Nach Herkunft fragen?
Liebe Communit_Innen,
ich wüsste gerne von euch, ob ihr einen Lifehack habt, wie ich höflich und ohne zu triggern einen Deutsch*In mit Migrationshintergrund fragen kann, woher er oder sie bzw die Eltern kommen.
Ich Interesse mich sehr für andere Kulturen und möchte gerne eine Möglichkeit haben, danach zu fragen, ohne der Cancel-Culture zum Opfer zu fallen. Das Studium des Knigges war diesbezüglich nicht sehr ergiebig.
4 Antworten
"Du scheinst hier nicht herzugehören,. also wo gehörst Du eigentlich hin?" -
ist die Frage, die hypersensible Leute mit Migrationshintergrund raushören.
Ist halt schwierig, wenn man eine Frage stellt, die die Leute gefühlt schon 1000 mal im Jahr beantworten müssen. Leider ist nicht jeder so selbstkontrolliert, sich jedes mal zu sagen, dass die Frage ja nett gemeint sein kann.
Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn sich Leute untereinander in Fremdsprache unterhalten, zu fragen, was das für eine Sprache sei.
Ich vermeide solche Fragen auch, weil ich den Eindruck vermeiden will, dass mir nichts anderes zu einem Menschen einfällt, als der Ursprung seiner Vorfahren. Aber wenn jemand mir etwas aus dem Lande der Vorfahren erzählt, höre ich gern zu. Meist kommt man im Laufe des Gespräches von selbst zu diesem Thema, wenn sich derjenige überhaupt mit seinem Ursprungsland verbunden fühlt.
Es sollte halt keine der ersten Fragen sein, weil die Menschen dich da noch nicht einschätzen können. Wenn sie es von sich aus sagen, schön, dann ist deine Neugier ja gestillt. Wenn du zu neugierig bist, kannst es ja in ein Kompliment verpacken:
"Deine Haut hat so einen schönen Farbton, hast du den von deinen Eltern geerbt? Wo kommt das her? (also auch die Chance offen lassen das auch die Eltern schon ewig hier sind."
Man kann diese Neugier aber auch ewig aussitzen, weil es eben nur Neugier ist, und nicht extrem wichtig. Früher oder später wenn man sich viel besser kennt, kommt das von alleine.
Ich würde warten, bis das Gespräch von selbst darauf kommt.
Ich wüsste auch keinen Lifehack, der in allen Situationen passt. ;)
Kommt darauf an.
Bei manchen Leuten und in manchen Gesprächen geht das ohne Probleme. Andere möchten von ihrem Herkunftsursprung nichts wissen und reagieren angefressen.
Aber das merkst du ja im Gespräch mit denen recht schnell.
Was ist ein Communit ? So was ähnliches wie ein Kund ?
Wir sind eigentlich alles nur Gäste*Innen auf einem Planet_In der Erde.
Wobei ich aber beleidigt bin:
es könnte auch ein ERD sein, warum heißt das die Erde, die Erde könnte männlich sein und fordere, den Planeten als ERD*E umzubenennen 👾
ERD*E ist toll. Ich schick das an die Duden Redaktion.
Ich habe einen leichten Dialekt in meiner Sprache. Wenn ich irgendwo weit weg von zu Hause bin und die Leute mich fragen, wo ich herkommen, sage ich direkt, daß ich Hessin bin. Ich erzähl dann auch immer irgendetwas über meinen Heimatort.
Allerdings verstehe ich nicht, warum es scheinbar ein gesellschaftliches Tabu ist, im Verlauf eines Gesprächs mal nachzufragen, woher denn die Eltern kommen und vielleicht wie das Essen da ist oder das Land. Auch möchte meinem Gesprächspartner ja nichts böses.