Mobile Anlage mit Autoradio an 12 Volt Akku

4 Antworten

Grundsätzlich ist so eine Konstruktion natürlich möglich, hab für den mobilen Einsatz schon welche gebaut. Grundsätzlich mit Autobatterie der Standardklasse. Man sollte für diese jedoch ein vernünftiges, geregeltes Ladegerät haben, um sie richtig laden zu können.

Dann ist es sehr hilfreich, seine Anlage auf den Betrieb eines Autoradios und zweier wirkungsgradstarker Lautsprechersysteme (spielen bei wenig Leistung lauter) zu beschränken und auf Verstärker und Subwoofer zu verzichten, der extra tiefe Bass bringt im Freifeld eh nichts. Denn nur dann wird die Anlage mehrere Stunden laut spielen und der Strom dafür reichen.

Das ganze baut man in eine stabile Kiste, beide Lautsprecher auf eine Seite, das bringt mehr Schalldruck in eine Richtung, oder auf zwei Seiten gegenüber, dann haben alle drumherum was davon. Das Radio sollte dann einen SD-Card- oder USB-Eingang haben, dann muss das CD-Laufwerk nicht arbeiten, ist außerdem unempfindlicher.

Dein JVC-Radio geht, hat Front-USB. Die realistische Leistung ist zwischen 15 und 18 Watt pro Kanal, daher muss man schon gute Lautsprecher finden. Größere Koax-Lautsprecher bieten sich hier an. Das Helix E6X wäre ein gutes Koax-Sytem. Noch besser im Wirkungsgrad ist die 2-Wege-Kombo Audio System MX 165 plus, denn die läuft auf nur 3 Ohm und kann somit lauter als andere.

Eine Autobatterie ist ein 12V-Akku.

Für den Subwoofer brauchst du eine separate Endstufe. Der Strombedarf dafür ist noch unbekannt.

Wie viele Lautsprecher willst du anschliessen?

Das Radio hat 4 x 15W Ausgangsleistung (glaub nicht dem Blödsinn mit den 4 x 50W). Die Leistungsaufnahme ist grob geschätzt das Doppelte (wenn du voll aufdrehst), also 120W. Bei nur einem Lautsprecherpaar halbiert sich das.

martin7812  12.06.2014, 10:18

Dann rechnen wir mal:

120W / 12V = 10A

10A * 2h = 20Ah

Für 2 Stunden Musik benötigt man also einen Akku oder eine Batterie mit 20Ah bzw. 20000mAh Kapazität.

Vor drei Tagen kam eine Frage hier auf GF.net rein, wo es um einen 7.2Ah-Akku ging. Dieser wiegt 2.4kg. Ein 20Ah-Akku müsste hochgerechnet also um die 7kg wiegen.

Das ist also schon eher das, was der Fragesteller als "Autobatterie" bezeichnen würde als das, was er unter einem "Akku" versteht.

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Mit der Berechnung ist das so eine Sache. Erstens kann man die Batterie nie leer saugen, sondern bei 9 V treten sicher die ersten Probleme auf, teilweise schon bei 10 V.

Dann zieht das Radio nicht durchgängig maximale Leistung, also deutlich über 100 W. Denn Musik ist ein sich wandelndes Signal und man hört auch vielleicht nicht immer vollen Zerstörungspegel.

Deswegen ist es relativ sinnlos, hier eine Berechnung über mehrere Stunden anzustrengen. Man kann es nur versuchen. Ich denke, eine Auto-Standardbatterie muss hier schon drin sein, die kleineren Akku sind allesamt nicht geeignet. Ich weiß, die wiegen weniger, aber Leistung kostet nun mal...

Hallo Tomprok,

der Vorschlag von darkhouse ist sehr fundiert und durchdacht. Ich habe mich mit deinem Thema in der Vergangenheit schon mehrmals beschäftigt und habe einen etwas anderen Weg eingeschlagen.

Da für mich der Kostenfaktor sehr wichtig war, habe ich mich mit allen notwendigen Baugruppen bei Elektronik-Restposten-Händlern bedient. Die besten Erfahrungen habe ich dabei mit Pollin-Electronic gemacht.

Ich habe mich der dort angebotenen Verstärkerbaugruppen bedient, als Lautsprecher kamen speziell für den Einbau in KFZ-Fahzeugen optimierte Koaxialsysteme zum Einsatz. Diese Systeme haben steifer eingespannte Bassmembranen, damit eine höhere Resonanzfrequenz und verzichten deshalb auf die Wiedergabe sowieso unwichtiger Tiefpassanteile und, was besonders wichtig ist, einen relativ hohen Wirkungsgrad.

Zur Spannungsversorgung kamen ebenfalls Bleiakkus zum Einsatz, allerdings etwas kleinere Blei-Gel Modelle, davon aber 2 oder 3, die nacheinander eingesetzt wurden, da der Transport einer Größeren Autobatterie wegen des Gewichts nicht jedermanns Sache ist. Preiswerter ist aber eine Autobatterie, und wenn das Schleppen nicht problematisch ist, eine gute Wahl.

Als Audioquelle wurden einfache MP3-Player integriert, manchmal auch Bluetooth-Technik, um per Funk zu übertragen und auf ein Paar Leitungen zu verzichten. Dann kannst du jedes Smartphone als Audioquelle verwenden. Das alles in 2 Gehäuse aus Douglas-Kiefer-Multiplexplatten eingebaut (dieses Material ist sehr fest, aber nicht so schwer wie Spanplatte oder Birken-Multiplex) und auf Rollen gesetzt.

Morgen werde ich einige Hardwarevorschläge machen, jetzt ist Fußball angesagt.

Grüße

darkhouse  13.06.2014, 07:23

Solche Mini-Verstärker-Module, die du wohl meinst, machen bisschen mehr Leistung, ziehen wenig mehr Strom, und sind günstig. Auch gut - der BG20 von Visaton, ein großer 20-cm-Breitbänder. Der braucht nur etwas reichlich Volumen und ist nur ein 8-Ohmer.

Von Pollin kommen übrigens meine Hochtöner, die ich grad verbaue, 75 Cent das Stück...

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dalko  13.06.2014, 13:07
@darkhouse

@darkhouse

hab gestern nach dem Fußball nochmal eine Recherche gemacht und die verschiedenen Konzepte durchgerechnet.

Ergebnis: dein Konzept bzw. das von Tomprok ist preiswerter zu realisieren, der technische Aufwand ist geringer, die Wahrscheinlichkeit, dass alles sofort funktioniert und die verbauten Komponenten mit einer größeren Wahrscheinlichkeit miteinander harmonieren, ist höher.

Ich war außerdem etwas enttäuscht vom momentanen Angebot bei Pollin, da extrem preiswerte und dennoch hochwertige Restpostenware passend zu Tomproks Projekt kaum noch zu finden war. Man muss jetzt ziemlich suchen und auch Fachwissen besitzen, um solche hochwertigen Produkte von den anderen regulären Billigmarken zu unterscheiden.

Nachdem ich dann noch den Funktionsumfang heutiger Autoradios und deren niedrige Preise gesehn habe, war ich vollkommen weg von meinem Vorschlag

Was ist von den von Pollin angebotenen Autoradios zu halten?

Autoradio EAXUS, mit USB-Anschluss und SD-Kartenleser, Fernbedienung, 4 x 25W an 4/8 Ohm reduziert auf 29,95 Euro

oder

Autoradio DENVER CAU-436 für 39 Euro

Für beide Modelle werden Datenblätter angeboten

Den Visaton BG 20 kenne ich, habe ihn schon mal für kleinere Gesangs- oder Gitarren-Monitore eingesetzt. 8-Ohm-Chassis habe ich in den Fällen, wo eine Parallelschaltung in Frage kam, bevorzugt.

Diese Koaxial-Lautsprecher finde ich preislich interessant:

Autolautsprecherset BA-16 EVO, 120 W, 2 Stück für 19,95 2-Wege-Autolautsprecher-Set ZYC 165X für 21,95

Wirklich dazu raten könnte ich nur dann, wenn ich sie mal getestet hätte, der Preis ist jedenfalls gut.

Grüße

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