Muss ich ,,Patientenfälle" gendern?

4 Antworten

Vielleicht solltest Du Dir erst einmal bewusst machen, ob Du da nicht ein Wort kreiert hast, welches es gar nicht gibt? Mir ist zwar klar, was Du meinst - der Duden kennt das Wort nicht -, von daher stellt sich die Frage womöglich gar nicht.

Wenn Du die Vorgabe erhalten hast, "genderneutral" zu schreiben (wo auch erstmal zu klären ist, was das bedeuten soll), wäre mE der beste Weg zu schreiben "Patientinnen und Patienten" - wie es auch überall am meisten Sinn ergibt. Dieser Genderstern trägt nichts zu einer so genannten gerechteren Sprache bei, sondern verursacht vielmehr eine unübersichtliche Sprachpanscherei.

Monstera123456 
Fragesteller
 18.04.2022, 16:19

Danke für den Tipp!

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I.d.R. passt man nur die rechteste Konstituente von Komposita an. Demnach: Bürgermeister*in, aber nicht Bürger*innenmeister*in. Analog liefe das dann zu deinen Fällen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
DerEinsiedler  18.04.2022, 16:01

So ein Unsinn, wo gibt es eine Bürgermeisterin, die nur männlich Bürger in der Gemeinde hat?

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Adomox  18.04.2022, 16:06
@DerEinsiedler

Das ist kein Unsinn, sondern beruht auf der Evidenz, die wir aus psycholinguistischen Studien haben: Das meister in Bürgermeister als generisches Maskulinum zeigt einen männlichen Bias. Ob das Bürger in Bürgermeister einen ebensolchen Bias zeigt, wissen wir nicht.

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DerEinsiedler  18.04.2022, 16:10
@Adomox

Hm, das ist aber komisch.

Brauchen wir jetzt für jedes Wort eine extra Studie, ob es des Genderns würdig ist?

Also wenn schon, dann richtig. Bürger ist Männlich. also müsste es verunstaltet werden.

(aber besser läßt man den unfug ganz bleiben)

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Adomox  18.04.2022, 16:11
@DerEinsiedler

Das Anpassen der rechtesten Konstituente beruht auf empirischen Ergebnissen, und trotzdem streiten Gendergegner*innen das immer wieder ab und bezeichnen Gendern als unwissenschaftlichen Unfug.

Nun haben wir für einen anderen Bestandteil keine Evidenz, sollen das aber dennoch anpassen? Das wäre wohl kontraproduktiv.

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DerEinsiedler  18.04.2022, 16:17
@Adomox

Ich finde das ganze Gendern kontraproduktiv.
Es verstümmelt die Sprache in Bild und Akustik. Es schafft haufenweise Problemfälle mit Artikeln und Wortendungen. es hört sich bescheuert an. es ist aufwändig. Nicht muttersprachler macht es das Leben doppelt so schwer.
Jeder der das generische Maskulinum nicht leiden mag (welches das Problem vollständig löst) kann gerne ‚Leserinnen und Leser‘ sagen.

Als ob es nicht 25000 wichtigere Dinge gäbe als diesen Unsinn zu verfolgen.

Wie wäre es zum Beispiel mit Sprachkursen für Ukraineflüchtlingen (ohne gegender), guter Sozial oder wirtschaftspolitik, uvm…

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Adomox  18.04.2022, 16:20
@DerEinsiedler

Hab gerne deine Meinung zum Thema, das ist dein gutes Recht. Meine Güte, geh gerne im Whataboutismus auf. Das ändert allerdings rein gar nichts an meiner; weder persönlich noch fachlich.

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Monstera123456 
Fragesteller
 18.04.2022, 16:18

Das hört sich einleuchtend an. Vielen Dank!

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Ich bin eigentlich nicht gegen das Gendern, aber man kann es auch übertreiben.