Ist es möglich mit psychischer Erkrankung im RD zu arbeiten?

5 Antworten

Das ist immer eine Einzelfallentscheidung. Psychische Störungen sind erstmal immer ein Alarmsignal wo man schon genau hinschauen sollte. Wichtig zu beurteilen ist dabei, wie gut du deine Erkrankung im Griff hast und ob es noch eine Restsymptomatik gibt. Wenn du noch zu Selbstverletzung, Suizidalität und Dissoziation neigst, würde ich sagen, ist es ein klares Nein. Wenn deine Borderline-Erkrankung aber gut behandelt ist, du deine Triggerpunkte kennst und auch gut in der Lage bist dich emotional zu regulieren kann es klappen.

Dir muss aber auch klar sein dass das alles mit dem Regelrettungsdienst und der häufig gesehenen 48h Woche deutlich schlechter werden kann. Du hast dann sehr viel Häufiger Belastendere Einsätze, du wirst insgesamt viel Stress haben und tagesstruktur ist auch deutlich weniger vorhanden...es ist also wirklich kein einfaches Unterfangen und die Zweifel deines Arztes sind durchaus auch gerechtfertigt

Grundsätzlich: ich kenne mehrere Personen, die eine psychische Vorerkrankung haben, und im Rettungsdienst arbeiten (mich eingeschlossen). Möglich ist es.

Allerdings braucht es eine gewisse psychische Stabilität. Wenn die aktuell einfach nicht gegeben ist, dann geht Rettungsdienst momentan nicht. Das heißt aber nicht, dass es nicht wieder gehen kann.

Was mich eher wundert: normal muss bei einer Vorerkrankung ein Psychiater die psychische Eignung feststellen. Der Hausarzt hat da eigentlich nichts zu melden. Wenn der Facharzt das okay gibt, reicht das.

Zumindest solange du dissoziative Anfälle hast, bist du für den Job nicht wirklich tragbar. Das müsstest du in den Griff bekommen und auch so ehrlich mit dir sein, dass du den Beruf sofort aufgibst, wenn es wieder schlimmer wird.

Ich denke eher nicht.

Ich werde auch nicht verstehen warum man sich, wenn man schon psychisch erkrankt ist, dem ganz gewiss kommenden psychischen Stress aussetzen will. Der Job im Regelrettungsdienst ist mit das Belastendste was es in der Arbeitswelt in Deutschland gibt. Immerhin 1/3 aller Mitarbeiter im RD bilden eine PTBS aus. Mit deiner Vorgeschichte bist du doch prädestiniert für eine Verschlimmerung der Erkrankung bis hier zur vorzeitigen Arbeitsunfähigkeit.

Dein Arzt hat scheinbar Zweifel. Und er kennt dich besser als wir. Ich denke nicht, dass auch nur irgendjemand hier dir dazu einen Rat geben kann, weil es immer auf dich selber und deine Belastungsgrenze ankommt. Die kannst nur du selber und eben dein Arzt einschätzen. Er sagt: nein. Du sagst: ja. Das solltest du also selber entscheiden, den Rat deines Arztes aber auch unbedingt berücksichtigen. Was du willst und was du letztlich schaffst, dürften 2 verschiedene Paar Schuhe sein. Da dürfte der Arzt schon berechtigte Zweifel haben.

Sanjana19 
Fragesteller
 19.10.2022, 11:20

mein Arzt kennt mich leider kaum. er bekommt meine Krankenhaus berichte ab und zu und letztlich sied er mich nur wenn ich ne Bescheinigung brauche.

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