Nach besonderem Aufbauseminar auch noch eine MPU, EU-Führerschein?

2 Antworten

Meine Frage ist ob ich nach absolvieren des Aufbauseminars auch noch eine MPU machen muss?

Wenn das der Erstverstoß war, erfolgt ziemlich sicher keine MPU. Beim nächsten Verstoß könnte das anders aussehen.

Im Bescheid zum Aufbauseminar steht, ich würde sie erst verlieren, insofern ich dieses nicht absolviere.

Richtig, so steht es in § 2a Abs. 3 StVG.

ich habe eine legale Substanz konsumiert und habe das Auto erst am Tag darauf geführt.

Naja, das Entscheidende ist nunmal, dass die Zeit zwischen Konsum und Autofahren nicht gereicht hat, um den Rauschzustand in einen legalen Bereich zu reduzieren. Ist bei Alkohol ja nichts anderes. Die Bevölkerung vor den Gefahren durch berauschte Verkehrsteilnehmer zu schützen emfinde ich jetzt nicht als Schikane.

Insofern eine MPU auf mich zu kommen würde, ziehe ich in betracht meinen Führerschein im EU-Ausland erneut zu machen, da ich sowieso überlege im Ausland zu studieren. Wäre das möglich?

Wie erwähnt glaube ich nicht, dass eine MPU kommt. Selbst wenn, dann besteht ja auch die Möglichkeit, dass du sie bestehst und deine Fahrerlaubnis behältst.

Eine neue Fahrerlaubnis im EU-Ausland zu erwerben ist grundsätzlich möglich. Grundvoraussetzug ist, dass du dort deinen Wohnsitz hast, also an mindestens 185 Tagen im Jahr dort wohnst.


Ehhhhmnee 
Beitragsersteller
 04.05.2025, 17:19

Danke für deine Einschätzung.

Ist bei Alkohol ja nichts anderes

Ja, aber hier sind die Abbauzeiten deutlich geringer. Bei THC sind sie sehr unterschiedlich und deutlich länger. Vorallem ist der Wert von 3,5ng sehr konservativ und spiegelt nicht die Fahrtüchtigkeit wieder.

Ich empfinde es als Schikane, wenn zusätzlich eine MPU angeordnet wird, da ich keine Straftat begangen habe und nie die Absicht hatte berauscht zu fahren, außerdem war ich völlig fahrtüchtig. Für mich ist das Problem nicht die MPU, sondern die damit verbundenen Kosten und der Zeitaufwand, wenn ich eine 12 monatige Abstienenz vorlegen müsste, heißt das 12 Monate kein Führerschein. Außerdem sind die kosten immens, alleine für das Bußgeld musste ich über 800€ zahlen und das Aufbauseminar kommt mit 500€ nochmal hinzu. Eine MPU mit Vorbereitung würde die Kosten auf insgesamt mind. 2000€ bringen.

Dagegen sind Strafen fürs Rasen oder andere Verstöße ein Witz.

"...Schikane, ich habe eine legale Substanz konsumiert und habe das Auto erst am Tag darauf geführt."

Alkohol ist auch legal. Trotzdem darfst du nicht mit Restalkohol >0,5‰ fahren. Und 9ng THC dürfte ähnlich wirken. Die Grenze ist halt bei 3,5ng. Worüber beschwerst du dich also?


Ehhhhmnee 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 18:26

Ich finde es ist Schikane, wenn ich eine MPU erhalte, da ich dann ins. Kosten von über 2000€ habe, vorausgesetzt ich schaffe sie beim ersten Versuch.

Ich finde die Folgen und Kosten für meinen Fehler sind nicht verhältnismäßig.

Klar bei 3,5ng ist eben die Grenze, aber 3 Tage nach dem Alkoholkonsum habe ich keine 0,5 Promille mehr, 3,5ng THC durchaus schon. Der Vergleich mit Alkohol macht wenig Sinn, da die Abbauzeiten völlig unterschiedlich sind.
Mal davon abgesehen, dass im Urintest THC bis zu 2 Wochen positiv ausschlägt, was mich in einer Kontrolle erstmal zum Beschuldigten macht und ich dann erst den Bluttest abwarten muss.

Zudem habe ich die 3,5ng Grenze ja um fast das 3-Fache überschritten. Und 9ng THC wirken keines Falls wie 1,5 Promille.

Über das Aufbauseminar beschwere ich mich nicht, aber es geht eher um die mögliche MPU.

Ich denke die Gesetzeslage macht für eine nun legale Substanz keinen Sinn, dabei haben ja sogar viele Experten eine Grenze von 10ng gefordert.

ToxicWaste  06.05.2025, 09:22
@Ehhhhmnee

Legal zu besitzen (der Konsum war noch nie illegal) bedeutet trotzdem nicht, damit fahren zu dürfen. Du wusstest, das THC tückisch im Abbau ist und hast dies ignoriert. Jetzt komm halt damit klar, dass dich dein Konsum gef**** hat.
Drogen und Straßenverkehr passen einfach nicht zusammen. Du musst nun beweisen, dass du das in Zukunft trennen kannst.

Ehhhhmnee 
Beitragsersteller
 06.05.2025, 12:03
@ToxicWaste
Du musst nun beweisen, dass du das in Zukunft trennen kannst.

Habe ich ja, weil ich nicht berauscht gefahren bin!

Wem soll ich das beweisen, denen die sich jeden Tag ein Bier reinstellen?

Jetzt komm halt damit klar, dass ich dein Konsum gef**** hat.

Die Gesetzeslage ist hier einfach unfair gestaltet, leute die am Wochenende mal ein Joint rauchen müssen die ganze Woche Angst haben ihren Schein zu verlieren. Findest du das fair?

ToxicWaste  06.05.2025, 22:25
@Ehhhhmnee

"Habe ich ja, weil ich nicht berauscht gefahren bin!"
Mit fast 10ng? Nur weil du dich fit fühlst, heißt das noch lange nicht, das alle deine Reflexe und Reaktionen 100% sind.

"Wem soll ich das beweisen, denen die sich jeden Tag ein Bier reinstellen?"

Jeden Tag ein Bier ist fürs Auto fahren ok, wenn mann erst fährt und dann trinkt. Das ist halt der Unterschied zu Cannabis.

"Die Gesetzeslage ist hier einfach unfair gestaltet,"

Nein, du musst dich einfach entscheiden. Kiffen oder fahren. Dein Wunsch nach Rausch steht nicht über der Unversehrtheit anderer Verkehrsteilnehmer.

Ehhhhmnee 
Beitragsersteller
 07.05.2025, 05:56
@ToxicWaste
Mit fast 10ng?

Ja, viele Experten haben diesen Wert als Grenzwert empfohlen, so ist es beispielsweise auch in Canada.

Nein, du musst dich einfach entscheiden.

Ich denke man sollte jeden Menschen die Freiheit bieten, ob er ein Feierabendbier oder Joint konsumieren möchte.

Dein Wunsch nach Rausch

Der ist sehr gering, da ich sehr selten konsumiert habe und inzwischen gar nicht mehr.

…steht nicht über der Unversehrtheit anderer.

Gibt es in Canada jetzt vermehrt Unfälle auf Grund von der 10ng Grenze? Nein.

Job bedingt und privat habe ich in einem halben Jahr mit Führerschein 10-15.000km mit dem Auto zurückgelegt. Ich bin nie auffällig geworden, kein Blitzer, gar nichts. Ich denke da gibt es andere Kanditaten, denen die Unversehrtheit anderer Verkehrsteilnehmer deutlich unwichtiger sind.

Naja, so ist es jetzt. Hier haben wir eben eine Meinungsverschiedenheit.

Netzwerg07  07.05.2025, 11:29
@Ehhhhmnee

Anscheinend schon:

Analyses of data suggest that legalization of recreational cannabis in United States jurisdictions may be associated with a small but significant increase in fatal motor vehicle collisions and fatalities, which, if extrapolated to the Canadian context, could result in as many as 308 additional driving fatalities annually.

https://www.cmaj.ca/content/193/14/E481

Ehhhhmnee 
Beitragsersteller
 07.05.2025, 12:52
@Netzwerg07

Danke für deine Ergänzung, ich habe mir den Beitrag einmal durchgelesen.

Es geht viel mehr darum, wie die Legalisierung allgemein den Straßenverkehr beeinflusst. Es wird beschrieben, dass Personen durch die Legaliserung leichtfertiger mit der Trennung von Konsum und Autofahren umgehen.

Es wird leider nicht beschrieben, inwiefern die Unfälle mit dem Grenzwert zusammenhängen und wie viele Unfälle jetzt durch Personen mit <10ng verursacht wurden.

Daher ist die Lage noch unklar und es kann nicht die Aussage getätigt werden, dass der 10ng Wert drastische Folgen hatte. Er ist damit auch gut mit der 0,5 Promille Grenze vergleichbar, hier gilt auch, dass sich ab 0,3 Promille bereits die Unfallwahrscheinlichkeit erhöht.