Mit welcher Strafe muss ein Musiker im Orchester rechnen, wenn er sich bei einem Konzert verspielt?

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Also, wenn sich in meinem (Profi-)Orchester mal jemand verspielt, so hat das - in aller Regel - keine Konsequenzen. Es hängt ein wenig davon ab, ob man Streicher oder Bläser ist. Bei ersteren hört man meistens nicht, wenn sich jemand verspielt hat, das geht im Gesamtklang unter. Bei Bläsern wirds da schon etwas kritischer, da hört man meist jeden falschen Ton oder Einsatz. Bei Verspielern ist einem höchstens der Spott der Kollegen, vielleicht auch ein böser Blick des Dirigenten sicher. Disziplinarische Massnahmen, Geldstrafen etc. werden wohl kaum erfolgen. Wenn natürlich ein Orchestermusiker ständig falsch spielt, muss er mit einer Abmahnung rechnen. Man wird überprüfen, ob er sich nicht genügend zum Dienst vorbereitet hat. Im Extremfall kann dem "Sünder" sogar gekündigt werden. Dies wird aber als "ultima ratio" nur selten praktiziert.

Davince  21.06.2011, 12:44

Kündigung wegen Verspieler? Auch als "ulitma ratio" ist das völliger Quatsch! Siehe Beamtenstatus eines Orchestermusikers....

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madwe  21.06.2011, 13:37
@Davince

Das habe ich doch gar nicht behauptet! Ich habe geschrieben, "wenn ein Orchestermusiker ständig falsch spielt, muss er mit einer Abmahnung rechnen" usw. Und das kann, muss aber nicht zwangsläufig zu einer Kündigung führen. Ich habe diesen Vorgang in einem Orchester bei einem Kollegen selbst erlebt! Im übrigen haben Orchestermusiker keinen Beamtenstatus, vielmehr gilt, (siehe Tarifvertrag für Kulturorchester), dass"nach Ablauf von fünfzehn Beschäftigungsjahren bei demselben Arbeitgeberoder seinem Rechtsvorgänger das Arbeitsverhältnis des Musikers, der das vierzigste Lebensjahr vollendet hat, von dem Arbeitgeber ...nur gekündigt werden kann, wenn ein wichtiger Grund (§ 626 Bürgerliches Gesetzbuch) vorliegt. Als wichtiger Grund gilt u.a. auch ein Versagen der künstlerischen Leistungen des Musikers, das sein Ausscheiden aus dem Orchester aus künstlerischen Rücksichten gebietet.

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Ich habe mal gehört, dass ein Paukist in einem Stück nur einen richtigen einsatz hatte und den hat er verschlafen. Darauf hin ist er angeblich gekündigt worden..ich weiß jedenfals nicht ob das wirklich stimmt..ich glaube die Peinlichkeit ist Strafe genug!

99% der Zuhörer würden einen kleinen Fehler garnicht bemerken oder wahrnehmen. Das macht nichts, Musiker sind auch nur Menschen und keine Roboter. Und, zu einem Konzert, egal ob Heavy Metal oder Klassik, gehe ich doch eher wegen der Atmosphäre, der Stimmung, der Party oder was auch immer (je nach Musikrichtung halt), da erwartet niemand ein tadelos perfektes Spiel, das Gesamtpaket muss stimmen.

Wenn ich eine perfekte Aufnahme hören will, dann leg ich die CD ein und höre sie mir an. Richtig erfahrene Musiker wissen auch, wie sie Fehler geschickt überspielen oder gar einen netten Joke draus machen. Btw. was denkst du, wie oft einem Gitarristen beim Gig mittendrin einfach mal ne Saite reist? Shit happens, sowas gehört zum Liveerlebnis einfach dazu. Wenn sich jemand an so etwas stört, dann muss er sich eben, wie gesagt, die CD anhören.

Die größte Strafe wäre wohl: ein böser Blick vom Dirigenten... ;-)

eigentlich garnichts. im staatsorchester oldenburg hat jemaqnd am ende eines stückes einen akkord zu viel gespielt und alle haben gelacht, es war nicht schlimm. höchstens was ausgeben!