Mit Schwiegereltern zusammenziehen?
Hallo zusammen,
ich bin gerade etwas verzweifelt und brauche euren Rat. Mein Verlobter und ich planen schon länger für uns Zwei ein freistehendes Einfamilien-Haus weit draußen auf dem Land zu kaufen. Wir wollen dort eine Familie gründen.
Seit 6 Jahren wohne ich bereits mit meinem Verlobten zusammen und der Kontakt mit seinen Eltern war immer sehr nett, wir treffen uns alle 2 Wochen Sonntags zum Kaffeetrinken und leben in ca. 30 Autominuten Entfernung.
Mein Verlobter will nun (und weicht auch nicht davon ab), dass seine Eltern mit uns ziehen und ein Mehrgenerationswohnen entsteht. Ich habe nichts gegen seine Eltern, sie sind liebe Menschen. Ich brauche jedoch meinen Freiraum und meine Privatsphäre, möchte dem Wunsch meines Verlobten jedoch entgegenkommen.
Daher habe ich klare Regeln formuliert, wie für mich ein Zusammenleben nur funktionieren kann: Getrennte Eingänge, vor Besuchen anmelden und 2x die Woche treffen.
Für meinen Verlobten und seine Eltern war dies in Ordnung und daher habe ich zugestimmt, dass wir statt alleine nun mit seinen Eltern zusammen ziehen.
Nun kam in einem Streit heraus, dass er eigentlich gerne jeden Tag gemeinsam den Tag verbringen und sehr eng mit ihnen zusammenleben möchte, seine Mutter unsere Wäsche wäscht, für uns mitkocht und wir jeden Tag gemeinsam essen etc. - wäre ja eh viel praktischer.
Für mich überschreitet das klar die festgelegten Grenzen.
Er sagte, dass es doch von meiner Seite sehr naiv gewesen wäre zu glauben, dass wir nicht alle ständig zusammen sind, wenn wir so nah beieinander wohnen. Und dass, er mich nur beschwichtigt hat und meinen Regeln zugestimmt hat, damit ich nicht von vornherein Nein sage. In Realität würde sich das eh alles anders entwickeln und dann würde es mir schon gefallen!!!
Nach dem Streit hat er dann wieder stark zurückgerudert und gesagt, dass er das alles nicht so meinte.
Ich habe jetzt richtig Bauchschmerzen was das Zusammenziehen mit den Schwiegereltern angeht und Sorge, dass meine Grenzen nicht berücksichtigt werden .
Könnt ihr mir bitte einen Rat geben?
3 Antworten
Also wir wohnen auch direkt angrenzend mit einem Teil der Familie auf dem selben Grundstück, aber seperate Eingänge. Wir haben nicht jeden Tag Kontakt miteinander. Wir haben unseren eigenen Haushalt und wir würden das auch nicht wollen, den ganzen Tag mit der ganzen Famile zusammen und jeder quatscht einem dann in die Kindererziehung usw. hinein.
Ich würde auch nicht wollen, dass unsere Verwandtschaft unsere schmutzige Unterwàsche wäscht 😅 würde mir ehrlich auch zu weit gehen.
Ihr müsst da ganz ehrlich miteinander sprechen. Du musst ihm klipp und klar sagen, dass das nicht geht. Und du musst aufpassen, dass er dich nicht verarscht. Nachher denkt er sich, dass er dir jetzt zustimmt und hofft dass du wenn es soweit ist dann nachgibst. Musst da echt knallhart sein.
Am Besten ist es du verwirfst die Pläne und stimmst dem ganzen nicht zu. Du bist nachher in der Unterzahl. Dann musst dich fügen oder gehen.
Wir haben hier auch manchmal Stress mit der Family wenn es um Themen geht die beide Häuser betreffen. Was meinst was das Probleme gibt, wenn ihr mit denen den Haushalt teilt. Und Schwiegermutti kocht und putzt dann und du kannst dich erholen. Haja klar. Da sind doch Probleme vorprogrammiert. Nicht jeder will sich bemuttern lassen.
Aber man muss nicht zu seinem Wort stehen, wenn sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Du hast deine Zustimmung ja unter völlig anderen Vorraussetzungen erteilt.
Einen Weg gäbe es noch. Das Gespräch mit den zukünftigen Schwiegereltern allein suchen.
Du könntest mit denen sprechen, ihnen erklären, dass du die Idee eigentlich gut fandest, aber ihr Sohn jetzt mit solchen Dingern da ums Eck kam und du dich davon überrumpelt fühlst. Könntest ihnen sagen, dass du gern einmal die Woche oder so bei denen isst und sie gerne Zeit mit den zukünftigen Enkeln haben können, du aber eine eigenständige Person bist, die ihren Haushalt selber schmeißen kann und die Vorstellung dir missfällt, dass ihr einen Haushalt zusammen habt und Schwiegermutti dir die Wäsche wäscht und das Mittagessen kocht. Außerdem brauchst du such drind Privatsphäre. Kannst ja sagen, dass du wenn du selber Mutter bist auch gern eine Mutterrolle verkörpern willst.
Und dann schaust was die sagen. Vielleicht hat die Schwiegermutter gar keine Lust für euch mit zu waschen, vielleicht entspringt das nur dem Kopf deines Verlobten.
Vielleicht würde die sich auch lieber bekochen lassen als selber kochen.
Aber wenn die in das selbe Horn blasen, dann ist das eine sehr schwierige Situation. Sobald Kinder da sind wirds mit den Schwiegereltern immer kritisch. Weil Eltern und Schwiegereltern wissen es ihrer Meinung nach grundsätzlich besser und alles was man früher so und so gemacht hat, schadet den Kindern heut auch nicht. Da kommen die besten Familien an ihre Grenzen.
Das musst dir dann richtig gut überlegen ob du dir so ein Leben vorstellen kannst. Weil bist mal verheiratet und hast Kinder ist ne Trennung richtig schwer und als alleinerziehende Mutti hast es nicht leicht.
Ich werde das Gespräch mit den Schwiegereltern suchen.
Seine Eltern würden alles für ihren Sohn tun und haben dies auch bereits in der Vergangenheit getan. Bevor wir zusammengezogen sind hat sie regelmäßig seine Hemden gebügelt, seine Wohnung geputzt etc. Da sie Rentner sind, machen ihnen der Mehraufwand nichts aus und bemuttern ihn gerne.
Wir beide haben fordernde, stressige Vollzeitstellen und er sieht dies wahrscheinlich als Entlastung. Ich würde zukünftig jedoch eher meine Stunden reduzieren, statt alle Hausarbeit/Kinderbetreuung an die Schwiegereltern abzuwälzen. Das habe ich auch klar so kommuniziert.
Seine Eltern sind wirklich lieb und unparteiisch und haben sich in der Vergangenheit bei Streitigkeiten schon oft für mich eingesetzt und ihn zurecht gewiesen, wenn er falsch lag.
Aber wenn er "bitte bitte" sagt, werden sie weich und werden ihn niemals hängen lassen und ihr letztes Hemd für ihn geben. Ich kann nicht abschätzen, welche Stimme letztendlich mehr zählt.
Ich habe leider eine ganz andere Beziehung zu meinen Eltern. Sie sind sich selbst am nächsten. Daher meint mein Verlobter, dass ich erst das "echte liebevolle" Familienleben kennenlernen müsse, um zu erfahren, wie schön es ist, wenn man sich gegenseitig unterstützt.
Ich der Vergangenheit gab es bereits mehrmals die Situation, dass ich zB mit Magen-Darm im Bett lag. Seine Mutter bot mir an, Medikamente vorbeizubringen. Ich habe mehrfach abgelehnt, weil ich keinen Besuch wollte. Ne Stunde später hat es geklingelt...ich solle doch auch mal Hilfe annehmen.
Sie hat es wahrscheinlich nur gut gemeint, aber das war für mich sehr unangenehm.
Aber wenn die so nett sind, dann würde ich auf jeden Fall mit denen sprechen. Wenn sie dich gern haben, dann nehmen sie sicher auch Rücksicht. Schau mal wie es läuft und dann überlegst weiter :) viel Glück 🍀
Es sieht so aus, als ob du dir deine zukünftige Wohnsituation gänzlich anders vorstellst als dein Verlobter. Wenn du partout ein schlechtes Bauchgefühl hast, solltest du dir Unterstützung suchen. Es gibt sicher Berater, Coaches, Mentoren die solche Situationen gut kennen und diese realistisch einschätzen können. Alles Gute!
Für mich klingt das so als ob er sehr froh ist mit seinen Eltern zusammen zu ziehen. Seine Mutter kocht wie früher und kümmert sich um seine Wäsche. Ok schön. Wofür braucht er dich? Will er überhaupt eine Familie? Er zieht seine Mutter dann eure Kinder? Leicht wird das für dich nicht. Ich wäre vorsichtig und würde es als Test sehen. Seine Mutter kann sich um seine Wäsche kümmern, da bist du entlastet, um deine Sachen kümmerst du dich selbst. Er will jeden Tag da essen, kann er machen, muss aber akzeptieren das du nicht mit gehst. Achte auf deine Finanzen und heirate erst, wenn du sicher bist das dieses Zusammenleben klappt.
Danke für deine Meinung.
Ich glaube, ich darf mich da nicht einlullern lassen und meine Wünsche und Bedürfnisse zu sehr hinten anstellen.
Danke dir für deine Worte!
Die Pläne zu verwerfen habe ich bereits versucht, jedoch nagelt er mich auf meine Entscheidung fest. Seine Eltern sind schon dabei ihr Haus zu verkaufen. Er will sie jetzt nicht hängen und im Alter alleine lassen.
Mein Verlobter sagte auch, es sei egoistisch von mir, unseren zukünftigen Kindern die Großeltern zu verwehren. Wobei man doch soviel voneinander profitieren kann.
Sie würden dann sehr weit weg wohnen, so dass man sich nur noch selten sieht (Die Immobilienpreise in der Nähe können wir leider nicht stemmen).
Ich stehe eigentlich immer zu meinem Wort, aber wenn ich nachher untergehe, bringt dies keinem etwas.
Es lastet enormer Druck auf mir.