Muss Shakespeares Drama "Romeo und Julia" tragisch Enden oder ist ein happy end vorstellbar?
Habe die Geschichte letztens gelesen und habe mich gefragt ob es noch ein happy end hätte geben können. Was sind eure Meinungen? Würde mich mal interessieren.
3 Antworten
Die beiden Liebenden hatten ja keine Chance in der zerstrittenen Welt ihrer Familien. Wäre Julia nicht gestorben, hätten ihre Eltern sie sofort in ein Kloster gesteckt. Romeos Eltern hätten ihn auf eine jahrelange Reise geschickt. An eine glückliche Beziehung wäre nicht zu denken gewesen. Erst der Tod der Beiden bringt ja die Alten zur Vernunft. Es musste also tragisch für die Kinder enden, damit die Familien in Zukunft Frieden halten konnten.
Da missverstehst du offenbar die Zeit. Amerika war noch kaum entdeckt, dreizehnjährige Mädchen flohen nicht ins Ausland und Romeo hatte keinen Beruf, den man in Südamerika hätte gebrauchen können. Er war schließlich nur Sohn und reicher Erbe. Außerdem wollte Shakespeare ja keine Komödie schreiben.
Eine moderne Interpretation ist auch die von Ephraim Kishon "Es war die Lerche". Kishon malt sich aus, wie es geworden wäre, wenn die beiden eine Ehe geführt hätten. Wenn du Lust hast, lies die mal.
Wenn es ein Happy End hätte, müsste es von Anfang an als Komödie gestaltet worden sein. Anderer Stil, andere Motive, mehr Klamauk usw. Im Kontext des Dramas "Romeo und Julia" so wie es nun mal ist, wäre ein Happy End aufgepropft und deplaziert wie eine Karnevalskappe bei einer Beerdigung.
ich denke mal der reiz liegt gerade darin, dass es mal kein happy end gibt, genau wie in titanic
Und wenn es für dich ein happy end gegeben hätte wie wäre das?
also ich fände es auch nicht schlimm aber es gibt nunmal schon so unendlich viele liebesgeschichten die ein happy end haben und es ist auch mal ganz interessant wenn es nicht so ist
Und beide Geschichten wären dann wahrscheinlich auch gar nicht erst so bekannt geworden...
oder es war kein gift, die beiden wachen wieder auf und fliehen nach südamerika ;)