Musik und Intelligenz?
Findet ihr Musik und Intelligenz haben was miteinander zu tun? Zum Beispiel. Leute die Beyonce hören sind nicht so intelligent dagegen Leute die radiohead oder sufjan Stevens hören haben ein höhers IQ. Bitte hinterlasst mir eure Meinung. :)
9 Antworten
Da geht es weniger um ''empfinden'', sondern vielmehr um Tatsachen.
Musik und Intelligenz haben immer etwas miteinander zutun. Beim musizieren wesentlich mehr als beim hören. Aber auch beim hören gibt es unterschiede. Z.b. gibt es viele Indikatoren die darauf hindeuten das faktisch komplexere Musik Intelligenzsteigernd wirken kann - aber nicht muss.
Es gibt dazu keine breiten Studien, aber ich würde dann schon sagen das ''primitive'' Musik (jetzt hier im Musiktheoretischen hintergrund) eher weniger Förderlich ist - liegt vermutlich daran das musik wie Klassik / jazz oder auch heavy metal mehr verschiedene Reize bietet als das beispielsweiße die typische top40 mucke machen würde. Sogesehen macht es total Sinn das im Schnitt Gruppe ''Komplexe Musik'' intelligenter ist als die Gruppe ''Kinderlied''. Wie immer im Einzelfall halt nicht anwendbar.
Also allgemein gesagt. Musik fördert Intelligenz, musziieren fördert das sogar extrem. Musikgeschmack lässt aber im Einzelfall KEINE ableitung auf die Intelligenz zu.
In der Einzelbetrachtung wird man das nicht sagen können, dass einer Gangster-Rap hört und dann automatisch doof ist.
Gerade bei Jugendlichen darf man da auch kein Urteil fällen. Die hören ihre Musik ja, weil es in ihren Gruppen in ist, weil sie sich damit von älteren Generationen abgrenzen, weil sie nichts anders kennen oder weil sie sich zu den Interpreten hingezogen fühlen. Da spielt der Faktor musikalische Virtuosität dann keine Rolle und die hören ihren Mist auch vollkommen intelligenzunabhängig :o)
Ansonsten kann Musik aber unterschiedlich kompliziert sein. Komplexe Musik ist abwechslungsreicher mit einer bunteren Klangwelt, ist aber nicht so leicht zu erfassen. Dafür braucht der Hörer also eine höhere Komplexitätstoleranz, die wiederum einen einigermaßen ausgeprägten Verstand als Voraussetzung hat.
Einfache Musik, der Popsong aus der Konserve oder ein Schlager etc., ist einfach gestrickt und kann sehr leicht erfasst und bald mitgesungen werden. Wird dadurch für viele Leute aber auch schnell langweilig, nervend, öde.
Darum dürfte es die Tendenz geben, dass Hörer von Klassik, Art Rock, Pop Rock, Prog Rock usw. im Schnitt intelligenter sind als Hörer von Mitklatschschlager, Pop, Gangsterrap. Gleichwohl: Eine Studie dazu ist mir nicht bekannt, deshalb Vorsicht!
Hmpf...
Musik-Geschmack scheint mir extrem das Resultat von Prägungen zu sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4gung_(Verhalten)
Ich mag Harmonien, die ich als Kleinkind (späte 60er) aufgenommen habe. Und ich liebe sogar Alexandra, Melanie, Tom Jones und Neill Diamond.
Ich mag Rhythmen, die ich als Jugendliche von der Peer-Group übernommen habe. Sowohl von den Mädels (Cat Stevens, Chris de Burgh, Barclay James Harvest), als auch den Jungs (ACDC, Deep Purple, Led Zeppelin, Supertramp, Wolfgang Ambros). Stefan (schwul) mochte eher elektronische Klänge (Mike Batt, Mike Oldfield, Visage). Mit Oma fuhr ich ins Theater (weil es da ne SeniorInnen-Truppe mit Abos gab und regelmäßig wer krank war... und sonst niemand freiwillig Ersatz leisten wollte (Opern, Operetten, Musicals)...
Das Ergebnis ist sehr breit gefächert.
Was ich mag, dürfte wenig mit meiner Intelligenz zu tun haben.
Dass ich offen dazu stehe, dann vielleicht schon deutlich mehr.
Ah, mit den Habitus-Theorien von Pierre Bourdieu (https://de.wikipedia.org/wiki/Habitus_(Soziologie) bin ich vertraut.
Ich leiste mir den Luxus, einfach die Musik zu mögen, die ich mag.
Liebe Grüße,
Tanja
Ich denke schon, dass man da Aussagen treffen kann - mit einer gewissen Vorsicht, versteht sich.
Ich habe zum Beispiel von noch keinem dauerarbeitslosen RTL2-Zuschauer gehört (und ich hatte berufsbedingt mit mehreren davon zu tun - nicht als Kollegen, versteht sich), der sich für klassische Musik interessiert. Menschen, die sowas hören, sind nicht selten intellektuell veranlagt. Das Gleiche gilt auch für solche Menschen, die Musikinstrumente spielen. Ich kannte einige, die Klavier spielen konnten - und das waren durchweg Menschen, die man mit Fug und Recht als überdurchschnittlich intelligent bezeichnen darf.
Ich behaupte auch, dass der Musikgeschmack gewisse Rückschlüsse auf die innere Einstellung und das emotionale Befinden der Hörer zulässt. Einen Menschen, der viele verschiedene Richtungen mag, würde ich als kultiviert und aufgeschlossen beurteilen. Wenn jemand "traurige" Musik mag, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen emotional aufgewühlten oder sogar depressiven Menschen handelt.
Natürlich ist da auch ein gutes Stück Spekulation dabei. Aber ich würde einen Menschen eher aufgrund seines Musikgeschmacks einschätzen, als aufgrund seines Sternzeichens. Denn die Musik ist eine reale "Macht", die wirklich existiert und auf unser Leben einwirkt.
http://musicthatmakesyoudumb.virgil.gr/
Hier werden IQ und Musikgeschmack in Verbindung gebracht.
Meine Meinung: Ich denke, dass Musikgeschmack und Intelligenz etwas miteinander zu tun haben, jedoch kann man nicht zu 100% und aus einer Lieblingsband/einem Lieblingsgenre auf die Intelligenz schließen.