Mit Telefonkabel (6x2x0,6) Ethernet?
Hallo,
Ich habe seit einer gewissen Zeit einen Computer, aber habe auf einen WLAN Chip verzichtet, da ich mir dachte, dass ich sowieso ein lan Kabel bekommen würde. Jetzt hat mein Vater endlich ein Kabel mitgebracht, nur weiß ich nicht ob seine Idee funktionieren wird (ich kenne mich da nicht so gut aus).
Er brachte ein JY(St)Y 6x2x0,6 mm Kabel. Die Vernetzung soll über ein Stockwerk gehen also geschätzt ca 15/20 Meter (Neu angelegt also wäre ein anderes Kabel möglich).
Jetzt ist die Frage ob das Kabel genutzt werden kann und ob es ausreicht. Ich habe leider auch keine Erfahrung mit lan also weiß ich nicht was genug ist. Außerdem weiß ich nicht ob sich stärkeres lohnt (wir haben kein Glasfaser). Ich hätte gerne eine angemessene Download Geschwindigkeit und ein relativ niedrigen Ping bei spielen.
6 Antworten
Also grundsätzlich kann man Ethernet über Telefonkabel laufenlassen.
- Mit 4 Adern Fast Ethernet 100 Mbps direkt.
- Mit 2 oder mehr Adern mit Zweidrahtmodems bis zu 500 Mbps, ggf. noch mehr.
Ist als Notlösung ok wenn man eine alte Telefonleitung in den Wänden hat und kein neues Kabel verlegen kann/möchte.
Aber wenn ohnehin ein neues Kabel verlegt wird, sollte man mindestens ein Cat5e-Kabel nehmen.
Das wird nicht funktionieren. Am besten ein neues richtiges einziehen, am besten zb von leoni und nicht irgendeins von Amazon.
Ein Kabel quer durch die Wohnung zu ziehen ist durchaus möglich, jedoch gibt es da eine weitaus elegantere Möglichkeit - Du nutzt die Stromkabel, welche schon in der Wand liegen.
Das Verfahren nennt sich dLAN. Du brauchst dafür zwei dLAN-Adapter. Das sind Stecker, welche in die Steckdose gesteckt werden, einer neben dem Router und der andere neben dem PC. Über zwei kurzes Netzwerkkabel (30-50cm) werden der eine Adapter mit dem Router verbunden und der andere mit dem PC. Das Internet-Signal wird jetzt vom Router an den Adapter weiter gegeben. Der Adapter "speist" das Signal in den 220V-Stromkreis ein. Der zweite Adapter "fischt" das Signal wieder aus dem Stromkreis heraus und gibt es an den PC weiter. In der Gegenrichtung funktioniert das genauso! Das 220V-Stromnetz wird für den Transport der Internet-Signale genutzt. Das spart sinnlos lange Datenkabel quer durch die Wohnung (oder quer durch das ganze Haus).
Die einfache Ausführung der dLAN-Adapter gibt es schon ab 40,-€ (Set mit zwei Adaptern und den zugehörigen zwei kurzen Anschlusskabeln). Gebraucht gibt es solche Sets (z.Bsp. bei Ebay-Kleinanzeigen) noch preiswerter. Für die Installation sind keine Kenntnisse nötig. Einfach die Adapter in die Steckdose und mit den kurzen Kabeln an Router und Endgerät anstöpseln. Den Rest macht Windows automatisch. Viel Erfolg!
Ich habe hin- und her-überlegt, ob ich hierzu einen Kommentar abgeben soll, oder ob ich Deinen Beitrag einfach als gegeben ansehe.
Wenn Du alt genug bist, kannst Du Dich sicherlich noch an den Beginn des Handy-Zeitalters in den 1990-er Jahren erinnern. Damals erhoben sich mahnende Stimmen lautstark in allen Medien, und warnten vor dem Elektro-Smog der Handys inklusive ihrer Sendemasten. Von Hirnschäden über Impotenz bis hin zu Fehlgeburten oder gar Tod (bei übermäßigem Handy-Gebrauch) war da die Rede...
Heute - 30 Jahre später - ist nicht ein Todesfall auf Grund von Handy-Gebrauch bekannt (wenn man 'mal von Verkehrstoten absieht, die auf ihr Handy starrten, anstatt auf die Straße...). Statt dessen hat sich der Handy-Boom von damals wenigen 10.000 Geräten weltweit (anfangs noch das C-Netz) auf inzwischen über 10 Mrd. aktive SIM-Cards ausgeweitet. Trotz "Todeswarnungen" ist der Mobilfunk heutzutage aus kaum noch einem Leben wegzudenken.
...und nun gibt es wieder "Kluge Köpfe", die vor einer (Zitat) "...EMV Dreckschleuder Powerline/dLAN..." warnen. Wann lernen wir es endlich in Deutschland (und sicherlich auch in anderen Teilen der Welt), dass jedes Ding sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt? Wann hören wir endlich auf, die Nachteile zu dramatisieren, und jedes Mal gleich den Weltuntergang zu prophezeien? Eine nüchterne Abwägung beider Seiten, in Verbindung mit einem objektiven Kosten-Nutzen-Abgleich würde uns in vielerlei Hinsicht weiter bringen, als diese ständig daher geleierte Endzeitstimmung?
Vielen Dank für Dein Interesse!
Was die "Strahlungshysterie" angeht hast Du recht.
Aber: Hier geht es nicht um EMVU, sondern um EMV.
Also nicht um die potentielle gesundheitliche Auswirkung auf den Menschen, sondern die gegenseitige Störung zwischen Powerline/dLAN und anderen Geräten/Diensten.
Und da ist Powerline/dLAN nunmal häufig in Probleme verwickelt.
Sieh Dir hier bei Gutefrage die Fragen in der Themenwelt "Netzwerke, WLAN & Router" an.
Da kommen praktisch alle paar Tage "Hilferufe" rein, die auf Powerline/dLAN zurückzuführen sind:
- Frage "Warum ist mein WLAN bei allen Geräten schlecht wenn mein über dLAN angeschlossener PC aktiv ist?" -> Ursache: dLAN stört DSL.
- Frage: "Warum ist mein dLAN auf einmal so langsam?" -> Ursache: Störung z.B. wg. neuer Geräte am Stromnetz.
Das sind quasi schon "Standard-Fragen" zu "Standard-Problemen".
Deswegen habe ich meine "Standard-Antworten" verfasst, die auf die Probleme bei Powerline/dLAN hinweisen und Alternativen aufzeigen.
Da das Kabel eh noch gezogen werden soll, würde ich ein TwistedPAir-Kabel besorgen. 25m Ring liegt bei < €20 für CAT 5e (bis 5G) und bei ~€30 für CAT 6A (10G).
Ja, GbE würde auf der Distanz über ein JY(St)Y im Normalfall hinhauen, wobei die Signalisierung von Ethernet natürlich auf TwistedPair-Kabel hin optimiert ist (und umgekehrt), das JY(St)Y ist beispielsweise deutlich schwächer verdrillt.
Wer ein Ethernetkabel verlegen möchte, sollte auch ein Ethernetkabel bestellen. Natürlich entspricht das Telefonkabel nicht den Anforderungen, die ein Ethernetkabel erfüllen sollte. Mit einem Ethernetkabel sind 100 Meter problemlos möglich. Ob Du mit dem Telefonkabel ein passables Ergebnis erreichst, kann ich nicht vorhersagen. Ich vermute nicht. Es wäre ein recht aufwändiges Experiment.
Also wenn der FS ein Kabel verlegen will ist es etwas schräg, hier Werbung für die EMV-Dreckschleuder Powerline/dLAN zu machen.
Wenn Kabel verlegen nicht möglich ist, sollte man sich lieber nach Alternativen umsehen.