Muss man mit dem RTW direkt nach dem Einsatz wieder zur Wache?
Servus, da ich den RD des Öfteren einmal irgendwo stehen sehe, ob das vor dem Kiosk beim Essen ist oder wo auch immer, stellt sich für mich die Frage ob man Rechenschaft ablegen muss wenn man nicht direkt nach einem Einsatz zur Wache zurückkehrt. Ich hatte auch bereits einmal gehört das ein Sani bei sich zuhause vorbei gefahren ist um Mittagessen zu holen, so streng können die Regeln dann wohl nicht sein oder?
Ich Danke im Voraus für die Antworten! 🙂
6 Antworten
Wenn sich das Fahrzeug nicht allzu weit von seiner Wache entfernt und das Ausrücken bei einem Alarm nicht länger dauert als sonst, wird das in aller Regel toleriert. Weil ja weiterhin jeder Punkt des Ausrückebereichs im Rahmen der normalen Zeiten erreicht werden kann.
Allerdings muss das Fahrzeug dabei einsatzklar sein - also wenn man Teile der Beladung verbraucht hat, für die man keinen Ersatz im Fahrzeug hat, muss man auf jeden Fall zur Wache um den Fehlbestand wieder aufzufüllen.
Es ist auch klar, dass man sich nicht 10 km von der Wache entfernen kann, weil dann ja zumindest ein Teil des Ausrückebereichs nicht mehr so abgedeckt ist, wie er von der Wache aus abgedeckt wäre.
so streng können die Regeln dann wohl nicht sein oder?
Ich sage es mal so: Die Vorgesetzten bekommen das auch nicht unbedingt mit, wenn sie nicht zufällig gerade selbst am Supermarkt vorbei fahren und das Einsatzfahrzeug dort sauber eingeparkt stehen sehen.
Es wäre nämlich nicht zulässig (und normalerweise haben die Vorgesetzten auch besseres zu tun), sich hinzusetzen und zu verfolgen, wo sich der Rettungswagen gerade aufhält. So "aha, jetzt sind sie beim Aldi. Soso, es geht noch zu Ilmaz Döner. Und ach so, bei Megges halten sie auch noch...". Das wäre Überwachung am Arbeitsplatz, welche unzulässig ist ;)
Mit diesem Wissen nehmen sich manche Kollegen auch Dinge heraus, von denen sie eigentlich genau wissen dass sie nicht in Ordnung sind. Einfach, weil sie es können.
Genau dies, hat mein ex- Arbeitgeber allerdings getan. Er hatte genauso wie die ILS Zugriff auf das GPS vom Rescuetrack und konnte somit jederzeit und überall unseren Standort sehen. Erfahren haben wir davon durch einen Zufall bzw. weil er sich selber mal "verplappert" hat und uns sagte, dass er den Standort genau sieht. Mfg
Warum ist die Überwachung unzulässig?
Weil so etwas wie "ich will generell wissen, wo sich sich mein Mitarbeiter aufhält" eben personenbezogene Daten und damit geschützt sind. Siehe z.B. hier.
Ich fänd es auch genial, wenn ich meine Mutter reanimieren würde und die Leitstelle alarmiert den RTW, der 500m entfernt vorbei fährt, anstatt den örtlich zuständigen, der drei Abfahrten Autobahn nehmen muss, weil nach dem alten System "Status 2 wird vorgeschlagen und alarmiert, FEDDICH!" verfahren wird.
Das ist ja keine generelle Überwachung, sondern eine Anlassbezogene Erfassung, wer jetzt gerade am nächsten dran ist. Da sehe ich rechtlich kein Problem bei.
Die kann ja auch uns mal helfen, wenn ich die "0" drücke, weil ich auf der Seite liege und aus Schreck nicht weiß, wo ich bin.
Auch das ist ein konkreter Anlass zur einmaligen Positionsbestimmung, bei der sogar die Zustimmung des Mitarbeiters angenommen werden kann. Und keine generelle, dauerhafte Überwachung "weil man's kann".
Da gab es bei meinem alten Arbeitgeber mal richtig Streit, weil ein ILS-Mitarbeiter bei einem KTW angerufen hat, warum er auf Fernfahrt in Status 7 auf dem McDonald's Parkplatz stand. Da war quasi die Beschwerde "dein Mitarbeiter lässt den Patienten im KTW und geht futtern" schneller beim RDL als die Rückmeldung von der Besatzung, dass der Patient während der Autobahnfahrt auf die Toilette musste und man wegen Gehfähigkeit die erstbeste Gastronomie angesteuert hat, statt die Bettflasche zu versuchen. Betriebsrat war richtig sauer...
Ah okay, es kommt auf den Anlass an. Krass die Nummer mit dem McDonald's. Juckt die Disponenten bei uns gar nicht, wenn es keine überhand nimmt. Ja, diese Beschwerde ist auch maximal drüber. Danke für die Erläuterung
Danke für deine Antwort!
mich würde noch interessieren was genau manche Kollegen machen, was nicht in Ordnung geht. ;)
Bezogen auf diesen Abschnitt hier. ^^
Mit diesem Wissen nehmen sich manche Kollegen auch Dinge heraus, von denen sie eigentlich genau wissen dass sie nicht in Ordnung sind. Einfach, weil sie es können.
Normalerweise nicht, sogenannte Erledigungsfahrten sind im Regelfall der absolute Standard, zumal auch währenddessen die Einsatzbereitschaft per Funk gewährleistet ist. Die Leitstelle, kann demnach jederzeit der Besatzung einen Einsatz zuweisen. Regelhaft ist eine halbe Stunde Pause pro Dienst vorgesehen aber auch diese reguläre Pause, kann von der Leitstelle unterbrochen werden, wenn ein Notfalleinsatz dies erfordert (kein anderer Rettungswagen in der Nähe verfügbar, standortnäher, etc.). Es kommt aber tatsächlich auf die Dienstanweisungen des Arbeitgebers an. In aller Regel, spricht nicht's dagegen aber an meiner Lehrrettungswache zum Beispiel, da gab es tatsächlich die Dienstanweisung, dass man Essen nur kaufen darf, zum Verzehr jedoch die Rettungswache anfahren muss und nur dort gegessen werden darf. Dies führte in der Großstadt dann meistens dazu, dass während der Anfahrt zur Wache wieder der Melder klingelte und das Essen komplett ausfiel, da man i.d.R. von Dienstbeginn bis Dienstende es nicht schaffte, die Rettungswache anzufahren, es sei denn, man musste dorthin um eine Desinfektion nach Infektionstransport durchzuführen.
Mfg
Nach Beendigung eines Einsatz wird der RTW kurze Zeit abgemeldet bei der Leitstelle, da alles gereinigt und desinfiziert wird.
Das ist extrem davon abhängig, wie die Vorschriften beim jeweiligen Dienstherrn oder von der jeweiligen Leitstelle sind, aber bisher ist es mir noch nicht bekannt geworden, dass sich darüber jemand aufgeregt hat. Es kommt aufs Verhältnis an: solange man einsatzbereit ist (Status 1 im Funkmeldesystem), die Ausflüge nicht all zu lange werden und man sich dann doch Mal ins Wachgebiet zurück begibt, wird da keiner meckern. Die Verhältnismäßigkeit halt muss passen: wenn auf einer Wache drei Rettungswagen stehen, alle drei zu einem Krankenhaus außerhalb des Wachgebietes fahren und dann dort nach dem Transport eine Stunde rumgammeln, entstehen in der Vorhaltung Lücken und die Wache muss von anderen Rettungswagen übergangsweise besetzt werden. Also werden die Besatzungen irgendwann auch Mal die Mitteilung bekommen, die eigene Wache wieder an zu fahren.
Aber: im Rahmen sind solche Besorgungs-, Versorgungs- und Erledigungsfahrten völlig normal und stellen kein Problem dar.
Wenn man eine 8-, 12- oder 24-h-Schicht macht muss man auch mal Pause machen. Wenn das mit der Leitstelle abgestimmt ist gibt es da auch kein Problem.
Eigentlich alle RTW-Besatzungen die ich kenne sind doch ohnehin über Meldeempfänger erreichbar. Die werden ihre Pause schon unterbrechen wenn sie gerufen werden.
Warum ist die Überwachung unzulässig? Hast du da eine Quelle? In fast allen "mobilen Gewerben" ist eine Standortüberwachung der Fahrzeuge normal (Paketdienste, Spedition, Werttransport, selbst Pizzafahrer) und hat bei uns ja auch noch den einsatzrelevanten Vorteil der schnellen und patientenorientierten Disposition. Ich fänd es auch genial, wenn ich meine Mutter reanimieren würde und die Leitstelle alarmiert den RTW, der 500m entfernt vorbei fährt, anstatt den örtlich zuständigen, der drei Abfahrten Autobahn nehmen muss, weil nach dem alten System "Status 2 wird vorgeschlagen und alarmiert, FEDDICH!" verfahren wird. Solange ich ein Fahrzeug fahre, welches ja eindeutig nicht mir gehört, sondern dem AG, finde ich eine Überwachung absolut richtig. Die kann ja auch uns mal helfen, wenn ich die "0" drücke, weil ich auf der Seite liege und aus Schreck nicht weiß, wo ich bin.