Das Problemkind meiner Schwiegereltern: Schwager?
Mein Freund hat seine beiden pensionierten Eltern, einen Bruder und einen Neffen. Sein Bruder und seine Ex leben seit Jahren in Trennung und die Neffen ist jedes zweite WE beim Bruder und bei seinen Eltern. Vor allem die Mutter leidet darunter, dass der Bruder und seine Ex nicht zusammen sind und dass der Neffe als Trennungskind aufwächst. Immer wenn wir bei Ihnen zu Besuch sind, wird über den Bruder, der ex und den Neffen geredet. Sein Bruder ist seit Jahren ein Problemkind und hat ein Problem, weil er zu viel trinkt. Diese Situationen mit dem Bruder verbessert sich auch nicht und die Eltern sind auch mit den Nerven am Ende.
Folgende Situation: Meine Eltern wollten letzten Samstag die Eltern meines Freundes zu sich nach Hause einladen damit sie sich besser kennen lernen und weil wir bald demnächst zu zweit ein Haus kaufen möchten und wir alle dieses Haus gemeinsam besichtigen würden. Beide Elternpaare werden uns auch finanziell unterstützen.
Nachdem meine Eltern demnächst für 3 Wochen auf einer Reise sind, ging nur der eine Termin. Meine Schwiegereltern haben den Termin abgesagt, weil an diesem Wochenende der Neffe da ist und es ihnen zu stressig wäre. Ist das verständlich, dass sie den Neffen vorziehen? Mein Freund ist halt schon enttäuscht, besonders weil er seine eigenen Eltern nur recht selten sieht, anscheinend alles nur vom Neffen abhängt, die Eltern alles für den Bruder machen und mein Freund oft zurück stecken muss. Als sein Bruder ein Haus gebaut hat, haben alle mitgeholfen und jetzt hat keiner Zeit für meinen Freund.
Was soll ich eigentlich machen? Ich habe langsam auch kein Verständnis dafür und habe auch Sorgen, dass mal unsere Kinder drunter leiden werden, wenn andere Familienmitglieder ständig vorgezogen werden.
1 Antwort
Ist das verständlich, dass sie den Neffen vorziehen?
Ja, das ist verständlich - wenn auch ich denke, dass die Eltern den Besuch des Neffen hätten verschieben können. Deine Enttäuschung kann ich also auch verstehen.
Jedoch ist zu akzeptieren, dass das - was mir wichtig ist - anderen Leuten nicht wichtig ist - und umgekehrt. So ist das nun mal im Leben. Wenn man dann in so eine Situation gerät, wie es bei Euch der Fall ist, dann sollte man eben das Beste aus so einer Situation machen. Hauptsache für euch ist doch, dass auch seine Eltern einen Hauskauf unterstützen. Also geh diplomatisch vor.... mit Geduld und Verständnis.
Solltet ihr ein Haus gefunden haben, dann macht ggf. 2 Besichtigungstermine. Ich sehe kein Problem....
Deine Kinder werden von Dir versorgt und haben keinen Anspruch, dass sie von anderen Mitgliedern der weiteren Familie ähnlich vorrangig oder auch nur gleich behandelt werden. Es ist u.a. Deine Aufgabe, einem überzogenen Anspruchsdenken bei Deinen Kindern entgegenzuwirken.
Ich finde es auch nicht schön, wenn die Unterschiede bei Enkeln oder bei Kindern überhaupt groß sind. Aber das ändert nicht die Tatsachen. Deine Schwiegereltern haben das Recht, sich ihren Lieblingsenkel auszusuchen. Du kommst damit klar - oder auch nicht.
Es gilt die Regel: Wir können keinen Menschen ändern
Natürlich haben Sie das Recht, aber drunter werden mal die Kinder leiden. Ich wurde auch von meiner eigenen Oma sehr benachteiligt und meine Cousins wurden auch ständig bevorzugt und darunter habe ich stark gelitten. Deshalb habe ich selbst ein Trauma und will nicht dass meine Kinder sowas durch machen müssen.
Verstehe. Aber Du solltest jetzt nicht Dein erlebtes Problem auf Deine (zukünftigen) Kinder projizieren. Als Mutter, der Du über das merkwürdige Auswahlverhalten von Oma und Opa informiert bist, kannst Du vorbeugend mit Deinen Kindern sprechen, so dass sie das nicht als Trauma erleben. Und als Eltern kann man eine erlebte Ungerechtigkeit ausgleichen. Unsere Welt ist ungerecht. Das müssen wir lernen. Außerhalb der Familie geht es ungerecht zu. Beispiel Noten in der Schule.
Das ist ja gerade eine so wichtige Aufgabe der Eltern, dass sie ihre Kinder fit machen bzw. für Resilienz sorgen, damit das Kind eben mit zukünftigen schlechten Umweltbedingungen klar kommt. Die Welt werden wir nicht ändern, ebenso nicht andere Menschen.
Seit Jahren geht das so und ich habe eher die Sorge, dass das so weiter geht und dass meine zukünftigen Kinder drunter leiden werden, dass jemand anderes offensichtlich bevorzugt wird.