ist es so, dass sie nicht auf die Beerdigung gehen wird. Sie meint, dass sie einfach nicht kann, dass sie sich danach umbringen würde, wenn sie da hingehen würde.
Ich kann es nachvollziehen, aber einige sind darüber ernsthaft "bestürzt" und machen ihr Vorwürfe, was ich unmöglich finde.
Mittlerweile ist sie in einer noch größeren Krise als vorher. Sie ist nur noch am Weinen.
Wie seht ihr das? Ist das "in Ordnung" wenn man nicht zur Beerdigung der Mutter kommt, weil man das einfach nicht ertragen würde?
22 Antworten
Ich denke, dass es vollkommen in Ordnung ist. In so einem Fall muss man tun, was einem selbst am besten tut.
Ich glaube die Leute vergessen da, dass es um ein Mädchen geht, dass mit dem Tod ihrer Mutter klarkommen muss, nicht um irgendein gesellschaftliches Ereignis oder ansehen.
Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, dass man es sehr bereuen kann, wenn man zu gewissen Beerdigungen nicht geht. Für mich persönlich hat es sich angefühlt, als würde ich nicht ordentlich Abschied nehmen. Als würde ich den Menschen die letzte Ehre verwehren.
Aber wie gesagt: Wenn deine Freundin das Gefühl hat, dass sie das nicht schafft, dann soll sie es nicht machen. Gesellschaftliche Riten sind das letzte, zu denen man sie im Moment zwingen sollte.
Hallo,
Vlt. kannst du ihr sagen, das sie bei der Trauerfeier vor der Kapelle warten kann? Dann hat sie die emotionale Musik nicht, keine salbenden Reden usw.
Anschließend der gemeinsame Gang zum Grab, und wenn sie am Grab stand und sich verabschiedet hat, dann gehst du mir ihr einfach zur Seite oder eben ein ganzes Stück weg.
Der Redner kann dies auch begründen, so das nicht noch jemand hinter läuft.
Das empfehle ich meinen Angehörigen, wenn sie mit genau dieser Frage zu mir kommen.
Vlt. eines noch.....jeder hat Angst vor diesem Tag, vor diesem Moment.....ich kenne aber niemanden, der hinterher nicht froh war, doch diesen Schritt gegangen zu sein.
Als kleine Unterstützung kannst du ihr die Rescue-Bonbons (Bachblüten) anbieten, die helfen auch um ein bißchen ruhiger zu werden. Und eine kleine Flasche Wasser ist auch immer gut....
Alles Gute für euch!
Jeder hat seine eigene Art zu trauern und das sollte man auch respektieren.
Das Wort "Trauerfeiern" ist sowieso ein Paradoxon in sich..
Ich kann es vollkommen nachvollziehen - der Tod der eigenen Eltern ist fast unerträglich. An dieser Stelle ist es nunmal so, dass sie noch nicht soweit ist, dass sie voll mit dieser Sache konfrontiert werden kann. Sie wird ihre Zeit brauchen und wenn sie sie bekommt, kann sie noch immer das Grab besuchen wenn sie die Kraft gefunden hat. Ich denke, ihre Eltern würden dass doch sicher verstehen.
Noch Alles Gute :)
Zuerst einmal... mein herzliches Beileid.
Beerdigungen dienen zum Abschied nehmen... wenn sie dort nicht erscheint, kann es sein, dass sie sich das ein Leben lang vorwirft. Zumal auch der Kontakt zur restlichen trauernden Familie in dieser Zeit unglaublich wichtig ist... sie wird sonst Hemmungen haben sich ihr zu nähern, falls sie dort nicht erscheint und sich wahrscheinlich von denen abkapseln. Dies würde folglich alles noch unerträglicher machen.
ich persönlich fände es nicht in Ordnung, wenn sie der Beerdigung fernbleibt. Sie braucht den Trost, den man in diesem Fall (so finde ich) nur auf einer Beerdigung findet... sonst wird sie selbst nicht zur Ruhe kommen.