Muß man nach dem Tod von Anthoine Hubert/dem Horror-Crash v. Sofia Flörsch in Macau grundsätzlich das aktuelle Sicherheitsniveau im Motorsport in Frage stellen?

5 Antworten

ich frage mich ja, wie lange du schon Motorsport bzw. Formelsport verfolgst. Ich vermute nicht sehr lange.

Früher gab es viele schlimme Unfälle, wie z. B. in Le Mans 1955, als ein Auto in die Zuschauermenge flog. Oder 1976, Laudas Feuerunfall, oder 1977 in Kyalami, als ein Streckenposten mit Feuerlöscher über die Strecke lief, als ein Auto in Höchstgeschwindigkeit kam. Das Auto erfaßte und tötete den Streckenposten, und der Feuerlöscher, den er in der Hand hatte erschlug den Fahrer ... bei einem Indycar-Rennen in Michigan flog ein Reifen in die Zuschauer und tötete 3 Menschen. In der NASCAR wurde ein Crew Mitglied in der Boxengasse während eines Pitstops getötet

Aber eines haben all diese (und andere) Unfälle gemeinsam: die Verantwortlichen haben daraus gelernt und Änderungen eingeführt.

Guck dir mal an, wie eine Rennstrecke früher aussah. Es gab teilweise keine feste Abgrenzung. Heutzutage gibt es auf vielen Strecken Betonmauern mit Polsterung (Safer Barrier). Früher trugen die Leute der Boxenmannschaften kurze Hosen, heute sind es Overalls und Helme. Früher gab es kein Tempolimit in der Boxengasse, da sind die Autos mit Höchstgeschwindigkeit durchgefahren, das HANS System wurde eingeführt, etc.

Das Sicherheitsniveau ist so hoch wie noch nie. Aber ein Restrisiko bleibt immer.

Winfried508 
Fragesteller
 04.09.2019, 23:00

Das es früher viel schlimmer war rechtfertigt nicht, keine Verbesserungen vor zu nehmen. Wenn wir im PKW-Bereich mit so einer Einstellung herangehen würden, wären wir noch beim Sicherheitsniveau des Mercedes /8er!!!

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Saturnknight  05.09.2019, 18:30
@Winfried508
Das es früher viel schlimmer war rechtfertigt nicht, keine Verbesserungen vor zu nehmen.

Wer hat den so was gesagt? Das ist doch komplett unlogisch, was du sagst.

Ich hab doch geschrieben:

Aber eines haben all diese (und andere) Unfälle gemeinsam: die Verantwortlichen haben daraus gelernt und Änderungen eingeführt.

Die Sicherheit wird ständig verbessert. Teilweise sogar gegen den Willen der Fahrer.

Nur mal als Beispiel die amerikanische NASCAR Serie. Zu Beginn gab es keine Überrollkäfige. Da es immer wieder zu schweren Unfällen kamen, wurden die Überrollkäfige eingeführt. Die Fahrer und die Wagenbauer (damals haben manche Fahrer ihr Auto auch selbst gebaut) fanden, es wäre nur unnötiger Ballast und haben versucht zu tricksen, mit leichteren, dünneren Materialien. Es dauerte eine Zeit bis die Fahrer erkannten, wie sinnvoll Überrollkäfige sind.

Oder das HANS-System, das den Hals und das Genick schützen soll. Ende der 90er gab es das als Option - den Fahrern blieb freigestellt, es zu nutzen oder nicht. Viele Fahrer, darunter der 7fache Meister Dale Earnhardt lehnten es ab - sie fanden es einengend. 2001, beim Daytona 500 starb Dale Earnhardt an einem Schädelbasisbruch. Es wird vermutet, daß er mit dem HANS System überlebt hätte.

Daraufhin führte die NASCAR das HANS System als Pflicht für alle Fahrer ein, und sie entwickelten die "Softer Walls", eine Art Puffer an der Streckenbegrenzung.

Also, wer versucht hier, keine Verbesserungen zu rechtfertigen?

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So sicher wie zur Zeit war der Formel-Sport noch nie. In früheren Zeiten waren mehrere Tote pro Saison noch ganz normal. Rennen fahren ist vom Prinzip her lebensgefährlich, wie andere Sportarten auch.

wenn einem sein leben lieb ist soll man sich nicht in einen rennwagen setzen, ganz einfach. der tod ist ein risiko das jeder rennfahrer bei jedem rennen eingeht und bewusst in kauf nimmt. da kommt auch zum großteil der reiz des rennsports her... dass es am limit und gefährlich ist. das sicherheitsniveau im motorsport war übrigens nie so hoch wie heute.

Ist das nicht gewollt? Immer schneller, immer spannender, immer spektakulärerer...

material kann nur bis zu einem gewissen Grad mithalten..