Metrische Analyse in diesem Lateintext?

2 Antworten

Von Experte Miraculix84 bestätigt

Hallo,

die metrische Analyse hat dir Miraculix84 ja bereits serviert, aber ich möchte noch zwei Ergänzungen machen:

Die metrische Analyse hat tatsächlich zwei Schwachstellen: Die Infinitivendung -re von flere ist kurz, muss aber hier lang gemessen werden, Ähnliches gilt für die Nominativendung -ta von vita. Erklärbar sind die Längen durch die Zäsuren nach -re bzw. nach -ta: Eine Zäsur kann die vorangehende Silbe längen.

Und zu "mihi": Du hast Recht - normalerweise ist die Dativ-Singular-Endung -i naturlang. Allerdings gibt es die Jambenkürzung: Ein zweisilbiges Wort mit jambischer Grundstruktur, kann in einem Vers auch als Doppelkürze gemessen werden.

LG

Von Experte verbosus bestätigt

Das ist ein ganz normaler Hexameter:

Tempera | jam geni | tor lacri | mis tuque, optima | mater,

= -vv | -vv | -vv | -vv | -vv | - v

desine | jam fle | re. Poe| nam non | sentio | mortis;

= -vv | - - | - - | - - | -vv | - v

Poena fu | it vi | ta, requi | es mihi | morte pa | rata (e)st.

= -vv | - - | -vv | -vv | -vv | - -

Bitte lies dir ein bisschen Wissen zum Hexameter an, damit du meine Zeichen deuten kannst.

VG

hahaha384 
Fragesteller
 01.06.2023, 21:51

Aber mihi in Vers 3 ist doch naturlang

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pankitili  01.06.2023, 23:14
@hahaha384

Das finale i bei mihi kann lang oder kurz sein, je nachdem, wie es die Metrik erfordert. Mihi ist nicht von Grund auf naturlang.

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Miraculix84  02.06.2023, 03:50
@hahaha384
Aber mihi in Vers 3 ist doch naturlang

Ähm, nein. Wer hat das behauptet? 🤔😉

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